Thomas Tuchel reagiert nach dem Sieg gegen Gladbach erstmals auf die Kritik von Dietmar Hamann. Der FCB-Coach lehnt die Entschuldigung des Sky-Experten ab.
München – Der Streit zwischen Thomas Tuchel und Dietmar Hamann scheint zu eskalieren! Der Trainer des FC Bayern musste sich vom Sky-Experten zuletzt heftige Kritik gefallen lassen. Der Klub stellte sich schützend vor seinen Mitarbeiter, wonach Hamann sich zu einer Entschuldigung verpflichtet sah. Diese nimmt ihm Tuchel aber keineswegs ab, vielmehr erhebt er schwere Vorwürfe gegen seinen größten Kritiker.
Tuchel nimmt Hamanns Entschuldigung nicht an
Die Bayern-Welt war nach dem 3:1-Arbeitssieg gegen Borussia Mönchengladbach und der damit verbundenen gelungenen Generalprobe für das Topspiel in Leverkusen nächste Woche eigentlich in Ordnung. Nach der Partie bestimmte aber einmal mehr die Fehde zwischen Tuchel und Hamann die Schlagzeilen.
Tuchel wird in einem Pool-Interview mit ran, Sport1 und ZDF deutlich und erhebt schwere Vorwürfe: „Ich nehme ihm das nicht ab. Die Dinge, die passiert sind, waren völlig aus dem Zusammenhang gerissen und wurden bewusst gesagt. Es wurden bewusst Aussagen getroffen, die nicht wahr sind.“ Rumms!
Tuchel lehnt Hamann-Entschuldigung ab – Bayern-Trainer erhebt schwere Vorwürfe
Tuchel hatte bei einem Fan-Treffen erklärt, dass ihn der spanische Fußball reizen würde: „Wenn man mit spanischen Spielern spricht, hast du das Gefühl, dass du ganz schnell mit den Menschen sprichst und da keine Floskeln dazwischenstehen und keine unsichtbare Wand.“
Daraufhin rechnete Hamann endgültig mit Bayern-Coach Tuchel ab und warf ihm vor, sich bei Barcelona als Xavi-Nachfolger ins Gespräch gebracht zu haben, zudem sei er das „größte Missverständnis seit Jürgen Klinsmann.“ Wenige Tage später entschuldigte sich Hamann dann bei Tuchel und dem FC Bayern.
Tuchel erfuhr von Hamann-Kritik zu Hause bei der Familie
Die Entschuldigung hätte sich Hamann offenbar sparen können, wenn man den Worten Tuchels lauscht, den die Aussagen sehr getroffen zu haben scheinen. „Am Abend kommst du nachhause und verbringst ein paar Stunden mit deiner Familie. Dann brechen die Nachrichten über dich herein, was du da beim Fantreffen gemacht hast“, erklärte Tuchel den Moment, als er von der Hamann-Schelte erfuhr.
„Ich war bei einem Fantreffen und wir waren alle schockiert, was er daraus gemacht hat. Deshalb ist es völlig egal, ob er sich entschuldigt. Ich nehme es ihm nicht ab und deshalb ist es auch nicht maßgeblich“, sagte der 50-Jährige, der eine Versöhnung wohl ausschließt.
„Grenze überschritten“: Tuchel kritisiert „extrem persönliche“ und „unsachliche“ Berichterstattung
Tuchel beklagte nach dem Erfolg über Gladbach auch allgemeiner die aus seiner Sicht teilweise „extrem persönliche“ und „unsachliche“ Berichterstattung. Von der „Zeitung mit den großen Buchstaben“ etwa sei er beim Spiel in Augsburg (3:2) zuletzt „belauscht“ worden, als er „vor sich hingemeckert“ habe. „Da ist für mich eine Grenze überschritten.“
Es ist nicht das erste Mal, dass die beiden Alphatiere aneinandergeraten: Hamann teilte schon mehrmals gegen Tuchel und die Bayern aus und sorgte für die nächste Episode im Kritik-Feuerwerk. Nach dem Sieg gegen Gladbach hatte Tuchel aber auch noch ganz andere Sorgen – Alphonso Davies musste verletzt ausgewechselt werden. (ck)