Coronavirus: Schanzen-Anwohner sauer auf Behörden – „haben sie immer wieder gewarnt“

Der Coronavirus-Ausbruch in den Bars „Katze“ und „Le Vou“ macht Anwohner im Schanzenviertel wütend. Sie geben den Behörden die Schuld.  

Update vom Dienstag, 6. Oktober 2020, 10 Uhr: Hamburg –  Nach dem Coronavirus-Ausbruch in der Szene-Bar „Katze“ und der Shiha-Bar „Le Vou“ im Hamburger Schanzenviertel suchen die Anwohner des selbigen jetzt einen Sündenbock für die Corona-Katastrophe vor der eigenen Haustür. 24hamburg.de hatte zuletzt berichtet, dass das Ordnungsamt Altona für rund 500 Bars lediglich vier Mitarbeiter zur Verfügung hatte (mehr Infos unten).

Stadt in DeutschlandHamburg
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Jetzt beschwert sich der Anwohnerverein Standpunkt-Schanze“ über die Arbeit der Beamten. Der Verein beschuldigt das Bezirksamt und die Polizei, nicht ausreichend gehandelt zu haben. Vor einem solchen Coronavirus-Ausbruch wie etwa in der „Katze“ oder im „Le Vou“ habe man die Behörden immer wieder gewarnt – laut „Standpunkt-Schanze“ vergebens. Mehrmals habe man sich an das Bezirksamt als auch an die Polizei gewandt, um auf die Zustände in der Schanze aufmerksam zu machen. Der Hamburger Senat hat reagiert und eine verschärfte Maskenpflicht in der Hansestadt eingeführt*.

Laut dem Anwohnerverein habe aber niemand auf die Alarmsignale reagiert. Wie die „Mopo“ berichtet, weist das Bezirksamt die Vorwürfe zurück: „Im Rahmen unserer rechtlichen Möglichkeiten haben die Mitarbeiter des Bezirksamtes nach bestem Gewissen gehandelt, um die Situation in der Schanze zu verbessern.“  Bereits im Juni 2020 hatte der Verein in einem offenen Brief auf die Menschenmassen hingewiesen, die sich dicht an dicht auf der Schanze tummelten als gäbe es kein Corona.

Hamburger Schanzenviertel: Coronavirus-Kellner servieren uns nächsten Lockdown

Update vom Sonntag, 27. September 2020, 15 Uhr: Hamburg * – Haben Hamburger Gastronomen etwa nichts aus dem monatelangen Coronavirus-Lockdown gelernt? Aktuelle Kontrollen des Bezirksamtes Altona und der Hamburger Polizei* auf der Schanze zeigen, wie dreist so manches Bar-Personal versucht, die lästige Maskenpflicht zu umgehen. Was war passiert?

Um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen, leistet Bezirksamt-Leiterin Stefanie von Berg (Grüne) den Beamten am Samstag, 26. September 2020, Gesellschaft und begleitet die Kontrollen auf der Schanze und der Reeperbahn*. Dann wird sie Zeugin eines raffinierten Katz-und-Maus-Spiels: Kellner und Barkeeper tragen die Maske am Kinn anstatt an Mund und Nase. Wegen drastisch steigender Infektionszahlen könnte Hamburg ein Lockdwon bevorstehen*.

Sobald die Kontrolle kommt, schieben Bar-Mitarbeiter sie aber blitzschnell wieder hoch. Stefanie von Berg ist auf dem Baum, sagt zum Norddeutschen Rundfunk (NDR*): „Das ärgert mich, ja. Also die spielen gerade damit, ob die Gastro-Szene offen bleibt oder nicht. Anders kann ich es nicht darlegen – ganz schön dumm!“ Servieren uns die Corona-Kellner schon bald den nächsten Lockdown? 24hamburg.de berichtet auch über das Bußgeld für Masken-Sünder, das sich verdoppelt hat!

Nach Coronavirus-Ausbruch in „Katze“: Bar wieder offen – Namen-Schummler sollen entlarvt werden

Update vom Freitag, 25. September 2020, 08:01 Uhr: Hamburg – Die „Katze“ im Hamburger Schanzenviertel öffnet seine Türen wieder. Zuvor hatten sich dort 13 Personen, darunter vier Mitarbeiter, mit dem Coronavirus infiziert. Der Vorfall sorgte für nur eine Woche zuvor für viel Aufregung, da viele der Gäste falsche Kontaktdaten hinterlassen hatten und das Gesundheitsamt sie nicht erreichen konnte. Doch das soll nicht mehr passieren: Mittels eines neuen Systems will die „Katze“ Daten-Schummler nun bei ihrem Besuch direkt entlarven.

Gäste müssen sich in der „Katze“ ab sofort über einen QR-Code anmelden. Daraufhin wird ein Verifizierungscode an die angegebene E-Mail-Adresse oder Telefonnummer geschickt, mit dem die Echtheit der Kontaktdaten garantiert werden soll. Gäste könnten so zwar immer noch einen falschen Namen angeben, jedoch ist es ihnen nicht mehr möglich, mit falschen Telefonnummern oder Mailadressen zu schummeln.

Ansonsten müssen sich Besucher der „Katze“ weiterhin an die Coronavirus-Maskenpflicht und die Abstandsregelungen halten. Problematisch werden könnte, dass Getränke auch in Zukunft an der Bar bestellt werden sollen. Das könnte in dem kleinen Lokal schnell für Enge zwischen den Besuchern sorgen.

Coronavirus-Ausbruch in Hamburger Schanze: Amt überfordert, Mini-Jobber sollen Bars kontrollieren

Update vom Donnerstag, 24. September 2020, 09:55 Uhr: Das Coronavirus-Chaos im Schanzenviertel in Hamburg ist schlimm. Wie schlimm wird Tage nach dem Coronavirus-Ausbruch in den Szeneclub „Katze“ und der Shishabar „Le Vou“ deutlich. Vier Mitarbeiter vom Ordnungsamt Altona sind dafür zuständig, die Einhaltung der Hygienemaßnahmen zu kontrollieren. Doch sie scheinen damit überfordert zu sein. Kein Wunder. 500 Bars und Clubs fallen in ihren Zuständigkeitsbereich, wie das Ordnungsamt gegenüber 24hamburg.de bestätigt.

Coronavirus-Ausbruch im Hamburger Schanzenviertel: Ordnungsamt überfordert – Gäste geben falsche Daten an

Helfen soll deswegen die Polizei Hamburg*. Auch versucht Amtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) andere Amts-Mitarbeiter für diese Aufgabe zu rekrutieren. Auf 450-Euro-Basis. Gemeldet habe sich aber noch niemand. Doch Kontrollen alleine bringen nichts, wenn die Regeln nicht ausreichend sind. Denn sowohl die Szenebar „Katze“ auch als der Shishabar „Le Vou“, die jetzt wegen eines Coronavirus-Ausbruchs im Brennpunkt stehen, wurden kontrolliert.

Dabei seien nur minimale Verstöße festgestellt worden. Bei der Szenebar „Katze“ wurden „unerlaubte Erweiterung der Außengastronomie“ und „Begleiterscheinungen des Cornerns“ festgestellt, wie die Bild berichtet. Auch Anwalt Frederick Brüning von der Shishabar „Le Vou“ findet gegenüber der Mopo deutliche Worte: „Es ist behördlich vorgesehen, dass jeder Gastronomiebetrieb einen Hygieneplan haben muss. Nachdem das Shisharauchen wieder erlaubt war, wurde dieser nochmals aktualisiert. Die Vorgaben sind alle eingehalten worden.“

Quarantäne für 600 Gäste: Falsche Angaben im Formular – Lucky Luke, Bibi Blocksberg und Darth Vader in der „Katz“ und im

Trotzdem kam es zu vielen Infektionen. In der Shishabar „Le Vou“ wurde das Coronavirus-Sars-CoV-2 bei 16 Personen festgestellt, schreibt die Mopo. In der Szenebar „Katze“ soll es acht Infektionen gegeben haben. Vier davon würden das Bar-Personal betreffen. Die Konsequenz: rund 600 Gäste gelten als Kontaktpersonen und müssten in Quarantäne.

Das Problem ist, dass sich die Personen nur schwer ermitteln lassen. Falko Droßmann (SPD), Bezirksamtsleiter in Hamburg Mitte, äußerte in der Talkshow von Markus Lanz* (ZDF), dass etwa 70 Prozent der Barbesucher nicht zurückverfolgt werden könnten*. Vor allem wegen falscher Angaben. Das sei seine Erfahrung aus den Kontrollen auf der Reeperbahn in Hamburg*.

Nach massivem Coronavirus-Ausbruch im Schanzenviertel: Maskenpflicht für Servicepersonal hinter der Bar gefordert

Im Schanzenviertel sieht es nicht anders aus. So hätten in der Szenebar „Katze“ und der Shishabar „Le Vou“ jeweils rund hundert Gäste falsche Angaben gemacht. „Noch einmal einen schönen Gruß an alle Lucky Lukes, Bibi Blocksbergs und Darth Vaders an dieser Stelle“, richtet sich Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) in der Mopo vorwurfsvoll an die entsprechenden Gästse.

Stefanie von Berg (Grüne), Leiterin des Ordnungsamts in Hamburg Altona, appelliert jetzt an ihre Kolleginnen und Kollegen im Hamburger Senat* neue Regeln bei den Hygienemaßnahmen einzuführen. So sollen Mitarbeiter hinter der Bar zukünftig Masken tragen müssen.

Coronavirus-Ausbruch in Schanze – eine Bar gefährdet ganz Hamburg

Erstmeldung vom Donnerstag, 17. September, 10:20 Uhr: Hamburg/Sternschanze – Der Hamburger Senat* gab es am Mittwochabend, 16. September 2020 bekannt: Gleich mehrere Barkeeper haben sich in der „Katze“ mit dem Coronavirus infiziert. Der Vorfall in einer der beliebtesten Szenebars im Schanzenviertel droht noch weiter zu eskalieren – die Gesundheitsbehörde befürchtet, dass sich das Virus nun auch rasant unter den Bargästen ausbreiten könnte.

Hamburg: Coronavirus-Ausbruch unter Mitarbeitern der „Katze“ – auch Gäste der Schanzen-Bar betroffen?

Wie viele Gäste der „Katze“ sich ebenfalls mit dem Coronavirus infiziert haben könnten, ist noch unklar. Die Hamburger Gesundheitsbehörde rechnet im schlimmsten Fall mit 600 weiteren Personen. Das Amt versucht bereits, Kontakt mit den Besuchern der Bar aufzunehmen. Das Problem: mehr als 100 Personen sollen bei ihrem Aufenthalt in der „Katze“ falsche Kontaktdaten hinterlassen. Dies macht es nun umso schwieriger, weitere mögliche Infektionen nachvollziehen zu können.

„Es besteht das Risiko, dass Menschen infiziert wurden, die bisher keine Symptome zeigen, aber dennoch angesteckt wurden“, sagte Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Für das Gesundheitsamt sei es nun oberste Priorität, alle womöglich Infizierten ausfindig zu machen, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus in Hamburg zu verhindern.

Coronavirus in Schanzen-Bar „Katze“ – Gesundheitsbehörde bittet Gäste um Kontaktaufnahme

Für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der „Katze“ war das Tragen eines Coronavirus-Mundschutzes an sich nicht verpflichtend. „Beim Bedienen am Platz ist eine Mund-Nasen-Bedeckung obligatorisch. Beim Bedienen hinterm Tresen ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung nicht zwingend erforderlich, wenn ausreichend Abstand eingehalten wird“, erklärt Martin Helfrich. Nach Informationen der Bild wurden vier von acht Mitarbeitern positiv auf das Coronavirus getestet, sie sollen ohne Mundschutz hinter dem Tresen gearbeitet haben.

Auf ihrem Instagram-Kanal gibt die Bar bekannt, dass das Coronavirus bei den infizierten Mitarbeitern offenbar mild verläuft: „Unserem Team geht es gut und es sind zum Glück nur leichte Symptome aufgetreten. Wir hoffen ihr bleibt alle gesund“. Außerdem wolle die „Katze“ noch stärker am Hygienekonzept arbeiten, heißt es seitens der Bar. Dies ist auch ein Thema in der ZDF-Talkshow von Moderator Markus Lanz*.

Follower kritisieren die womöglich zu laschen Coronavirus-Regelungen in der „Katze“: „Dann waren die Hygienemaßnahmen aber scheinbar nicht ausreichend. Und sorry, aber wenn man bei euch am Laden vorbeigegangen ist, sah es, egal wann, nicht nach kontrolliertem Hygienekonzept aus. Da wurde Party gemacht bis zum Gehtnichtmehr. Man hat ja inzwischen eben auch die vergleiche zu anderen Lokalitäten“, kommentiert eine Person den Vorfall auf Instagram.

„Katze“ in Hamburg: Behörden prüfen Coronavirus-Hyginekonzept in Bar

Seitens der Behörden würden nun auch mögliche Verstöße gegen das Hygienekonzept geprüft. Dem Amt zufolge hätte in der gesamten Bar aufgrund unzulänglicher Belüftung und Nichteinhaltung der Abstandsregelung ein hohes Ansteckungsrisiko bestanden. Bereits vor einigen Wochen veranlasste der Hamburger Senat ein Außer-Haus-Verkaufsverbot von Alkohol in Hamburger Szenevierteln* wie der Schanze, St. Pauli oder Eimsbüttel. Cornernde Menschenmassen konnten dadurch größtenteils verhindert werden, allerdings füllten sich die Bars daraufhin umso mehr mit feierwütigen Gästen, 24hamburg.de-Hamburg berichtete.

Das Gesundheitsamt bittet alle Gäste, welche am 5., 8. oder 9. September in der „Katze“ ab jeweils 19 Uhr zu Besuch waren, direkt mit der Behörde in Kontakt zu treten und sich unter der Telefonnummer 040 - 428111659 melden. Weiterhin sollten sich die betroffenen Personen in eine freiwillige Quarantäne begeben. Aus Vorsichtsmaßnahmen wurde die Bar im Hamburger Schanzenviertel vorerst geschlossen. Auf der Reeperbahn führte der Vorfall zu einer Kontrolle der dortigen Hygiene-Vorschriften*. Auch dort wurden teils massive Verstöße festgestellt.

Coronavirus Hamburg: Infektionszahlen steigen weiter an

Unterdessen steigen die registrierten Coronavirus-Neuinfektionen in Hamburg weiter an. Am Mittwoch, 16. September 2020 verzeichnete die Hansestadt 47 neue Fälle, insgesamt beläuft sich die Zahl aller Corona-Infizierten in Hamburg damit auf 6.963 . Davon sind 6.000 Personen mittlerweile wieder genesen. Bei 238 Corona-Patienten hat das Institut für Rechtsmedizin Covid-19 nachweislich als Todesursache festgestellt.

Seit Kurzem ist auch der Rotlicht-Betrieb auf der Reeperbahn wieder erlaubt*, 24hamburg.de-Hamburg berichtete. Auch hier müssen Prostituierte Coronavirus-Schutzmaßnahmen einhalten, damit weitere Covid-19 Ausbrüche verhindert werden können. Ähnliches gilt für den Hamburger Winterdom* und das Reeperbahn Festival 2020 *. * 24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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