Studie: Daher ist rotes Fleisch so gefährlich für Ihren Körper

Übermäßiger Verzehr von insbesondere verarbeitetem roten Fleisch birgt ein erhöhtes Sterberisiko, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). 
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Eine neue Studie zeigt: Rotes, vor allem verarbeitetes Fleisch begünstigt neben Krebs auch weitere tödliche Krankheiten. Mediziner warnen vor Hysterie.

Rinderwahnsinn, Gammelfleisch, Antibiotika-Resistenzen: Fleisch ist und bleibt ein Thema, das immer wieder für Aufregung sorgt. Diesmal nun haben die Negativ-Schlagzeilen nichts mit der Qualität oder der Herkunft des Fleisches zu tun, nein, diesmal geht es ums Eingemachte, um das, was drinsteckt in unseren Schnitzeln, Würstchen und Buletten. Beziehungsweise was das, was drin ist, mit der Gesundheit der Verbraucher macht. Und es sind keine guten Nachrichten, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) da nun pünktlich zu Beginn der Grillsaison für Fleischliebhaber hat. 

Dass rotes Fleisch krebserregend sein könnte, war bekannt 

Dass rotes Fleisch, also Fleisch, das von Rind, Schwein, Kalb, Lamm oder Hammel stammt, laut Experten mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung steht, ist nichts Neues. Bereits seit zwei Jahren stuft die WHO deshalb ja rotes Fleisch auch als „wahrscheinlich karzinogen für den Menschen“ ein, Produkte aus verarbeitetem roten Fleisch sogar als „karzinogen“. 

Höheres Sterberisiko bei Verzehr von rotem Fleisch 

Eine Studie des National Cancer Institute im amerikanischen Bethesda brachte nun aber weitere erschreckende Tatsachen ans Licht: So soll der Verzehr von rotem Fleisch sowie von Fleischwaren aus rotem Fleisch mit gleich neun weiteren Krankheiten in Verbindung stehen, die ein erhöhtes Sterberisiko bergen – angefangen bei Herzkrankheiten und Atemwegserkrankungen über Schlaganfall, Leber- und Nierenerkrankungen bis hin zu Diabetes und Alzheimer.

Die Studie, bei der die Gesundheitsdaten von über 500.000 Amerikanern analysiert wurden, war die bislang größte, die sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen von rotem Fleisch beschäftigt hat. 

Fleischwaren besonders gefährlich 

Dass insbesondere aus rotem Fleisch hergestellte Waren wie Würstchen, Schinken, Aufschnitt-Wurst, Corned Beef, luftgetrocknetes Rindfleisch oder Dörrfleisch sowie Fleischkonserven und Fleischzubereitungen so gesundheitsgefährdend sein sollen, hängt mit ihrer Haltbarmachung zusammen. Denn beim Räuchern oder Pökeln mit nitrat- oder nitrithaltigem Salz beispielsweise, kann es unter gewissen Bedingungen passieren, dass sich aus Nitrit und Aminen krebserzeugende Nitrosamine bilden.

Doch auch das im roten Fleisch generell enthaltene Häm-Eisen, ein Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, steht im Verdacht, für die gesundheitsschädliche Wirkung verantwortlich zu sein. Besonders beim Grillen oder Braten, wo rotes Fleisch oder Fleischwaren in direkten Kontakt mit einer Flamme oder einer heißen Oberfläche kommen, entstünden Substanzen, die von Experten als karzinogen eingestuft werden. 

Weißes statt rotes Fleisch 

Gänzlich auf Fleisch verzichten müssen Grill-Fans aber nicht: Es gibt schließlich ja auch noch Geflügel. Die Studie ergab nämlich auch, dass der Verzehr von weißem Fleisch zu einer reduzierten Sterbewahrscheinlichkeit führt. 

Keine Gefahr für Normalverbraucher 

Und auch sonst warnen Mediziner vor einer Hysterie: Wer normale Mengen an Fleisch und Fleischwaren verzehre, müsse sich keine Sorgen machen, hier bestehe für den Normalverbraucher kein erhöhtes gesundheitliches Risiko. Und auch die WHO selbst empfiehlt derzeit keine Höchstmenge für den Konsum von rotem Fleisch, da die bislang vorliegenden Studienergebnisse noch keine ausreichenden Daten liefern könnten. 

Auf die Lebensweise kommt es an 

Tatsache ist: Fleischesser leben noch immer tausendmal gesünder als Menschen, die rauchen, keinen Sport treiben und sich zu fett und zu süß ernähren. Sie haben ein mehrfach höheres Risiko, an Krebs oder einer Verschlusserkrankung zu sterben als jene, die sich ab und zu ein gutes Steak gönnen, das im Übrigen wertvolles Eiweiß, Vitamin A, B1 und B12 und Zink enthält.

Von Franziska Grosswald

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