Studie enthüllt: Unsere Kinder sind voll mit Plastik-Weichmachern - „wirklich besorgniserregend“

Eine Studie zeigt, wie viel Plastik-Weichmacher der Mensch in sich trägt. (Symbolbild)
 ©picture alliance/dpa / Waltraud Grubitzsch

Eine Studie des Umweltbundesamts und des Robert-Koch-Instituts enthüllt Erschreckendes: Ein Großteil der Kinder und Jugendlichen sind mit Plastik-Weichmachern belastet.

Berlin - Das Problem, dass die Weltmeere und die Natur voll mit Plastik sind, wird häufig diskutiert. Menschen nutzen sogar ihren Urlaub, um in exotische Länder zu fliegen und dort die Strände von Müll zu befreien. In den Supermärkten werden Verpackungen reduziert - und es gibt mittlerweile sogar EU-Verbote von Plastik-Strohhalmen und Geschirr.

Besorgniserregende Studie: Kinder und Jugendliche mit Plastik-Weichmachern belastet

Die Debatte um den Umweltschutz ist allgegenwärtig. Die Klimaaktivistin Greta Thunberg bring die Diskussion sogar über den Atlantik in die USA, wo der Klimawandel von vielen noch geleugnet wird. Aber nicht nur die Umwelt ist belastet, sondern auch der Mensch - vor allem Kinder und Jugendliche.

Laut einer unveröffentlichten Studie des Umweltbundesamts und des Robert-Koch-Instituts weisen nahezu alle Kinder und Jugendlichen Plastikinhaltsstoffe im Körper auf. Darüber berichtet der Spiegel in einer Vorabmeldung. 15 Stoffe wurden untersucht. In Urinproben der 2500 Teilnehmer wurden bei 97 bis 100 Prozent Rückstände von 11 der 15 getesteten Stoffe nachgewiesen. Es waren größtenteils in Plastik enthaltene Weichmacher. Die Bundesregierung erklärte das auf eine kleine Anfrage der Grünen zur Belastung der Bevölkerung mit Chemierückständen. Titel der Studie: „Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit von ­Kindern und Jugendlichen 2014–2017“. Bei der Studie geht es um das „Human-Biomonitoring“ von 3- bis 17-Jährigen.

Alarmierende Studie: „Jüngsten Kinder als die sensibelste Gruppe am stärksten betroffen“

„Unsere Studie zeigt eindeutig, dass Plastikinhaltsstoffe mit steigender Produktion auch vermehrt im Körper auftreten“, erklärt Marike Kolossa-Gehring, Mitautorin der Studie beim Umweltbundesamt. „Dabei ist wirklich besorgniserregend, dass die jüngsten Kinder als die sensibelste Gruppe am stärksten betroffen sind.“

Bettina Hoffmann, Umweltgesundheitsexpertin der Bundestagsfraktion, ist alarmiert: „Es ist zu wenig erforscht, wie die vielen Stoffe in ihrer Summe auf unsere Körper wirken.“ Die hohen Werte von PFOA (Perfluoroctansäure) seien bedenklich. Bei 20 Prozent der Teilnehmer lagen sie über dem Grenzwert, bei jüngeren Kindern sind es noch mehr.

Weichmacher im Körper: PFOA ab 2020 in der EU verboten

„Es kann nicht sein, dass jedes vierte Kind zwischen drei und fünf Jahren so stark mit Chemie belastet ist, dass langfristige Schäden nicht sicher ausgeschlossen werden können“, sagt Hoffmann. PFOA ist in Outdoorkleidung oder in Beschichtungen enthalten. Der Stoff baut sich in der Umwelt nicht ab. Für den Menschen ist die Chemikalie giftig und schädigt die Fortpflanzung. PFOA ist ab 2020 EU-weit verboten. Im bayerischen Landkreis Altötting war sogar das Trinkwasser mit der möglicherweise Krebs erregenden Chemikalie PFOA verunreinigt, darüber berichtete merkur.de*.

Fernsehjournalist Jenke von Wilmsdorff nahm sich in einem neuen „Jenke-Experiment“ des Themas Mikro-Plastiks an. Die Zuschauer gaben sich im Anschluss extrem besorgt, kritisierten aber auch den ausstrahlenden Sender RTL.

md

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