Öko-Test hat Matratzen für Babys getestet. Dabei fallen einige wegen gravierender Sicherheitsmängel durch. Die günstigste Matratze hingegen überzeugt.
- Öko-Test* nimmt Matratzen für Babys unter die Lupe
- Drei Matratzen im Öko-Test mit "mangelhaft" oder "ungenügend" bewertet
- Sechs Produkte konnten im Öko-Test überzeugen - darunter auch die günstigste Baby-Matratze
Kassel - Für Babys und Kinder ist ein ruhiger und entspannter Schlaf wichtig, zudem sollen sie beim Schlafen sicher sein. Eine wichtige Rolle für einen guten und sicheren Schlaf spielt die Wahl der Matratze. Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat kürzlich Matratzen für Kinder und Babys getestet.
Baby-Matratzen im Test: DIN-Norm soll für Sicherheit sorgen
Um die Sicherheit für Kleinkinder und Babys beim Schlafen zu gewährleisten, gibt es seit 2017 die europäische DIN-Norm EN 16890. Mit dieser Norm soll sichergestellt werden, dass Kinder und Babys im Bett nicht ersticken, sich dort einklemmen, strangulieren oder etwa Kleinteile verschlucken können.
Sie ist rechtlich nicht verpflichtend, allerdings können Hersteller mit ihr die Sicherheit ihrer Produkte überprüfen. So wurden auch die Matratzen im Test von Öko-Test überprüft.
Matratzen im Test: Öko-Test untersucht 13 Matratzen für Babys
Mithilfe des Norm-Kugeltests wurden die Matratzen beispielsweise auf eine mögliche Erstickungsgefahr untersucht, sollten diese zu weich sein. Laut Angaben des Verbrauchermagazins Öko-Test simuliert der Testaufbau mit einer Stahlkugel das Einsinken des Kopfes in die Matratze, wenn sich schlafende Babys und Kleinkinder auf den Bauch drehen.
Insgesamt 13 Matratzen für Babys und Kleinkinder wurden von den Experten des Verbrauchermagazins getestet. Alle haben die Größe 70 mal 140 Zentimeter und passen in Betten für Kinder vom Baby- bis zum Vorschulalter.
Mit dabei sind Baby-Matratzen von Ikea, Frankenstolz, Paradies und Julius Zöllner, aber auch von Bio-Anbietern wie Waschbär und Allnatura. Im Fokus der Labortests stehen laut Angaben von Öko-Test vor allem Sicherheit, Verarbeitungsqualität und Schadstoffe.
Öko-Test untersucht Baby-Matratzen: Sicherheitsmängel im Test
Der Härtegrad der Matratze ist laut Angaben der Experten von Öko-Test ein wichtiges Kriterium.
„Ist eine Baby-Matratze zu weich, kann das Kind in Bauchlage mit dem Gesicht so weit einsinken, dass es keine frische Atemluft mehr bekommt. Säuglinge können auf den Sauerstoffmangel anfangs noch nicht reagieren, indem sie den Kopf anheben oder sich wieder umdrehen. Sie könnten also ersticken“, heißt es im Test-Artikel des Verbrauchermagazins.
Die Frage, ob eine Matratze für Babys fest genug ist, sei daher Herzstück der DIN-Norm für Kinder-Matratzen. Zwei der insgesamt 13 Matratzen im Test entsprechen laut Öko-Test diesen Anforderungen nicht: Die spezielle Testkugel sinke jeweils auf mindestens einer Seite der Matratze zu tief ein.
Matratzen für Babys im Test: Die Ergebnisse von Öko-Test im Überblick
Sechs der insgesamt 13 getesteten Matratzen schneiden mit dem Ergebnis "sehr gut" ab. Auffällig: Zu diesen gehört auch die günstigste Kinder-Matratze im Test.
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Die folgenden Matratzen erhielten im April 2020 die Wertung „sehr gut“ von Öko-Test:
- Ikea Himlavalv 3-D-Matratze Babybett
- Träumeland Regenbogen Basic Babymatratze
- Waschbär Kindermatratze Kokos, Baumwolle
- Prolana Baby- und Kindermatratze Ronja Plus
- Allnatura Kokosfaser-Kindermatratze „Coco“*
- Lonsberg Kindermatratze Kokos-Latex mit Baumwollauflage
Die Träumeland-Regenbogen Basic Babymatratze ist mit rund 75 Euro die günstigste im Test.
Matratzen für Babys im Test: Ergebnis mangelhaft und ungenügend
Wegen Sicherheitsmängel fallen drei der insgesamt 13 getesteten Baby-Matratzen im Test mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch, da sie den Kugeltest nicht bestanden.
Die Experten von Öko-Test raten daher bei den Produkten Alvi Wave Kindermatratze, Sternentraum Vital Kindermatratze (Aro Artländer) sowie Dr. Lübbe Air Premium Babymatratze (Julius Zöllner) vom Kauf ab.
Kunden, die bereits eine solche mangelhafte Matratze gekauft haben, empfiehlt Öko-Test, diese mit Hinweis auf den Test des Verbrauchermagazins zurückzugeben.
Matratzen für Kinder im Test: Tipps der Experten von Öko-Test
Eine Matratze für Kinder und Babys sollte laut Angaben von Öko-Test eher hart sein und nach dem Kauf einige Tage auslüften. Verbraucher sollten Etiketten oder Schnüre entfernen, zudem raten die Experten, einen Abstand von maximal zwei Fingern Breite zwischen Matratze und Rahmen einzuhalten. Die ideale Raumtemperatur beträgt 18 Grad, außerdem eigne sich ein Schlafsack für Babys besser als eine Decke, da dieser sicherer ist. (hg)
Video: Säuglingsnahrung im Öko-Test - Ergebnisse erschrecken
Öko-Test: Weitere Produkte vom Verbrauchermagazin untersucht
Öko-Test hat kürzlich auch Sonnencreme für Kinder getestet. Dabei fallen einige beliebte Marken durch. Darunter auch L’Oreal. Eine Drogerie-Eigenmarke überzeugt dagegen.
Und auch Wasser hat das Verbrauchermagazin untersucht: Mehrere beliebte Marken fallen bei Öko-Test glatt durch. So auch eines der Mineralwasser aus dem Hause von Apollinaris.
Im Test: Öko-Test hat Fisch untersucht. Der Test beschränkte sich allerdings auf Fischstäbchen. Eine beliebte Marke schnitt überraschender Weise schlecht ab.
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