Eine Jugendstil-Lampe, für die sie damals knapp 2.000 DM bezahlte, brachte der 75-Jährigen Kandidatin bei „Bares für Rares“ kein Glück. Was Expertin Bianca Berding daran auffiel.
Besonders Liebhaberstücke sind in der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares*“ gefragt. Doch leider klaffen, was ihren Wert betrifft, manchmal Wunsch und Wirklichkeit auseinander. Das musste auch eine 75-jährige Kandidatin in der TV-Sendung erleben. Sie hatte ihr Mitbringsel, eine alte Lampe, lange Zeit gehütet. 30 Jahre sei die Lampe schon bei ihr. Die Zeit sei reif, sich zu trennen. Schweren Herzens. Schön wäre es, wenn sich nun jemand anderes daran erfreuen kann.
In der Tat: Diese Lampe scheint etwas Besonderes zu sein. „Das sieht ja fast aus wie aus einem Märchen“, stellt Horst Lichter anerkennend fest. „Um diese Lampe bin ich zwei Jahre herumgeschlichen“, berichtet die 75-jährige, entdeckt hatte sie sie in einem „schönen Geschäft“ im Norden, wie die Kandidatin schildert, und sie schließlich gekauft. Für damals knapp 2.000 DM. Das war damals „mächtig viel Geld“, betont Horst Lichter.
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„Bares für Rares“: Hübsche Jugendstillampe - doch die Expertin übt Kritik
Doch was die sympathische Kandidatin nicht hatte ahnen können, offenbart sich, als Expertin Bianca Berding die Lampe begutachtet. Die Signatur der Jugendstillampe stamme von dem französischen Bildhauer Charles Ruchot. Er habe viele Jugendstilbronzen geschaffen - so wie diese „Femme Fleur“, eine Frau kombiniert mit Blüten in den Haaren und in ihrem Gewand. Ein Konglomerat des Jugendstils. Sehr schön sei die Kombination mit den Lampensträngen. Diese drei Gläser seien ganz klar inspiriert von den „Tiffany Studios kurz nach 1900“.
„Bares für Rares“-Expertin: Die Lampe sei vor dem Kauf gefälscht worden
Allerdings, so die Expertin: Das einfarbiges Glas sei, wie am unteren Rand zu sehen, „nur grün besprayt“ worden. „Das ist kein gutes Zeichen“, vermutet sie, weil es einen kunsthandwerklichen Standard zeigen wolle, der nicht gegeben sei. Ein Problem, das alle Gläser betreffe. Das grüne Spray befinde sich auch auf dem Gewinde. Das Fazit der Expertin fällt ernüchternd aus: „Leider wird hier ein Alter vorgetäuscht, das nicht vorhanden ist.“ Diese Objekte waren mal „sehr, sehr teuer“, erfahren die Zuschauer weiter in der Sendung; sie seien in sehr großen Stückzahlen gefälscht worden. Wer hätte so etwas beim Kauf damals geahnt.
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Diesmal gibt es keine Händlerkarte - Horst Lichter äußert sein Bedauern
Diesmal gibt es also keine Händlerkarte. Auch Horst Lichter tut es „unendlich leid“, wie er gegenüber der Kandidatin in der Sendung beteuert. Denn die Lampe dürfe somit nicht verkauft werden. „Sei mir nicht böse, sei Bianca nicht böse“, sagt er tröstend. Das ist die Kandidatin auf keinen Fall, die dem Urteil der Expertin vertraut. Sie sei „echt traurig“, sagt sie. Und die Zuschauer können mit ihr mitfühlen. Niemand konnte schließlich mit so etwas bei der signierten Lampe rechnen.
Die „Bares für Rares-Folge“ gibt es in der ZDF-Mediathek zum Nachschauen.
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