Alles fake? Darum platzen so viele Deals bei "Die Höhle der Löwen"

Die Gründer-Show "Höhle der Löwen" erntet in letzter Zeit viel Kritik. Ist sie überhaupt realistisch? Und was passiert mit all den tollen Deals nach der Show?

Im Fernsehen zählt die Quote – sie entscheidet, ob ein TV-Format erfolgreich ist und weiter laufen darf. Die Vox-Show "Die Höhle der Löwen" ist so eine Sendung – sie ist für den Fernsehsender eine wahre Goldgrube. Doch mit dem Ruhm kommt auch immer ein Preis – und viele Kritiker der Show glauben, dass dieser zu Lasten der Kandidaten geht.

Vox-Gründer-Show "Die Höhle der Löwen" erntet viel Kritik - sie verzerre angeblich die Realität von Deals

Die Gründer, die in jeder Sendung ihre innovativen Ideen für Startups vorstellen, sollen hinter den Kulissen schnell wieder aus dem Rampenlicht verschwinden, heißt es. Kürzlich sorgte erst der Discounter Aldi Süd für Entrüstung, als dieser den Displayschutz "Protect Pax", welches bekannt durch die Gründer-Show wurde, aus dem Sortiment schmiss. Die einen munkelten, dass das Produkt ein Ladenhüter war, andere spekulierten wiederum, dass der Deal mit dem Investor geplatzt sei.

Böse Zungen behaupten nun sogar, dass die beliebte Sendung nur reiner Betrug sei und die Gründerszene völlig falsch dargestellt würde. Doch was ist dran an den Gerüchten? Schließlich gibt Frank Thelen, einer der Juroren in der Show, sogar selber zu, dass es nicht normal sei, dass ein Gründer nach einem zehnminütigen Pitch eine Finanzierungszusage bekomme. Doch das sei auch gar nicht das Ziel gewesen, fügt er schnell hinzu. Viel eher stehe hier die Unterhaltung des Zuschauers im Vordergrund – damit eben die Quote stark bleibt. Die Startup-Szene könne allerdings dadurch auch profitieren, schließlich würde das vorgestellte Produkt und auch der Gründer selbst schlagartig einem Millionenpublikum bekannt.

Auch diese Investmentgröße enthüllt jetzt, wie Gründer mit einer genialen Idee reich werden können.

Geplatzte Deals, unzufriedene Gründer: Wie realistisch ist die "Höhle der Löwen" wirklich?

Grundsätzlich gilt, dass alle Produkte, die in der TV-Show gezeigt werden sowie Gründer und ihre Ideen der Realität entsprechen. Doch das Pikante daran: Es dreht sich alles nur um den Pitch. Der trockene Finanzierungsprozess mit Vertragsverhandlungen, Businessplan-Analysen und Patentprüfungen bleibt außen vor. Daher auch die teilweise geplatzten Deals hinter den Kulissen – erst dann fällt nämlich auf, dass manche Gründer nur große Töne gespuckt haben oder sich die Investition doch nicht lohnt. Doch allein die Medienwirksamkeit reicht vielen Gründern oftmals aus, überhaupt mitzumachen – ob sich Ihre Idee am Ende durchsetzt oder nicht.

Spannende Pitches bei DHdL: Steht am Ende nur die Quote im Vordergrund?

Dass die Deals am Ende platzen könnten, liegt auch daran, dass die TV-Juroren angeblich nie vorher Informationen zu den Gründern und deren Produkten erhalten. Ihre Reaktion auf einen Pitch ist also ein weiterer Unterhaltungsfaktor, der die Sendung ausmacht. In der Realität wäre das allerdings undenkbar – hier liegen meist Marktanalysen, Finanzpläne & Co. den Investoren bereits vor einem Pitch vor. Und dann lassen sich diese auch einige Tage bis Wochen Bedenkzeit, ob Sie wirklich in die Idee investieren wollen.

Daher ist das Konzept der "Höhle der Löwen" rein auf den spannendsten und unterhaltsamsten Teil des Finanzierungsprozesses ausgelegt – um letztendlich die Quote nach oben zu treiben.

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jp

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