Rentner verliert sein Haus - bloß weil er dem Finanzamt acht Euro schuldet

Uri Rafaeli wollte sich ein Eigenheim kaufen, um seine Rente aufzubessern - mit bösen Folgen. (Symbolbild)
 ©Twitter / Fox 2 Detroit

Ein Rentner verbringt seinen Ruhestand vor Gericht - weil das Finanzamt ihm sein Eigenheim weggenommen hat. Und das alles nur wegen eines Formfehlers.

Vor acht Jahren kaufte Uri Rafaeli ein Haus in einem Vorort von Detroit. Doch nur drei Jahre später soll der Staat dem 83-Jährigen das Eigenheim "geklaut" haben. Aus diesem Grund kämpft der Rentner nun vor Gericht um sein Recht. Doch wie konnte es nur so weit kommen?

Rentner kauft Haus, um sich abzusichern - dann folgt der Schock

Angeblich soll der US-Amerikaner das 140-Quadratmeter-Anwesen für gerade mal 60.000 Dollar (etwa 54.000 Euro) im Jahr 2011 gekauft haben. Er selbst wollte in dem Haus nicht wohnen, stattdessen hatte er vor, es unterzuvermieten und seine Rente aufzubessern. Nach seinem Tod sollten es seine Kinder erben.

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Aus diesem Grund nahm der frühere Ingenieur wiederum über 50.000 Euro in die Hand, um es renovieren zu lassen. "Es war ein herrliches Häuschen auf einem 2.000 Quadratmeter großen Grundstück in einem netten, ruhigen Vorort", berichtet er in der Detroit News. Doch da machte ihm das Finanzamt von Oakland County einen Strich durch die Rechnung: 2012 schickte es ihm die erste Mahnung.

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Angeblich hätte Rafaeli die fällige Grundsteuer falsch berechnet und circa 500 Dollar (um die 450 Euro) zu wenig für 2011 bezahlt hätte. Der Rentner zahlte die geforderte Summe, plus Zinsen. Das Pikante daran: Bis der Scheck beim Finanzamt ankam, vergingen ein paar Tage. Dadurch häuften sich weitere Schuldzinsen an, am Ende blieb er der Behörde noch 8,41 Dollar (etwa acht Euro) schuldig.

Zwangsversteigerung wegen acht Euro: Rentner wehrt sich mit letzter Kraft

Davon wusste Rafaeli allerdings nichts – 2014 passierte schließlich das Unglück: Die Behörde beschlagnahmte Rafaelis Haus und gab es zur Auktion frei. Es kam zur Zwangsversteigerung, in deren Folge das Haus für 24.500 Dollar (um die 22.000 Euro) an den Mann gebracht wurde. Doch der 83-Jährige sah von dem Geld nichts.

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Seit 2017 streitet der Rentner nun schon vor Gericht, er hatte gegen die Beschlagnahmung geklagt. Unterstützt wird er von einer Wohltätigkeitsorganisation. "Ich habe dabei erschreckend schnell gelernt, dass ich kein Einzelfall bin", sagt Rafaeli gegenüber Detroit News. Die Chancen, sein Haus wieder zurückzubekommen, sind allerdings gering. "Aber wenn wir helfen können, andere Familien vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren, dann würde ich das als moralischen Sieg werten", schließt Rafaeli.

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jp

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