Sané winkt bei Tuchel-Umstellung ab – Ballack geht mit FCB-Star hart ins Gericht

Die Bayern verlieren gegen Bremen und wirken nach Spielende mächtig frustriert. Vor allem eine Szene mit Leroy Sané während der Partie spricht Bände.

München – Nach der 0:1-Blamage im Nord-Süd-Duell gegen Bremen sitzt der Frust bei den Bayern tief. Auf Spitzenreiter Bayer Leverkusen sind es nach der überraschenden Pleite am Sonntag sieben Punkte Abstand. Der Tabellenerste wirkte bei dem furiosen 3:2-Sieg in Leipzig am vergangenen Samstag endgültig wie ein echter Meisterschaftskandidat.

FC Bayern sieben Punkte hinter Spitzenreiter Leverkusen

Die Münchner haben zwar noch das Nachholspiel gegen Union Berlin am Mittwoch in der Hinterhand. Angesichts der dargebotenen Leistung gegen Werder und dem leichten Formanstieg der Berliner (nur eine Niederlage in den letzten fünf BL-Spielen) scheinen die drei Punkte aktuell aber alles andere als sicher. Und selbst mit einem Dreier gegen Union wären die Bayern noch vier Punkte hinter der Werkself.

Alles in allem war die Pleite gegen Bremen ein echter Stimmungskiller. In der Anfangsphase war von den Bayern-Anhängern zunächst kaum etwas zu hören. Aus Protest gegen die Investorenpläne der DFL riefen die Fans erneut zum Stimmungsboykott auf und sogar Trainer Thomas Tuchel bekam sein Fett weg.

Bayern verliert gegen Bremen – Sane Sinnbild des Bayern-Frusts

Und auch der Spielverlauf war aus Sicht der Bayern alles andere als eine Stimmungsbombe. Der Rekordmeister wirkte gehemmt, müde und ideenlos. Spannende Torszenen waren Fehlanzeige. Erst in der Schlussphase schienen die Bayern den Ernst der Lage erkannt zu haben, konnte die erste Niederlage gegen Bremen seit 2008 aber schlussendlich nicht mehr abwenden.

Dementsprechend bedient zeigte sich Tuchel nach Spielende und gab zu, dass er über 70 Minuten nicht das Gefühl hatte, „dass wir um den Sieg spielen“. Sinnbild des Bayern-Frusts war Leroy Sané, der in der 64. Minute negativ auffiel. Tuchel hatte soeben reagiert und mit Thomas Müller, Mathys Tel und Leon Goretzka gleich dreifach gewechselt. Für Sané hatten die Änderungen zur Folge, dass er die Seite wechseln musste, was seinerseits auf wenig Begeisterung stieß. Passte ihm die taktische Umstellung Tuchels etwa nicht?

Ballack nimmt Sane in die Pflicht: „Da muss er an sich arbeiten“

Als Müller ihm die Systemumstellung auf Dreierkette und seine Rolle darin erklärte, reagierte Sane voller Unmut mit Kopfschütteln und abfälligen Gesten. Der Frust aufgrund einer eher überschaubaren Leistung war ihm deutlich anzusehen. „Der Trainer hat umgestellt auf Dreierkette. Das kann er sich sparen! Wenn der Trainer das so umstellt, muss er das annehmen. Das wirkt sich auf die Mannschaft aus“, analysiert DAZN-Experte Michael Ballack im Nachgang treffend. „Da muss er an sich arbeiten. Er hat eine Außenwirkung. Wenn er den nächsten Schritt machen will, dann gehören solche Situationen dazu.“

Coach Tuchel wollte der Situation nach Spielende keine zu große Bedeutung zuschreiben: „Das hänge ich nicht zu hoch, weil ich ihn kenne. Und weil ich weiß, dass er immer ein, zwei Minuten braucht, um Sachen, die ihm nicht zu hundert Prozent schmecken, zu verdauen. Leroy war frustriert, weil er anders spielen wollte, aber das ist nicht das allergrößte Drama.“ Klar ist: Am Mittwoch müssen die Bayern gegen Union ein anderes Gesicht zeigen – vor allem Sané. (kus)

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