Die Defensive des SV Werder Bremen war auch gegen den SV Sandhausen erneut sehr anfällig. Ein desaströser Fehlpass von Lars Lukas Mai machte die frühe Führung der Gäste schnell wieder zunichte. Ausgerechnet Niclas Füllkrug verhinderte eine peinliche Pleite am 11. Spieltag. Die Spieler in der Einzelkritik mit Noten.
Michael Zetterer: Hatte Glück, dass sein Querschläger in der 21. Minute folgenlos blieb, weil Testroet am Tor vorbei köpfte. Verursachte wenig später den Foulelfmeter, nachdem er von Mai in arge Not gebracht worden war und gegen Ajdini volles Risiko gehen musste. War ansonsten auf dem Posten, wenn er gebraucht wurde. Note 4
Felix Agu: Stand erstmals nach seiner Muskelverletzung wieder von Beginn an auf dem Platz und ersetzte Mbom als Rechtsverteidiger. Schaffte es viel zu selten, sein Tempo gewinnbringend einzusetzen und sich offensiv in Szene zu setzen. Defensiv nachlässig in den Zweikämpfen. Note 5
Werder Bremen-Noten gegen den SV Sandhausen: Lars Lukas Mai leistete sich wieder Fehlpässe
Lars Lukas Mai: Erlebte einen rabenschwarzen Nachmittag im Hardtwaldstadion. Ließ sich in den Zweikämpfen viel zu leicht abschütteln und leistete sich immer wieder Fehlpässe, die sein Team vor große Probleme stellte. Brachte auf diese Weise auch den Foulelfmeter auf den Weg, der letztlich zum 1:1 führte. Vor dem 1:2 ließ er dann Testroet einfach laufen. Note 6
Milos Veljkovic: Gefiel zu Beginn hin und wieder mit langen Bällen, die Räume für seine Mannschaft öffneten. In den Zweikämpfen robust und körperbetont. Schaffte es in den hektischen Phasen allerdings auch nicht, für Ruhe und Ordnung in der Bremer Abwehr zu sorgen. Note 4
Marco Friedl: Bewies gutes Auge, als er Rapp vor dem 1:0 am langen Pfosten bediente. Auf der linken Seite zwar um Offensivaktionen bemüht, von denen die meisten allerdings verpufften. Defensiv bereitete ihm der schnelle Diekmeier große Probleme. Leitete am Ende das 1:2 mit einem fatalen Fehlpass ein. Note 5
Ilia Gruev: Arbeitete im defensiven Mittelfeld durchgängig daran, Ordnung und Struktur ins Spiel seiner Mannschaft zu bringen. Zeigte dabei insgesamt einen unauffälligen Auftritt ohne größere Fehler und Höhepunkte. Note 4
Werder Bremen-Noten gegen den SV Sandhausen: Nicolai Rapp bringt die Gäste früh in Führung
Nicolai Rapp (bis 68.): Machte seinen Fehler aus dem Darmstadt-Spiel mit dem Treffer zum 1:0 ein Stück weit wieder wett, nachdem er genau im richtigen Moment in den Strafraum gestartet war. Auf der Achterposition erneut viel unterwegs, ohne dabei aber große Akzente setzen zu können. Note 4
Niklas Schmidt (bis 57.): Das Spiel lief weitestgehend an ihm vorbei. Schaffte es nicht, seine Kollegen mit cleveren Pässen in Szene zu setzen geschweige denn, selbst zum Abschluss zu kommen. Ließ sich in einigen vielversprechenden Momenten zu lange Zeit. Note 5
Romano Schmid: Agierte auf dem rechten Flügel überwiegend glücklos, weil er sich entweder festrannte oder die falschen Entscheidungen traf. Torgefahr ging von ihm lange nicht aus. Vergab dann zwei gute Gelegenheiten zum 2:1, am Ende eine weitere zum 3:2. Note 4,5
Leonardo Bittencourt (bis 77.): Erster Startelf-Einsatz für den 27-Jährigen in dieser Saison. Rückte für Weiser ins Team, übernahm die Kapitänsbinde von Veljkovic und sollte auf dem linken Flügel für frischen Wind in der Offensive sorgen. Probierte viel, wirkte dabei aber in einigen Szenen übermotiviert. Note 4,5
Marvin Ducksch: Der Mittelstürmer hing lange Zeit in der Luft, ehe er dann kurz vor der Pause mit zwei Chancen innerhalb einer Minute im Mittelpunkt stand. War praktisch in jeden Bremer Angriff eingebunden, blieb dabei unter dem Strich aber wirkungslos. Note 4,5
Niclas Füllkrug war beim Gastspiel in Sandhausen der beste Spieler von Werder Bremen - Note 3
Niclas Füllkrug (ab 57.): Nach der dreitägigen Suspendierung sofort wieder eingewechselt, von den Bremer Fans gefeiert – und endlich, endlich mit seinem ersten Tor. Rettete Werder in der Nachspielzeit einen Punkt und hätte fast sogar noch das 3:2 erzielt. Note 3
Eren Dinkci (ab 68.): Sollte für neue Impulse in der Offensive sorgen, was ihm gelang. Fügte sich sofort mit Abschlüssen ein. Note -
Oscar Schönfelder (ab 77.): Gab die Vorlage zum 2:2 - Einwechslung somit gerechtfertigt. Note -
(Lest dazu: Niclas Füllkrug rettet Werder Bremen: Tor in der Nachspielzeit gegen den SV Sandhausen - der Spielbericht!)
Zur letzten Meldung vom 23. Oktober 2021:
Werder-Aufstellung in Sandhausen: Leonardo Bittencourt zurück in der Startelf!
Werder Bremen spielt am 11. Spieltag in der 2. Bundesliga beim SV Sandhausen (Sonntag, 13.30 Uhr). Mit welcher Aufstellung beginnt Trainer Markus Anfang? So könnte die Startelf aussehen!
Bremen – Er selbst fühlt sich bereit. Daran hatte Leonardo Bittencourt unter der Woche bei einem Medientermin keinen Zweifel gelassen. „Ich brenne innerlich“, sagte der 27-Jährige, der in Darmstadt sein sechsminütiges Comeback nach einer Knieverletzung gefeiert hatte – und nun vor dem Auswärtsspiel beim SV Sandhausen (Sonntag, 13.30 Uhr) erstmals wieder ein Kandidat für die Startelf des SV Werder Bremen sein könnte. Die große Frage ist nur, ob Trainer Markus Anfang die Situation ähnlich einschätzt wie der Spieler.
Werder Bremen-Startelf in Sandhausen: Rückt Leonardo Bittencourt in die Aufstellung?
„Leo bringt große Erfahrung und Spielfreude mit, übernimmt auf dem Feld Verantwortung und kann mitreißend sein“, sagte Anfang, was sich im ersten Augenblick stark danach anhörte, als würde er mit Bittencourt in der Startelf-Aufstellung planen. Dann kam allerdings die Einschränkung: „Es gibt aber auch einen körperlichen Aspekt. Wir müssen berücksichtigen, wie lange er ausgefallen ist.“
Im Juli hatte sich Bittencourt eine Teilruptur des Innenbandes im rechten Knie zugezogen. Möglich, dass Werder Bremen deshalb noch nicht zu viel riskieren möchte beim Rückkehrer. Anderseits: Während des Abschlusstrainings am Samstagmittag zählte der Angreifer zur vermeintlichen Bremer Startelf-Aufstellung. Und Anfang hatte tags zuvor erklärt: „Aktuell haben wir bei ihm alle ein sehr gutes Gefühl.“
Werder Bremen-Aufstellung gegen den SV Sandhausen: Ilia Gruev steht erneut in der Startelf
Spielt Bittencourt, dürfte er die Position auf dem linken Flügel übernehmen. Falls nicht, ist Romano Schmid erster Kandidat für diese Rolle. Im Sturmzentrum ist derweil Marvin Ducksch gesetzt, auf dem rechten Flügel wird wohl wieder Mitchell Weiser beginnen. Sollte Bittencourt jedoch in der Startelf des SV Werder Bremen gegen den SV Sandhausen stehen, könnte Schmid nach rechts rüberwandern – und der zuletzt schwache Weiser auf die Bank.
Im Mittelfeld spricht erneut vieles dafür, dass Ilia Gruev (als Sechser) und Nicolai Rapp sowie Niklas Schmidt (als Achter) das Vertrauen bekommen. In der Abwehrreihe vor Torhüter Michael Zetterer ist hingegen eine Veränderung denkbar. So könnte Anthony Jung (als Linksverteidiger) wieder in die Mannschaft rücken und Marco Friedl dafür in die Abwehrmitte. Lars Lukas Mai würde dann eine Pause bekommen. (dco)