Fast zwei Drittel der Deutschen (65 Prozent) haben einer Umfrage zufolge Angst, sich bei einem Krankenhausaufenthalt mit einem multiresistenten Keim anzustecken.
Das ergab eine repräsentative Online-Umfrage des Frankfurter Instituts Toluna im Auftrag der Asklepios-Kliniken. Knapp die Hälfte der Teilnehmer (49 Prozent) fürchtet demnach Behandlungsfehler, gut ein Drittel (35) hält es für möglich, dass das Operationsbesteck verunreinigt ist. Ein Drittel (33) äußerte die Sorge vor Komplikationen bei einem Eingriff.
Experte: Patienten durch Whistleblower vor Fehlern schützen
Der Klinikkonzern präsentierte die Studie zum internationalen Tag der Patientensicherheit an diesem Donnerstag. Der Geschäftsführer der Asklepios-Kliniken Hamburg, Thomas Wolfram, wies am Dienstag unter anderem auf das Hygienemanagement in den rund 150 Gesundheitseinrichtungen des Konzerns hin sowie auf zahlreiche Kontrollmaßnahmen. Der Chirurg sagte aber auch: „Medizin ist ein Handwerk, und eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht.“
Davor haben Klinik-Patienten am meisten Angst
- 1. Ansteckungsgefahr mit multiresistenten Keimen (65 Prozent)
- 2. Behandlungsfehler (49 Prozent)
- 3. Verunreinigtes Operationsbesteck (35 Prozent)
- 4. Komplikationen beim Eingriff (33 Prozent)
- 5. Arzt übersieht aus Zeitmangel wichtige Informationen (30 Prozent)
- 6. Fehler aufgrund Verwechslung/falscher Unterlagen (27 Prozent)
- 7. Verabreichung falscher Medikamente (24 Prozent)
- 8. Erneute OP aufgrund von unbefriedigendem Ergebnis (14 Prozent)
- 9. Fehlerhafte Bedienung der medizinischen Geräte (11 Prozent)
Bakterien
Verschiedene Bakterienarten sind für Infektionskrankheiten wie Durchfall, Lungen- und Harnwegsentzündungen sowie die Geschlechtskrankheit Gonorrhoe (Tripper) verantwortlich. Einige Erreger sind jedoch gegen Breitband-Antibiotika wenig oder unempfindlich.
Besonders gefürchtet ist deswegen der Krankenhauskeim MRSA - methicillinresistente Staphylococcus aureus. Der Bakterienstamm ist gegen die meisten gängigen Antibiotika resistent. MRSA kann Wundinfektionen hervorrufen und für geschwächte Patienten ein Gesundheitsrisiko sein.
dpa