Werder Bremens „Gedankenspiel“: Josh Sargent bleibt und wird zum Torjäger

Was tun mit Josh Sargent? Das Geld für einen Transfer könnte Werder Bremen gut gebrauchen - seine Tore jedoch auch.
 ©gumzmedia

Bremen – Hinter Josh Sargent liegt eine äußerst erfreuliche Trainingswoche. Der Spaß und die Lockerheit während der Einheiten am Osterdeich waren dem US-Amerikaner deutlich anzusehen, was bei näherer Betrachtung kein allzu großes Wunder ist – hatte Sargent mit seinen beiden Treffern am vergangenen Wochenende doch maßgeblichen Anteil an Werder Bremens so wichtigem 3:2-Erfolg bei Fortuna Düsseldorf gehabt.

Update (6. August 2021): Jetzt geht es doch ganz schnell - der Wechsel von Werder-Stürmer Josh Sargent steht unmittelbar bevor!

Weiter zum bisherigen Text: „Solche Erfolgserlebnisse tun jedem Stürmer gut. Natürlich gibt Josh das Selbstvertrauen“, sagt Trainer Markus Anfang, der freilich nichts dagegen hätte, auch nach Ende der Transferphase weiterhin mit Josh Sargent zusammenzuarbeiten – und der sich in diesem Zusammenhang plötzlich berechtigte Hoffnungen machen darf. Als sicherer Verkaufskandidat gilt der 21-Jährige bei Werder Bremen jedenfalls nicht mehr.

„Ja, diese Gedankenspiele gibt es auf jeden Fall“, antwortet Werders Leiter Profifußball Clemens Fritz auf die Frage, ob der Bundesliga-Absteiger womöglich in die Richtung plant, Sargent im Sommer doch nicht abzugeben. Eine Garantie, dass der Angreifer tatsächlich bleibt, ist das natürlich nicht, aber trotzdem hat bei Werder Bremen in den vergangenen Wochen offenbar ein Umdenken in der Personalie stattgefunden. Kurz nach dem Abstieg aus der Bundesliga, da hatte Sargent noch als einer der heißesten Verkaufskandidaten gegolten, weil er mit seiner Mischung aus Talent, Alter und Potenzial einen der höchsten Transfererlöse versprach. Bisher sind ernsthafte Anfragen für den Stürmer, dessen aktuellen Marktwert das Branchenportal „transfermarkt.de“ auf acht Millionen Euro schätzt, allerdings ausgeblieben. Unter anderem waren den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, Eintracht Frankfurt und Bayer 04 Leverkusen Interesse an Josh Sargent nachgesagt worden.

Werder Bremen-Transfers: Norwich City mit Interesse an Josh Sargent?

Fritz spricht generell aber von „nur losen Anfragen“ und stellt klar: „Aktuell gibt es nichts Konkretes.“ Allerdings soll der englische Club Norwich City Sargent nach wie vor ganz weit oben auf dem Zettel haben. Die beiden Tore zum 1:0 und 2:1, die der amerikanische Nationalspieler gegen Düsseldorf erzielt hat, dürften das noch bestärkt haben – allerdings haben sie bei Werder Bremen auch die folgende Überlegung genährt: Womöglich sind Sargents Treffer in der 2. Bundesliga für den Verein am Ende wertvoller als ein Verkauf im Sommer 2021, in dem wegen der Corona-Pandemie alle Ablösesummen etwas geringer ausfallen dürften. Wie lange Sargents Vertrag in Bremen noch läuft, ist offiziell nicht bekannt. Es ist aber davon auszugehen, dass er noch bis Sommer 2023 an Werder gebunden ist. Würde sein Arbeitspapier bereits im kommenden Jahr auslaufen, wäre das wirtschaftliche Risiko für den Verein schlicht zu groß, einen seiner wertvollsten Spieler jetzt zu halten und nach der Saison ablösefrei zu verlieren. Die Variante, dass Sargent seinen Vertrag bei einem Zweitligisten noch einmal verlängert, ist ausgeschlossen.

„Dass Josh ein Spieler ist, der uns über die Saison hinaus helfen könnte, steht außer Frage“, unterstreicht Anfang, der aus seiner Zweitliga-Erfahrung weiß, wie wichtig ein verlässlicher Torjäger für eine Mannschaft ist, die ganz oben mitspielen möchte. Die Konkurrenten Hamburger SV (Robert Glatzel), Schalke 04 (Simon Terodde), Fortuna Düsseldorf (Rouwen Hennings) und Hannover 96 (Marvin Ducksch) haben beispielsweise allesamt so einen Mann im Aufgebot. Bei Werder Bremen könnte theoretisch auch Niclas Füllkrug in diese Rolle schlüpfen, was von vielen Beobachtern vor der Saison auch so erwartet worden war. Nach den Auftritten des 28-Jährigen während der Spiele gegen Hannover (1:1) und Düsseldorf (3:2) sind daran aber Zweifel entstanden. Dazu kommt, dass Füllkrug ein für Verletzungen anfälliger Profi und dementsprechend wenig zuverlässig ist.

Werder Bremen darf sich bei Josh Sargent nicht mehr zu viel Zeit lassen

Allzu lange will (und kann) sich Werder Bremen in der Sargent-Frage nicht mehr Zeit lassen. Das weiß auch Fritz: „Klar ist es unser Ziel, schnellstmöglich an den Punkt zu kommen, an dem das Gerüst der Mannschaft steht.“ Möglich, dass Josh Sargent dann eine der wichtigen Säulen ist. Mit dem Spieler ist besprochen, dass es so kommen könnte. „Wir haben mit allen Jungs gesprochen. Klar will jeder am liebsten in der 1. Liga spielen, und wir verstehen den Anspruch auch. Aber es gibt auch eine vertragliche Situation“, sagt Fritz. (dco)

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