Wenn Sie Ihren Gehaltszettel für Januar erhalten, sollten Sie besser genau hinschauen. Es kann sein, dass sich Ihr Netto-Betrag verändert hat. Was dahinter steckt, erfahren Sie hier.
In wenigen Wochen ist der Januar schon wieder vorbei und der erste Gehaltszettel für dieses Jahr fällt an. Doch wenn Sie drauf schauen, könnte es sein, dass Sie erst mal schlucken müssen: Das Nettogehalt soll sich bei fast allen Arbeitnehmern positiv verändern. Allerdings liegt das Plus auf dem Lohnzettel nicht an etwaigen allgemeinen Gehaltsanpassungen, stattdessen stecken wie jedes Jahr dahinter einige gesetzliche Änderungen.
Plus auf dem Gehaltszettel: Gesetzliche Änderungen werden viele Arbeitnehmer freuen
Verantwortlich dafür sollen höhere Steuerfreibeträge sowie ein leicht gesunkener Beitrag zur Arbeitslosenversicherung sein, dass sich die Höhe der Abgaben vom Bruttogehalt verändert hat. Dennoch werden nicht alle Arbeitnehmer davon profitieren - Grund hierfür ist, dass viele Krankenkassen zum neuen Jahr hin ebenfalls ihre Beiträge angehoben haben. Das wiederum soll sich negativ auf die Höhe des Nettolohns auswirken.
Wie Berechnungen von Datev zeigen, einer Firma für Steuerberatersoftware, wird das Nettogehalt (im Vergleich zu 2019) in den Steuerklassen I (Alleinstehende), II (Alleinerziehende) und III (Verheiratete) mit den Gehaltsstufen bis zu einem Monatsbrutto von 4.500 Euro stetig ansteigen. Wer darüber verdient, für den fällt das Plus geringer aus. Aber: Singles und Alleinerziehende, die monatlich ein Bruttogehalt von 6.500 Euro erzielen, sollen den Berechnungen zufolge sogar am meisten absahnen. Schließlich können sie mit einem Plus von bis zu 274 Euro rechnen.
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Nach Steuerklassen: Diese Arbeitnehmer sahnen am meisten ab
Dagegen bekommen verheiratete Arbeitnehmer mit einem Bruttogehalt von 4.500 Euro in diesem Jahr 235 Euro (kinderlos) bzw. 239 Euro (bei zwei Kindern) mehr Netto heraus. Wer Geringverdiener ist, wird auf seinem Gehaltszettel allerdings nicht viel merken. Beziehen Sie ein Bruttoeinkommen von 1.500 Euro monatlich, sparen Sie sich je nach Steuerklasse nur acht bis 84 Euro im Jahr. Zählen Sie hingegen zu den Spitzenverdienern und bekommen 7.000 Euro brutto aufwärts, liegt die Entlastung ebenfalls nur bei bis zu 99 Euro jährlich.
"Die große Mehrheit der Arbeitnehmer wird von den zahlreichen Steuerrechtsänderungen tatsächlich profitieren", meint auch Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler. Wenn auch nicht in riesigen Summen, schließt die Datev. "Auch wenn 2020 grundsätzlich alle Arbeitnehmer mehr Netto auf ihr Konto bekommen, fällt die Ersparnis im Vergleich mit den Entlastungen zum vorangegangenen Jahreswechsel deutlich geringer aus."
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jp