In Hamburg steigen die Zahlen der Coronavirus-Infektionen täglich immer schneller an. Am Samstag, 3. Oktober 2020, kommt es zum Ausbruch in einem Altenheim und in einer Flüchtlingsunterkunft. Kommt deswegen jetzt der Lockdown?
- Coronavirus*-Ausbruch in Hamburger Alten- und Flüchtlingsheim.
- Fallzahlen in der Hansestadt Hamburg* steigen rasant.
- Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) muss über neue Einschränkungen beraten.
Hamburg – Die Hansestadt Hamburg * freut sich über viele Lockerungen der Coronavirus-Maßnahmen. Clubs- und Bars haben offen, der Fischmarkt darf seine Tore aufsperren* und selbst der Hamburger Winterdom 2020 soll stattfinden können*. Doch damit könnte es bald vorbei sein. Nach einem Coronavirus-Ausbruch in einem Seniorenheim in Hamburg Wandsbek und einem Flüchtlingsheim in Bergedorf, steuert die Hansestadt auf einen Lockdown zu.
Region | Fälle insgesamt | Genesen | Todesfälle |
---|---|---|---|
Hamburg | 6.699 | - | 267 |
Deutschland | 298.363 | 259.494 | 9.596 |
Weltweit | 34.909.703 | 24.297.702 | 1.033.249 |
Hamburg: Immer mehr Coronavirus-Infektionen – nächster großer Lockdown droht
Zahl der Menschen, die sich in Hamburg mit dem Coronavirus-Sars-CoV-2 infizieren, steigt kontinuierlich an. Am Samstag, 3. Oktober 2020, meldete die Sozialbehörde der Hansestadt 112 neue Infizierte innerhalb von 24 Stunden. Wenn über einen Lockdown gesprochen wird, ist aber vor allem eine Zahl interessant: Neuinfektion pro 100.000 Einwohner.
Gibt es mehr als fünfzig Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern, „muss der Hamburger Senat * über Beschränkungen beraten“, wie es die Sozialbehörde ausdrückt. Aktuell liegt dieser Wert bei 28,3 infizierten Menschen pro 100.000 Einwohnern. Doch dabei wird es nicht bleiben. Denn am Samstag und Sonntag, 3. und 4. Oktober 2020, kam es in der Hansestadt gleich zu zwei Ausbrüchen des Coronavirus-Sars-CoV-2. Die Folge könnte eine Sperrstunde und ein Alkoholverkaufsverbot für die Gastronomie sein*.
Coronavirus-Ausbruch in Altenheim und Flüchtlingsunterkunft
Zum einen meldete ein Alten- und Pflegeheim in Hamburg Wandsbek vierzig Coronavirus-Fälle, teilte der NDR mit. Die Infektionen wären sowohl bei den Bewohnern, als auch bei den Mitarbeitern festgestellt worden. In den 112 gemeldeten Coronavirus-Fällen seien die ersten vierzig positiven Tests aus dem Altersheim bereits berücksichtigt. Doch die Ermittlung der Kontaktpersonen läuft noch. Hier müssen eventuell noch weitere Tests durchgeführt werden.
Seit gestern wurden 112 weitere Neuinfektionen gemeldet. Informationen und weitere Zahlen gibt es hier: https://t.co/Db2FLTVK89 #CoronaHH pic.twitter.com/Kzhp7V7xOG
— Hamburger Senat (@Senat_Hamburg) October 3, 2020
Im Bezirk Bergedorf kam es am Sonntag, 4. Oktober 2020, zu einem größeren Coronavirus-Ausbruch. Eine Unterkunft für Geflüchtete und Obdachlose musste von der Sozialbehörde unter Quarantäne gestellt werden, wie der NDR* weiter berichtet. In der Einrichtung leben bis zu 360 Personen, die sich auch die Küche teilen.
Zahl der Neuinfektionen steigt in Hamburg rasant an
Zusätzlich zu den ohnehin hohen Coronavirus-Fallzahlen dürften in den kommenden Tagen auch noch weitere Neuinfizierte dazu kommen, die sich in den Clubs und Bars angesteckt hätten. Dies sei auch ein Grund für die aktuell hohen Zahlen, wie Martin Helfrich, Sprecher der Sozialbehörde, gegenüber dem NDR erklärt: „Grund für die erneut erhöhten Fallzahlen an einem Samstag sind die Feiern vom vorangegangenen Wochenende.“ Der Weihnachtsmarkt Santa Pauli 2020 auf dem Spielbudenplatz an der Reeperbahn* will trotzdem öffnen.
In den Lokalitäten auf den Partymeilen in Hamburg würden sich eher eine jüngere Altersgruppe anstecken. Deren Infektion würde sich dann zeitversetzt eine Woche später in den Fallzahlen wiederfinden, so Sprecher Martin Helfrich weiter. Auf der Reeperbahn in Hamburg kam es zu größeren Kontrollen*. Dabei mussten auch Bars wegen massiver Verstöße gegen die Hygienevorschriften geschlossen werden*, wie 24hamburg.de/hamburg berichtet.
Lockerer Umgang mit Coronavirus-Sars-CoV-2: Abstands- und Hygiene-Regeln werden ignoriert
Im Schanzenviertel kam es außerdem zu einem Ausbruch in der Szenebar „Katze“ und der Shishabar „Le Vou“*. Im Kampf gegen das Coronavirus-Sars-CoV-2 hat die Hansestadt Hamburg das Bußgeld für Maskenmuffel drastisch erhöht*. Trotz allem ist zu beobachten, dass die Deutschen schlichtweg „coronamüde“ sind. Zwar haben sie laut einer Studie Angst vor dem Coronavirus, Abstand- und Hygieneregeln würden aber ignoriert*.
HSV-Spiel abgesagt. Zwei Coronavirus-Fälle bei Erzgebirge Aue. Team in Quarantäne. Gute Besserung.
— 24hamburg.de (@24hamburg_de) October 4, 2020
https://t.co/3FRtke0qa8
#ErzgebirgeAue #HSV #HamburgerSV #NurderHSV #HSVAUE #24hamburg pic.twitter.com/fc7s6rAthj
Was passiert, wenn Menschen im Umgang mit dem Coronavirus-Sars-CoV-2 zu fahrlässig werden, zeigte sich am Samstagabend, 3. Oktober 2020. Zwei Mitglieder des Fußballvereins von Erzgebirge Aue aus der 2. Fußball-Bundesliga wurden positiv auf das Erreger getestet. Das Spiel gegen den Hamburger SV musste abgesagt werden*. Für die Fallzahlen könnte das eine gute Sache sein. Es wären Zuschauer im Stadion gewesen. Unterdessen wird auf Hochtouren nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus geforscht – Tierschützer fürchten, dass eine halbe Million Haie für den Wirkstoff getötet werden müssen.** 24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.