Der Messenger-Dienst WhatsApp hat einige Updates in den AGBs veröffentlicht - diese Daten sollen künftig an Facebook weitergegeben werden.
Menlo Park - Es war das, was viele Nutzer nach dem WhatsApp-Kauf durch Facebook im Jahre 2014 erwarteten: Die Daten werden innerhalb der Facebook-Gruppe weitergegeben. Nach einem AGB-Update in einer über Google Play veröffentlichten Beta-Version wurden noch einige Informationen bekannt, wie der Technik-Blog WABetaInfo berichtet (Verheerende WhatsApp-Änderung: 50 Prozent aller User wollen App sofort löschen, wie extratipp.com* berichtet).
Laut den vom Online-Blog ausgelesenen Daten behält sich WhatsApp das Recht vor, persönliche Nutzer-Informationen mit anderen Firmen der Facebook-Gruppe zu teilen. Sollten die Daten tatsächlich an andere Teile der Facebook-Firmen weitergeleitet beziehungsweise geteilt werden, dann ausschließlich aus folgenden Gründen: Um "Sicherheit und Integrität von WhatsApp und anderen Produkten der Facebook-Gruppe sicherstellen" und "Services innerhalb des Messengers bereitstellen."
Die gesammelten Daten sollen angeblich aber auch zukünftig weder auf Facebook, noch auf anderen Partner-Services für Dritte einsehbar sein. Durch die neuen Nutzungsbedingungen will die Facebook-Gruppe ihre Zusammenarbeit untereinander offenbar ausbauen und intensivieren - das war von Beginn die Intention der Firmen-Zukäufe durch Facebook.
Aus den Partner-Deals mit anderen Teilen der Facebook-Gruppe zieht Facebook viele Vorteile. Der Messenger greift auf eine größere und bessere Infrastruktur innerhalb der Gruppe zurück und kann bessere Technologien, Tools und Informationen der Partner nutzen. Durch die verbesserte Vernetzung der einzelnen Facebook-Partner soll auch die Nutzung der verschiedenen Plattformen für den Nutzer vereinfacht werden. Das Teilen auf Facebook oder Instagram über WhatsApp soll in Zukunft durch wenige Klicks möglich sein.
Das besagte Update betrifft nur Nutzer mit Android-Smartphones.
Überblick: Diese Daten und Infos werden geteilt
Facebook behält sich vor, diese Daten und Informationen, mit seinen Partnern zu teilen:
- Informationen die bei der Nutzung von WhatsApp eingegeben werde, etwa der Profilname oder die Telefonnummer.
- Informationen zur tatsächlichen Nutzung, etwa das Datum der Account-Registrierung, letzter Zeitpunkt der Service-Nutzung, Häufigkeiten und Besonderheiten bei der WhatsApp-Nutzungszeit und -Dauer und welche Services innerhalb der App an sich genutzt wurden.
- Konversationen mit Unternehmen werden ebenso registriert, etwa das Interagieren mit Werbeanzeigen, Informationen zum Gerät des Nutzers wie Gerätemodell, Hersteller, App Version oder Standorte.
Werbung auf WhatsApp?
Nachdem die Begriffe „sponsored content/ads“, also Werbeanzeigen, öfter in den neuen AGBs auftauschen, schließen Experten das Schalten von Werbeanzeigen innerhalb von WhatsApp prinzipiell nicht aus. Da aber vermutlich die Nutzer bei einer Implementierung von Werbeanzeigen Sturm laufen würden, werden die Entwickler vermutlich behutsam mit solchen Überlegungen umgehen.
Wenngleich sich die Zusammenarbeit der Facebook-Gruppe verstärkt, sollen auch weiterhin ungewollte Inhalte problemlos durch die Nutzer blockiert werden können. Dennoch müssen die Nutzer, wenn sie weiterhin WhatsApp als Messenger-Dienst verwenden wollen, die neuen Nutzerbedingungen akzeptieren. Eine offizielle Stellungnahme zu den neuen Nutzungsbedingungen seitens der Facebook-Gruppe steht noch aus.
Erst vor kurzem hatte WhatsApp in einem Software-Update einige neue Funktionen freigeschaltet.
mgo
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