Wie gefährlich sind Luftlöcher während des Flugs wirklich?

Wer schon mal schwere Turbulenzen durch Luftlöcher erlebt hat, der weiß: lustig ist anders. Aber wir gefährlich sind sie wirklich?
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Die häufigste Ursache für Turbulenzen an Bord eines Flugzeugs sind Luftlöcher. Doch wie gefährlich sind sie wirklich? Und wie sollten Passagiere damit umgehen?

Turbulenzen können ganz schön beunruhigend sein. Das weiß jeder, der im Flugzeug schon mal richtig durchgeschüttelt wurde. Welche Gefahr geht dabei aber für die Passagiere aus? Kann ein Flugzeug durch Turbulenzen, die durch Luftlöcher verursacht wurden, abstürzen?

Wieso sind Luftlöcher für Passagiere so beunruhigend?

Jeder, der schon mal geflogen ist, hat es bereits erlebt: Schon hoch über den Wolken sackt das Flugzeug auf einmal ab, es fühlt sich an, als befände man sich einige Meter im freien Fall. Dann geht es plötzlich wieder nach oben, in ebenso schnellem Tempo. Da kann es einem schon mal mulmig werden.

Wie wichtig es ist, im Flugzeug immer angeschnallt zu sein, lesen Sie hier.

Dieses Gefühl einer Achterbahnfahrt in tausenden Metern Höhe empfinden viele Passagiere als beunruhigend. Halten die Turbulenzen mehrere Minuten an, bekommen viele es richtig mit der Angst zu tun - was, wenn die Maschine abstürzt? Biegen sich doch bereits die Flügel und ächzen unter der Belastung.

Wie entstehen Luftlöcher eigentlich?

Aber sind das wirklich Löcher in der Luft, die diese starken Turbulenzen hervorrufen? "Es gibt keine Löcher in der Luft", sagt Karl Heinz Horstmann, Aerodynamiker beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, gegenüber der Sächsischen Zeitung. Stattdessen sei der Sturzflug-Effekt auf gegenläufige Vertikalbewegungen der Luftmassen zurückzuführen. Vor allem in der Nähe von Gewittern oder dichten Wolkenfeldern könne die Strömungsrichtung der Luft unerwartet wechseln.

Luftlöcher entstehen also, wenn sich an der Vorderseite einer Gewitterfront die Luft am Boden stark erhitzt. Sie steigt dann mit hoher Geschwindigkeit auf. Sie können ein Tempo von etwa zehn Metern pro Sekunde aufnehmen. Es entsteht also starker thermischer Aufwind. Gleichzeitig kühlt an der Rückseite des Gewittergebiets die Luft durch Eispartikel oder Regentropfen stark ab. Dort strömt sie also rasant nach unten.

Gerät nun ein Flugzeug in dieses Szenario und erfährt vom Aufstieg einen plötzlichen, heftigen Abwind, fällt es einige Meter ungebremst in die Tiefe. Und genau dieses Gefühl empfinden Passagiere als Luftloch.

Wie gehen Piloten mit Turbulenzen um?

"Die größte Sorge für uns ist meistens, ob wir nun in Ruhe essen und trinken können", sagt ein Pilot einer großen europäischen Airline gegenüber dem Onlineportal Aerotelegraph. Passagiere, die während Turbulenzen gestresste Piloten vor Augen hätten, die wild im Cockpit Knöpfe drücken, könnten falscher nicht liegen.

"Man muss einfach ruhig bleiben und warten, bis sie vorbei sind", so der Pilot. Zudem würde man versuchen, die Turbulenzen durch das Ändern der Flughöhe zu minimieren, um Passagiere nicht weiter zu beunruhigen.

Auch interessant: Darum müssen bei Start und Landung die Fensterblenden im Flugzeug oben sein.

Und hält das Flugzeug die Turbulenzen aus?

"Was ein Flugzeug an Turbulenzen aushalten kann, übertrifft das, was die meisten von Ihnen sich vorstellen können", erklärt der Pilot gegenüber Aerotelegraph. Wenn die Flügel beim Blick nach draußen heftig vibrieren und nach oben und unten wackeln, ist im Grunde alles genau so, wie es sein soll.

Denn: Durch die Bewegungen gleicht das Flugzeug den Luftwiderstand aus. So werden Turbulenzen teilweise abgefangen.

Auf welchen Strecken kommen besonders viele Turbulenzen vor?

Laut unterschiedlichen Quellen kann es auf Flügen über den Nordatlantik schon mal wackelig werden. Dort kommt es besonders häufig zu Windscherung, dabei wechselt die Windrichtung und -geschwindigkeit spontan.

Bei Flügen über den Äquator ist es ähnlich, ebenso, wenn sich das Flugzeug über den Rocky Mountains in den USA befindet. Generell sind Gebirge turbulente Gebiete.

Hier lauert die Gefahr durch Luftlöcher für Passagiere

Das wirklich Wichtige bei starken Turbulenzen im Flugzeug ist vor allem eines: Bleiben Sie angeschnallt. Die allermeisten Unfälle und Verletzungen während Turbulenzen entstehen dadurch, dass Passagiere nicht angeschnallt sind. Dadurch kann es passieren, dass sie bei einem abrupten Abfall des Flugzeugs an die Decke stoßen.

Weitere Gefahren lauern bei ungesichertem Gepäck: Dieses kann durch das Flugzeug fliegen und Passagiere verletzen. Jeder sollte also darauf achten, dass Gepäck, dass sich nicht sicher hinter den Gepäckklappen befindet, fest unter dem Sitz des Vordermanns verstaut ist.

Auch interessant: Nach schweren Turbulenzen mussten einige Passagiere und Crew-Mitglieder ins Krankenhaus.

sca

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