Stets stehen Menschenschlagen in der Show von "Bares für Rares" an, um die begehrte Händlerkarte zu bekommen. Doch dahinter soll ein gewaltiger Schwindel stecken.
Die ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" ist ein Quotenhit – unzählige Deutsche verfolgen Tag für Tag, wie Verkäufer versuchen, ihren Trödel zu Geld zu machen. Dafür stehen sie auch gerne mal stundenlang mit ihren Schätzen in der Hand im Pulheimer Walzwerk an, um einen der begehrten Plätze am Expertentisch bei Moderator Horst Lichter zu ergattern. Nur wenige werden am Ende auserwählt, um ihren Kram in der Händlerrunde anbieten zu können, um schließlich mit vielen Scheinen zufrieden von dannen zu ziehen.
Verkäufer-Andrang in der Sendung: Alles nur geschwindelt in "Bares für Rares"?
Doch jetzt kam heraus: Der angebliche Menschenandrang soll von vorne bis hinten nur inszeniert sein. Das verriet jetzt der Goldhändler Ahmed Abou-Chaker gegenüber der Bild: "Alles gestellt. Wo die herkommen, weiß ich nicht." Das wollte der Fernsehsender nicht auf sich sitzen lassen – und stellte sogleich auf Facebook in einer Gegendarstellung klar: "Tatsächlich sind aber auch die Leute in der Schlange keine Komparsen bzw. auch sie müssen sich mit ihren Objekten bewerben, auch wenn die Sachen nicht zum Verkauf kommen."
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Doch anstatt den Schwindel zuzugeben, scheint sich das ZDF so nur noch mehr um Kopf und Kragen zu reden. Die Bild hat schließlich daraufhin recherchiert und herausgefunden, dass Komparsen-Agenturen im Internet Anzeigen schalten, in denen sie gezielt nach Statisten für "Bares für Rares" suchen. Diese werden für einzelne Drehtage von etwa vier bis fünf Stunden gebucht und erhalten dafür im Gegenzug 50 Euro. Alles, was Sie dafür tun müssen, ist, dazustehen und eine ZDF-Requisite in der Hand zu halten. Anmelden können sich Interessierte via Email bei der Casting-Agentur.
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Komparsen ja oder nein? So verwirrend versucht sich das ZDF herauszureden
Die Bild soll das ZDF daraufhin mit ihren Erkenntnissen konfrontiert haben – dessen Sprecher habe dann plötzlich ganz andere Töne angeschlagen: "Aus rein produktionellen Gründen werden im Bildhintergrund auch Komparsen eingesetzt." Er erklärte weiter: "Sie stehen uns im Gegensatz zu den Besuchern, die zur Schätzung zu uns kommen, flexibel und zeitlich frei zur Verfügung. Diese Komparsen sind nie direkte Beteiligte der in der Sendung gezeigten Expertisen und Verkaufsprozesse."
Doch mit dem Hickhack zuvor hat sich der Fernsehsender wohl viel Glaubwürdigkeit verspielt und eventuell sogar einige treue Zuschauer verloren.
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jp