Haben Sie eine schwache Blase oder trinken Sie viel und müssen ständig aufs Klo? Wer mehrmals auf die Toilette muss, fragt sich manchmal: Wie oft ist normal?
Nicht schon wieder! – Sie stehen gerade im Bus auf dem Heimweg und die Blase drückt. Oder Sie sitzen in einem wichtigen Meeting und wollen nichts verpassen – wenn da nicht der hartnäckige Harndrang wäre. Viele fragen sich ab einem gewissen Zeitpunkt: Ist mit mir eigentlich alles in Ordnung? Oder sollte ich doch besser mal zum Arzt gehen?
Leiden Sie wirklich unter Blasenschwäche? Das sollten Sie beachten
Grundsätzlich gilt: Wer viel trinkt, der muss auch öfter Wasser lassen. Schließlich bedeutet das auch, dass ihre Nieren einwandfrei arbeiten. Nervig oder belastend wird es nur, wenn Sie mehrmals in der Nacht deswegen aufwachen oder keine Reisen oder Unternehmungen mehr machen können, weil Sie ständig nach einer geeigneten Pinkelmöglichkeit Ausschau halten.
Wenn Sie befürchten, unter einer schwachen Blase zu leiden, empfiehlt es sich laut Focus Online, eine Zeit lang eine Art "Toiletten-Tagebuch" zu führen. Darin notieren Sie, wie oft Sie am Tag aufs Klo müssen, in welchen Abständen und ob davor etwas Besonderes vorgefallen ist (zum Beispiel ob Sie viel getrunken oder Salziges gegessen haben, etc.). Scheuen Sie sich nicht und befragen Sie auch Ihre Familie, Freunde oder Bekannte und vergleichen Sie, ob Sie tatsächlich außergewöhnlich oft zur Toilette müssen. Manchmal bringt schon ein direkter Vergleich Erleichterung, wenn es anderen genauso geht.
Falls nicht, dann sollten Sie Ihr Tagebuch nehmen und Ihren Hausarzt oder einen Urologen aufsuchen. Dieser wird sie entsprechend befragen und anschließend untersuchen. Wer zudem folgende Symptome aufweist, sollte sofort zum Arzt gehen:
- Ihre Blasenaktivität hat sich in kürzester Zeit extrem verändert
- Sie haben in letzter Zeit besonders viel Durst
- Sie haben Schmerzen beim Wasserlassen
- Sie haben Blut im Urin
Wenn Sie allerdings keine sonstigen Beschwerden, aber auch keine richtigen Vergleichswerte haben, sollten Sie erstmal Grundlegendes über die Blase wissen. Denn hier sind Männer und Frauen unterschiedlich gestrickt: Während die männliche Blase ein Volumen von etwa einem halben Liter Flüssigkeit speichern kann, sind es bei Frauen gerade mal 400 Milliliter.
Überaktive Blase: So oft sollten Sie wirklich am Tag aufs Klo gehen
Wenn die Blase voll ist, meldet sie diese Information an den Körper weiter - und Sie verspüren schließlich Harndrang. Wenn Sie also pro Tag die empfohlenen eineinhalb Liter Wasser zu sich nehmen, müssten Männer mindestens drei Mal und Frauen etwa vier Mal täglich die Toilette aufsuchen. Wer dagegen mehr als drei Liter trinkt, haben Studien jetzt herausgefunden, der überfordert seine Nieren. Sie trinken dann schlichtweg zu viel. Die Folge: Sie müssen ständig aufs Klo.
Doch manche Frauen haben es dagegen besonders schwer: Sie leiden an überempfindlichen Sensoren, die sogar schon bei einer halbvollen Blase melden, diese sei bis oben gefüllt. Dadurch gehen Betroffene sogar doppelt so auf die Toilette. Diese Frauen haben dann eine sogenannte "überaktive Blase". Wenn frau allerdings glaubt, mit Beckenbodenübungen die Blase so zu trainieren, damit sie mehr Flüssigkeit halten kann, irrt sie gewaltig. Allerdings gibt es bereits Medikamente, die der Urologe verschreibt und die die Blasentätigkeit hemmen sollen.
Nachts hängen Sie ständig auf der Toilette? Das könnte dahinter stecken
Wer dies besonders in der Nacht erlebt, leidet mitunter nicht selten an Schlafstörungen. Denn mit jedem Aufwachen wird es immer schwieriger, nach dem Toilettengang gleich wieder einschlafen zu können. Wenn Sie allerdings bis zu zweimal pro Nacht urinieren müssen, ist das noch kein Grund zur Sorge. Tipp: Wenn Sie das gelegentliche Aufstehen auch schon nerven sollte, ist es ratsam, vor dem Schlafengehen nicht mehr allzu viel zu trinken und/oder auch auf jeglichen Alkohol zu verzichten.
Wenn Sie aber öfters als dreimal in der Nacht zur Toilette müssen, dann könnten folgende gesundheitlichen Probleme dahinterstecken:
- Herzschwäche
- Krankhafte Vergrößerung der Prostata
- Östrogenmangel bei Frauen
- Diabetes-Typ-II
- Harnwegsinfektion
Daher wird in diesen Fällen ebenfalls dringend geraten, sofort einen Hausarzt oder Urologen aufzusuchen, damit dieser etwaige Erkrankungen abklären kann.
Lesen Sie hier auch, was Sie gegen zu viel Luft im Bauch tun können.
Auch interessant: Alltagsfrage - ist es hygienischer, die Hände warm oder doch kalt zu waschen?
jp