Jamal Musiala wird gegen Dortmund übel gefoult. Die Bayern-Fans fordern die Rote Karte. Der Schiedsrichter entschuldigt sich beim FCB-Star.
München – Es war eine Schlüsselszene im Klassiker zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund. In der 31. Minute wurde FCB-Star Jamal Musiala von BVB-Verteidiger Julian Ryerson hart von hinten gefoult. Doch Schiedsrichter Harm Osmers ließ zum Entsetzen vieler Bayern-Fans, die vor Wut schäumten und eine Rote Karte forderten, weiterspielen. Im Anschluss an die Partie entschuldigte sich der Unparteiische vor laufenden TV-Kameras.
Musiala entgeht nach hartem Foul schwerer Verletzung
Es war eine brutale Szene, die schon beim Hingucken wehtat: Ryerson trat Musiala in einem Zweikampf voll auf die Achillessehne. Der Bayern-Star krümmte sich vor Schmerzen auf dem Rasen, konnte bis zu seiner Auswechslung in der 63. Minute aber weiterspielen.
Eine Verletzung liegt beim deutschen Hoffnungsträger für die EM 2024 offenbar nicht vor. „Ich glaube nicht, dass er verletzt ist“, sagte Trainer Thomas Tuchel, der nach der BVB-Pleite über einen verweigerten Hand-Elfmeter tobte, auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Pfeife bleibt stumm: Schiedsrichter reagiert nicht auf Foul gegen Musiala
„Ich bin im Spiel darauf fokussiert, dass Can den Ball spielt. Das nehme ich auch wahr. Die Aktion von Ryerson entgeht mir ein bisschen, da war nicht so richtig der Fokus drauf“, gab Schiedsrichter Osmers bei Sky zu. Nach Ansicht der Bilder revidierte der Referee aber seine Meinung: „Wenn ich das so sehe, ist es schon dunkelgelb. Das ist mir durchgegangen, ich habe mich auch beim Spieler dafür entschuldigt. Es wäre eigentlich der Anspruch gewesen, das im Spiel zu sehen.“
Ob die Aktion zwingend einen Platzverweis erforderte, darauf wollte sich Osmers nicht abschließend festlegen. Vielmehr verwies er darauf, dass Ryerson „auch ein Stück weit den Ball mit der Fußspitze berührt“ habe und erklärte, dass er sich „das Trefferbild noch genauer ansehen“ möchte, zumal „die richtige Brutalität und der Druck“ noch nicht ganz dagewesen wären. „Aber dunkelgelb ist es schon.“ Der Video-Assistent hatte sich nicht eingeschaltet in der Szene.
Bayern-Fans fordern Rot für Brutalo-Foul – Schiedsrichter entschuldigt sich bei Musiala
Die Bayern-Fans sahen die Sache naturgemäß ganz anders und hätten gerne eine Rote Karte gesehen. Umso bitterer aus ihrer Sicht dass der Übeltäter kurz vor Schluss noch zum 2:0-Endstand traf. Wir haben einige Reaktionen in den sozialen Medien auf das nicht geahndete Foul von Ryerson an Musiala zusammengefasst:
- „Schiedsrichter steht einen Meter neben Ryerson, der mit ausgestrecktem Schuh in die Wade von Musiala foult, aber für Osmers reicht das anscheinend nicht mal für ein Foul.“
- „Schiri meint „Druck“ ist bei der Aktion von Ryerson gegen Musiala noch nicht entscheidend da. Ok also nächstes Mal erst Rot geben, wenn die Achillessehne von Musiala auch wirklich durch ist.“
- „Dieser Ryerson, mit seinem fiesen Tritt, hätte Musiala die Heim-EM kosten können.“
- „Ryersons offene Sohle gegenüber Musiala war näher an Rot als an ‚kein Foul‘ oder sehe nur ich das so? Das Schlimme: Der Schiedsrichter stand keine 5 Meter entfernt.“
- „Immerhin gibt Harm Osmers zu, dass er die Szene Ryerson vs. Musiala nicht genau gesehen hat und „dunkelgelb“ die richtige Entscheidung gewesen wäre.“
Neben dem harten Einsteigen gegen Musiala stand eine weitere Aktion im Fokus. Eine Hummels-Szene spaltet die Gemüter: Hand, gefährliches Spiel oder einfach nur überragend geklärt? (ck)