Bei Passagieren auf einem Flug von Malaga nach Bristol brach Panik aus: Fluggäste sollten abstimmen, ob sie mit einer defekten Maschine fliegen sollten.
Der Rückflug aus einem spanischen Resort in Malaga zurück nach Bristol hatte sich bereits zwei Tage verzögert. Als die Passagiere endlich in der Maschine auf dem Weg nach Hause saßen, stellte der Pilot sie vor eine schockierende Wahl.
Panik bricht aus
Rund 150 Passagiere sollten am Donnerstagabend mit einer Easyjet-Maschine von Malaga zurück nach Bristol fliegen und hatten bereits 36 Stunden auf ihren Rückflug gewartet. Am Samstagnachmittag ging endlich ihr Flug. Doch zur ersehnten Heimreise kam es nicht: Der Pilot teilte mit, dass er die Motoren nicht starten könne.
Dann der Schock: Der Pilot ließ abstimmen, ob sie starten sollten. Per Handzeichen sollten Passagiere mitteilen, wer fliegen wolle und wer nicht. Manche Passagiere mussten sich aufgrund des Schreckens übergeben, andere hatten Panikattacken, wie das Newsportal Bristolpost berichtet. Sowohl Passagiere als auch Kabinenbesatzung brachen aufgrund dieses Alptraums in Tränen aus.
"Viele schrien, andere weinten"
Passagierin Terri Hal sagte gegenüber dem Portal: "Er sagte, wir könnten im Flugzeug bleiben - wir hatten bereits eine Verspätung von einer Stunde und warteten in Malaga schon zwei Nächte auf unseren Rückflug. Der Pilot wollte prüfen, ob wir die Erlaubnis bekommen, wieder auszusteigen. An diesem Punkt startete eine Meuterei im Flugzeug - viele schrien, andere weinten und forderten den Piloten auf, auszusteigen. Es waren etwa 12 Leute, die bleiben wollten, aber der Rest von uns wollte aussteigen."
"Es war absolut schrecklich", sagte eine andere Passagierin Jemma Hooper, die mit ihrem Mann Nathan, ihrer Mutter Theresa Lawrence und ihren vier Kindern an Bord der Horror-Maschine war. "Sie setzen die Leute in ein defektes Flugzeug, um es so auszusehen, als hätten sie versucht."
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"Die meisten waren dagegen"
Ein Mann aus Bath war schon zwei Tage zuvor als Sprecher für die Passagiere ernannt worden, als am Flughafen um ihren Rückflug kämpften. "Der Pilot selbst sagte, dass er in 37 Jahren Flugerfahrung noch nie etwas ähnliches erlebt hat", sagte er. "Er fragte uns, was er tun sollte. Er bat um Handzeichen. Es gab einige, die es ausprobieren wollten - sie wollten einfach nachhause. Aber die meisten waren dagegen. Es gab Mädchen, die hyperventiliert haben, viele Leute waren in Panik. Außerdem waren viele ältere Menschen und Kinder an Bord."
Ein anderer Passagier sagte, der Pilot habe gesagt, dass er versuchen könnte, den einen Arbeitsmotor auszuschalten. So könnte er genügend Druck bekommen, um den anderen Motor zu starten. Die Chancen stünden dabei "50 zu 50", ob das funktionieren würde.
"Pilot und Crew waren reizend"
Während der ganzen Tortur seien Pilot und die Kabinenbesatzung absolut zuvorkommend gewesen, erklärt der Mann weiter. "Sie waren ebenso verärgert und frustriert. Der Pilot war fantastisch und wir alle hatten das Gefühl, dass er über die Köpfe der Leute im Management entschied."
Letztendlich flogen die rund 150 Fluggäste mit einem anderen Ersatzflugzeug nach Hause.
Erklärung von Easyjet
Ein Sprecher von EasyJet hat bereits eine Erklärung abgegeben. Es sagte: "EasyJet kann bestätigen, dass sich der Flug EZY9958 von Malaga nach Bristol am 8. Juni wegen eines technischen Problems über Nacht verzögerte."
Weiter heißt es: "Passagiere wurden mit Essensgutscheinen, Hotelunterkünften und Updates versorgt. Unser Ingenieurteam arbeitete hart daran, die Passagiere so schnell wie möglich ans Ziel zu bringen." Ursprünglich sei die Abreise am 10. Juni geplant gewesen. "Leider trat ein weiteres technisches Problem auf und es wurde die Entscheidung getroffen, den Flug mit einem Ersatzflugzeug aus London Gatwick zu starten. Der Maschine flog am 10. Juni aus Malaga ab."
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sca