Bei Öko-Test war zuletzt Fisch im Test. Der Test beschränkt sich allerdings auf Fischstäbchen. Eine beliebte Marke schneidet überraschender Weise schlecht ab.
- Öko-Test* untersuchte insgesamt 20 verschiedene Fischstäbchen
- Wie der Fisch gefangen wurde, floss mit in die Bewertung ein
- Aus dem Test konnten nur vier Fisch-Marken mit Bestnote gehen
Kassel - In einem Test von Öko-Test stand Fisch im Mittelpunkt der Untersuchung. Das Öko-Label untersuchte in dem Test Fischstäbchen genauer. Insgesamt nahmen sie 20 verschiedene Fischstäbchen in dem Test unter die Lupe.
Bewertet wurde bei Öko-Test neben den Inhaltsstoffen der Fischstäbchen, auch ob die Lieferwege nachvollziehbar sind und ob der Fisch aus nachhaltigem Fang stammt. In dem Test konnten allerdings nur vier Produkte vollkommen überzeugen. Es gab allerdings auch vier Test-Kandidaten die mit einem „mangelhaften“ oder sogar „ungenügenden“ Ergebnis im Test durchfielen.
Test von Fisch: Öko-Test untersucht Stäbchen auf Schadstoffe
Erfreulich an dem Test des Öko-Labels ist, das in keinem getesteten Fisch Rückstände von Mineralölen zu finden waren. Auch Listerien oder andere Keime konnten im Labor-Test nicht nachgewiesen werden. Doch der Test hatte nicht nur positive Ergebnisse: Bei einigen der Fischstäbchen wurde der Fettschadstoff 3-MCPD in ungesunden Mengen nachgewiesen. Öko-Test bewertete den Anteil bei fünf Produkte als erhöht, bei zwei Marken sogar als stark erhöht.
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— iglo Deutschland (@igloDeutschland) April 1, 2020
Für Kinder mit einem Gewicht von ca. 30 Kilogramm reichen, laut Öko-Test, bereits fünf Fischstäbchen dieser Marken, um über den empfohlenen Grenzwert zu gelangen. Das Land Niedersachsen rät dazu die vom wissenschaftlichen Lebensmittelausschuss der EU-Kommission (SCF) empfohlene tägliche Aufnahmemenge, von 2 μg/kg Körpergewicht, nicht zu überschreiten.
Laut der Veröffentlichung des Landes Niedersachsen führte die erhöhte Aufnahme von 3-MCPD Fettsäuren bei Tieren im Labortest zu Tumor-Bildung. Bei Menschen soll sich eine solche Aufnahme, negativ auf die Nieren auswirken. Aber auch die Bildung von gutartigen Tumoren sei bei einer hohen Aufnahme möglich. Im Test war laut den Experten jedes dritte Produkt schadstoffbelastet. Auch die wohl bekannteste Fischstäbchen Marke Iglo ist hiervon betroffen. Hier allerdings nicht jedes Produkt der Firma.
Note | Produkt | Anbieter |
Gut | Landur Fischstäbchen | Denn´s Biomarkt |
Almare Seafood 15 Fischstäbchen | Aldi Süd | |
Eskimo Fischstäbchen 15 Stück | Aldi Nord | |
Frosta 15 Fischstäbchen | Frosta | |
Gut & Günstig 15 Fischstäbchen | Edeka | |
Ocean Sea Fischstäbchen 15 Stück | Lidl | |
Penny 15 Fischstäbchen | Penny | |
Tegut 10 Fischstäbchen | Tegut | |
Sehr Gut | Bofrost Fischstäbchen, ca. 15 Stück | Bofrost |
Käpt´n Iglo 8 Lachs-Stäbchen | Iglo | |
Followfish 10 Fischstäbchen in Bio-Panade | Followfish | |
Wild Ocean Seelachs Fischstäbchen | Demeter-Felderzeugnisse |
Fisch im Test: Öko-Test bewertete auch die Nachhaltigkeit
Die Experten von Öko-Test beurteilten allerdings nicht nur die Inhaltsstoffe der jeweiligen Fischstäbchen. Auch die Fangmethode wurde bewertet. Ein Produkt das eigentlich Öko-Pur propagiert, steht hier aufgrund fehlender Nachhaltigkeit stark in der Kritik. Der Seelachs für die Fischstäbchen von der Marke Alnatura wird nämlich durch sogenannte Grundschleppnetze gefischt. Der Fisch von Alnatura gehört, obwohl er zur oberen Preiskategorie zählt, wohl zu den am wenigsten nachhaltigen des Tests.
Denn laut Öko-Test gefährden die verwendeten Netze den Lebensraum vieler Fischarten. Unter anderem werden durch den Einsatz der Grundschleppnetze, auch Kaltwasserkorallen vernichtet. Zudem kommt es durch deren Einsatz immer mehr zur Überfischung.
Bei den anderen Fisch-Produkten im Test sieht es laut Öko-Test deutlich besser aus, was die Nachhaltigkeit betrifft: So werden von den meisten Produzenten die weniger bedenklichen pelagischen Schleppnetze verwendet. Diese schleifen nicht am Meeresgrund, sondern schweben viel mehr durch das Wasser.
Test: Nicht nur Fisch wurde von Öko-Test untersucht
Nicht nur Fisch war im Test bei dem Öko-Label. Auch Wasser wurde zuletzt untersucht, auch hier wurden bedenkliche Inhaltsstoffe gefunden.
Öko-Test stimmt seine Leser bereits auf den Hochsommer ein. Ein Test von dem Öko-Label beschäftigte sich nur mit Sonnencreme. Öko-Test hat in einem Test Wasser* aus der Flasche und aus der Leitung verglichen. Die Experten kommen zu einem eindeutigen Ergebnis. (Lucas Maier) *hna.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.