Wann es sich für Sie lohnen kann, freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.
Sind Sie nicht ohnehin in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert, so können Sie durch das freiwillige Einzahlen in die gesetzliche Rentenversicherung einem Bericht der Stiftung Warentest zufolge Ihre Rente erhöhen. Das gilt allerdings nur in bestimmten Fällen. Erfahren Sie hier, wann es sich für Sie überhaupt lohnen könnte, freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen und was die Vor- und Nachteile sind. Lesen Sie außerdem, warum Sie regelmäßig Ihr Rentenkonto checken sollten*.
Wer darf freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen?
Neben Selbstständigen und Freiberuflerinnen und Freiberuflern, dürfen auch Beamte und Beamtinnen, Frührentner und Frührentnerinnen sowie Hausfrauen und Hausmänner laut Stiftung Warentest freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, um die Rente zu erhöhen.
Auch wenn Sie bei der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert sind, können Sie dem Bericht zufolge als Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer freiwillig den Beitragssatz erhöhen und freiwillig mehr in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Wenn Sie unter 45 Jahre alt sind, kommen Nachzahlungen für Schule, Studium und Ausbildungszeiten infrage. Sind Sie bereits über 50 Jahre alt, können Sie laut Stiftung Warentest Ausgleichszahlungen für einen früheren Rentenbeginn leisten.
Gesetzliche Rentenversicherung: Kümmern Sie sich um Ihre Altersvorsorge und lassen Sie sich beraten
Um sich langfristig eine Basisvorsorge aufzubauen und im Alter alle anfallenden Kosten bewerkstelligen zu können, besteht dem Bericht zufolge die Möglichkeit, freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen. Aber auch dann, wenn Sie kurz vor dem Ruhestand beispielsweise feststellen, dass Ihre Rürup-Rente geringer ausfällt, als Sie angenommen hatten. Erfahren Sie hier, wie sich der Mindestlohn von zukünftig 12 Euro auf die Rente auswirkt.
Die Stiftung Warentest empfiehlt jedoch, sich gut zu informieren, bevor Sie freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Die Deutsche Rentenversicherung berät Sie kostenlos. Wenn Sie viel Geld in Ihre Altersvorsorge investieren möchten, besteht dem Bericht zufolge die Möglichkeit, sich bei Lohnsteuerhilfevereinen, Steuerberatungen oder einer unabhängigen Rentenberatung Rat einzuholen.
Was spricht für, was spricht gegen das freiwillige Einzahlen in die gesetzliche Rentenversicherung?
Vorteile, in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen | Nachteile, in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen |
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Lebenslanger Geldfluss im Alter | Rendite hängt stark von der eigenen Lebensdauer ab und ist schwer einzuschätzen |
Hohe Verlässlichkeit bei der Auszahlung, gute Planbarkeit | Rahmenbedingungen wie Beitragssatz oder Rentenaltersgrenze können sich ändern. Auch das macht das Investment schwer einschätzbar |
Wenig Aufwand im Alter | Kein Zugriff mehr auf das einmal eingezahlte Geld während des Berufslebens |
Inflationsschutz durch Rentensteigerungen | Im Alter fallen auf die gesetzliche Rente Steuern an |
Hinterbliebenenschutz | Im Alter fallen für gesetzlich Versicherte Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge an. Das mindert die gesetzliche Rente |
Rentenfreibetrag bei Bezug von Grundsicherung im Alter (2022: 224,50 Euro im Monat) | Das eingezahlte Geld kann nicht mehr vererbt werden |
Keine Kapitalmarktrisiken | Gesamtkapitalauszahlung zu Rentenbeginn ist nicht möglich |
Hohe Steuerersparnisse während des Berufslebens möglich | |
Zugriff auf die Berechnungsgrundlagen | |
Solidarisches Investment | |
Rentenanwartschaften sind insolvenzgeschützt | |
Keine Gerichtskosten bei Streit mit dem Rentenversicherungsträger | |
Kostenfreies Beratungsangebot |
Quelle: Stiftung Warentest
Freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen: Steuerboni besonders für Selbstständige attraktiv
Den Berechnungen der Stiftung Warentest zufolge ist es besonders für Selbstständige durch die Steuerboni interessant, freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen. Frührentnerinnen und Frührentner profitieren dem Bericht zufolge meist weniger stark von den steuerlichen Vorteilen, wenn sie freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen.
Die Stiftung Warentest rät, genau zu rechnen, bevor Sie freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Denn Sie dürfen nicht vergessen, dass im Ruhestand auf Ihre Rente Steuern und gegebenenfalls Beiträge für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung anfallen. (jn) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.