Kalorienarm, lecker und angesagt: Sushi ist in aller Munde. Doch der rohe Fisch kann krank machen – wegen eines fiesen Wurms, der sich in den Magen bohrt.
Dass roher Fisch nicht einfach so verspeist werden sollte, ist vielen klar. Schließlich ist wie bei rohem Fleisch die Gefahr groß, dass es von Keimen befallen ist. Mit der Folge: Lebensmittelvergiftung. Daher raten Ärzte dazu, Fisch und Fleisch stets so frisch wie möglich zu kaufen und am selben Tag noch zu verzehren. Schwangere und Kinder sollten sogar besser ganz die Finger davon lassen.
Wurmparasit im Sushi: Starke Schmerzen sind die Folge
Doch nicht nur eine Lebensmittelvergiftung kann drohen – wie die medizinische Fachzeitschrift "The BMJ" jetzt berichtet, könnte eine viel ekligere Gefahr lauern: der Befall durch den sogenannten Anisakis-Wurm, ein im Meerwasser lebender Parasit.
Und der kann richtig schmerzhaft werden – denn Gastroenterologen schildern dort den Fall eines 32-jährigen Mannes, der mit starken Schmerzen im Oberbauch, Erbrechen und Fieber in ein portugiesisches Krankenhaus eingeliefert wurde.
Bei der Diagnose kam schließlich heraus: Kurz zuvor hatte er noch Sushi gegessen. Nachdem die Ärzte sofort eine Magen-Darm-Spiegelung durchgeführt hatten, fanden Sie den Fadenwurm, der sich an einer geschwollenen und gut durchbluteten Schleimhaut festgeklammert haben soll.
Anisakis-Wurm: Endoskopie oder OP hilft
Der Schock folgt auf dem Fuße: Zudem habe sein Schwanzende die Magenschleimhaut durchdrungen – und dadurch die heftigen Bauchschmerzen ausgelöst. Die Ärzte reagierten prompt und entfernten den Wurm. Bei näherer Betrachtung konnten sie den Parasiten der Gattung Anisakis zuweisen.
Doch war das nur ein Einzelfall – oder könnte das auch in Deutschland passieren? Schließlich kann es in wärmeren Ländern mit der Hygiene manchmal etwas schwierig sein. In Japan hingegen scheint der Fadenwurm öfters zuzuschlagen: Laut CNN.com werden allein in Japan jährlich 2.000 bis 3.000 Fälle mit Wurminfektionen registriert.
Wird der Parasit allerdings noch im Magen eines Patienten entdeckt, kann er endoskopisch entfernt werden – ist er allerdings bereits im Darm angelangt, hilft nur noch eine Operation.
So genießen Sie Sushi ohne Reue - und ohne Fadenwurm
Wenn Sie aber Sushi lieben und sich nicht den Appetit verderben lassen wollen, dann achten Sie genau auf die Qualität der Speisen im jeweiligen Restaurant. Nur wenn ein roher Fisch neutral – und nicht fischig – riecht, fest und klar aussieht und nicht schmierig ist, ist er von guter Qualität.
Wenn Sie gerne zuhause selbst Sushi zubereiten, können Sie zum Beispiel den Fisch mindestens vier Tage lang einfrieren. Der Grund dafür: Die eisigen Temperaturen überleben Keime, Viren und Würmer nicht.
Wer gerne im Supermarkt Sushi kauft, sollte dringend darauf achten, dass die Box im (Tief-)Kühlregal steht. Das gleiche gilt, wenn Sie beim Lieferdienst bestellen. Hier sollte der Kurier stets das Sushi in einer Kühlbox zu Ihnen transportieren.
Von Jasmin Pospiech/ Video: Glomex