Eggestein, Klasnic, Kruse und Co.: Diese Profis spielten sowohl für Werder als auch für St. Pauli

Johannes Eggestein (von links), Ivan Klasnic und Max Kruse spielten allesamt sowohl für Werder Bremen als auch für den FC St. Pauli.
 ©IMAGO / Baering / Matthias Koch / Noah Wedel

Ivan Klasnic, Max Kruse und Co.: Etliche Profis spielten in ihrer Karriere sowohl für Werder Bremen als auch den FC St. Pauli - die DeichStube hat die Laufbahnen einiger Spieler genauer unter die Lupe genommen!

Bremen – Ob Ivan Klasnic, Max Kruse oder Johannes Eggestein: Den SV Werder Bremen und den FC St. Pauli verbindet nicht nur eine Fan-Freundschaft, auch unzählige Profis trugen in ihrer Karriere sowohl das Trikot der Grün-Weißen als auch das der Hamburger. Was nicht gänzlich überraschend ist, schließlich liegen beide Vereine Luftlinie nur knapp 100 Kilometer auseinander. Vor dem Bundesliga-Duell zwischen Werder und St. Pauli an diesem Samstag (18.30 Uhr/DeichStube-Liveticker) hat die DeichStube daher auf die Laufbahnen einiger Spieler zurückgeblickt:

Ivan Klasnic wechselte vom FC St. Pauli zum SV Werder Bremen - und gewann mit den Grün-Weißen das Double

Ivan Klasnic: Der gebürtige Hamburger wechselte 1992 in die Nachwuchsabteilung des FC St. Pauli, reifte dort zum Profi (26 Tore in 95 Pflichtspielen) und stieg in der Saison 2000/01 sogar mit den „Kiezkickern“ in die Bundesliga auf. Ivan Klasnic verließ den Verein jedoch im darauffolgenden Sommer im Alter von 21 Jahren und wechselte zum SV Werder Bremen, wo der Kroate die erfolgreichste Zeit in seiner Karriere erlebte. Gemeinsam mit Ailton schoss Klasnic die Grün-Weißen in der Saison 2003/04 zum Double-Gewinn, nach Ailtons Abgang bildete er drei Jahre lang mit Miroslav Klose den europaweit gefürchteten „K. und K.“-Sturm. Wegen einer Niereninsuffizienz musste sich der Angreifer im Januar 2007 einer ersten, im März 2007 einer weiteren Nierentransplantation unterziehen. Nach mehr als zehn Monaten ohne Pflichtspieleinsatz feierte Klasnic ausgerechnet in der zweiten Runde des DFB-Pokals beim Spiel der Werder-Amateure gegen seinen Ex-Club St. Pauli (4:2 n.E.) sein Comeback. Nachdem sich Verein und Spieler im Mai 2008 nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen konnten, wechselte Klasnic zum FC Nantes (Frankreich). Später spielte er zudem noch für die Bolton Wanderers (England) sowie den 1. FSV Mainz 05, ehe er im Sommer 2013 seine Karriere beendete.

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Max Kruse wechselte von Werder Bremen zum FC St. Pauli - und später über Umwege wieder zurück zum SVW

Hans-Jürgen Bargfrede: Den im Vergleich zur Karriere von Ivan Klasnic exakt umgekehrten Weg ging dagegen Hans-Jürgen Bargfrede. Der heute 65-Jährige wechselte 1974 in die Jugendabteilung des SV Werder Bremen und spielte schließlich 125 Mal für die Amateure. Ein Bundesliga-Einsatz blieb ihm jedoch verwehrt, weshalb Bargfrede 1981 zum FC St. Pauli wechselte. Für die Hamburger lief der gebürtige Zevener in 111 Pflichtspielen auf, 15 Mal davon in der Bundesliga (ein Tor). Nach acht Jahren beim FC St. Pauli zog es Bargfrede, dessen Sohn Philipp ebenfalls für Werder spielte, schließlich zum SC Preußen Münster, wo er noch sechs Zweitliga-Spiele absolvierte, ehe er 1990 seine Karriere im Alter von nur 31 Jahren beendete.

Max Kruse: Beim SV Werder Bremen feierte Max Kruse zwar sein Profi-Debüt, doch so richtig ins Rollen kam seine Karriere erst nach dem Wechsel zum FC St. Pauli. Zur Saison 2009/10 wechselte Kruse, der erst 2006 in die Jugendabteilung der Grün-Weißen gewechselt war und beim 8:1-Heimsieg gegen Arminia Bielefeld sein Bundesliga-Debüt gefeiert hat, zu den „Kiezkickern“, mit denen er auf Anhieb in die Bundesliga aufstieg. St. Pauli stieg zwar direkt wieder ab, doch Kruse blieb dem Verein erhalten und avancierte zum Leistungsträger (96 Pflichtspiele, 22 Tore). Im Sommer 2012 wechselte er zum SC Freiburg, wo ihm in der folgenden Bundesliga-Saison elf Tore, die erstmalige Berufung für die A-Nationalmannschaft und damit der endgültige Durchbruch gelang. Über Borussia Mönchengladbach und den VfL Wolfsburg kehrte Kruse im August 2016 zum SV Werder Bremen zurück, wo dem Leistungsträger in 84 Pflichtspielen 32 Treffer gelangen. Als sein Vertrag im Sommer 2019 auslief, wechselte der inzwischen zum Kapitän beförderte Kruse ablösefrei erst zu Fenerbahce Istanbul und anschließend zum 1. FC Union Berlin. Nach weiteren Stationen beim VfL Wolfsburg und SC Paderborn beendete er seine aktive Profi-Karriere.

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Fin Bartels erzielte sowohl für den FC St. Pauli als auch Werder Bremen jeweils 22 Pflichtspieltore in seiner KarriereS

Fin Bartels: Gleich zweimal bildete Fin Bartels in seiner Karriere ein kongeniales Offensiv-Duo mit Max Kruse. Der gebürtige Kieler wechselte nach Stationen bei Holstein Kiel und Hansa Rostock im Jahr 2010 zum FC St. Pauli, wo ihm an Kruses Seite in 117 Pflichtspielen 22 Tore gelangen. Zur Saison 2014/15 wechselte Bartels schließlich ablösefrei zum SV Werder Bremen, wo er ab 2016 erneut mit Kruse zusammen spielte. In 120 Pflichtspielen gelangen ihm erneut 22 Treffer, ein im Dezember 2017 erlittener Achillessehnenriss setzte ihn zudem mehr als ein Jahr außer Gefecht. Auch dank des Duos Bartels/Kruse qualifizierte sich Werder in der Saison 2018/19 nach acht Jahren Abstinenz beinahe wieder für das internationale Geschäft. Nach seinem Vertragsende 2020 wechselte Bartels zurück zu seinem Jugendverein Holstein Kiel, wo er drei Jahre später seine Karriere beendete.

Johannes Eggestein: Drei Jahre in Folge wurde Johannes Eggestein jeweils Torschützenkönig in der B- bzw. A-Junioren-Bundesliga. In den Medien wurde der gebürtige Hannoveraner bereits als „Jahrhundert-Talent“ gefeiert, doch nach seinem Sprung in die Profimannschaft des SV Werder Bremen konnte der Angreifer die hohen Erwartungen nie erfüllen. „Dieses Stichwort ‚Jahrhundert-Talent‘ war einfach ein bisschen überspitzt. Ich kann verstehen, dass das aufgrund der Statistiken in der Jugend so daherkam, aber ich persönlich hatte für mich nie die Selbstverständlichkeit, ein Jahrhundert-Talent zu sein. Dementsprechend waren die Erwartungen aus meiner Sicht und der meines Umfelds nicht gerechtfertigt“, erklärte Eggestein unlängst in der DeichStube-Podcast-Show eingeDEICHt. Weil er sich in Bremen nicht durchsetzen konnte, verlieh Werder ihn an den Linzer ASK (LASK). Nach seiner Rückkehr verließ Eggestein die inzwischen in die 2. Bundesliga abgestiegenen Grün-Weißen endgültig und wechselte zu Royal Antwerpen, ehe es ihn ein Jahr später zum FC St. Pauli zog. Bei den Hamburgern erkämpfte sich der heute 26-Jährige einen Stammplatz, den er noch immer inne hat. An diesem Samstag trifft Eggestein nun erstmals in einem Pflichtspiel auf seinen Ex-Club Werder.

Eric Oelschlägel: Nicht nur Johannes Eggestein, sondern auch Eric Oelschlägel trifft an diesem Samstag auf seinen Ex-Verein. Der 29-jährige Keeper wechselte erst Ende Oktober zum FC St. Pauli, weil sich gleich mehrere Torhüter bei den Hamburgern verletzt hatten. Hinter Stammtorwart Nikola Vasijj ist Oelschlägel aktuell die Nummer zwei. Im Jahr 2012 war er von Dynamo Dresden in die Nachwuchsabteilung des SV Werder Bremen gewechselt, für die U23 stand er in 68 Pflichtspielen im Tor. Der Durchbruch zum Profi gelang ihm an der Weser jedoch nicht, weshalb es ihn 2018 zu Borussia Dortmund zog. Dort kam er ebenfalls vorwiegend in der U23 zum Einsatz. Weil im Februar 2019 die beiden etatmäßigen Keeper Roman Bürki und Marwin Hitz ausfielen, kam Oelschlägel im DFB-Pokal-Achtelfinalspiel gegen den SV Werder Bremen (2:4 n.E.) zu seinem ersten und einzigen Pflichtspieleinsatz für die Profimannschaft. Im Jahr 2020 wechselte er zum FC Utrecht und zwei Jahre später zum FC Emmen, wo im Sommer 2024 sein Vertrag auslief, weshalb Oelschlägel während der Saison zum FC St. Pauli verpflichtet werden konnte. (nag)

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