Der FC Bayern ist denkbar schlecht in die neu formatierte Champions-League-Saison gestartet. Einige Medien und zahlreiche Fans befassen sich bereits mit dem Schreckensszenario Nicht-Qualifikation für das Achtelfinale. Doch davon ist der deutsche Rekordmeister noch weit entfernt.
München – Zwei Niederlagen nach drei Spieltagen: So schlecht sind die damals hoch gehandelten Bayern mit den neu verpflichteten Michael Ballack, Zé Roberto und Sebastian Deisler zuletzt in der Saison 2002/03 in die Königsklasse gestartet. Doch während man in jener Spielzeit sang- und klanglos als Tabellen-Letzter aus dem Europapokal ausschied, sind die Vorzeichen aktuell ganz andere.
Schwierige Champions League Auslosung
Als die Auslosung Ende August für die laufende Saison im schweizerischen Nyon per Computer abgeschlossen war, wusste man nicht so recht, wie man die Zuteilung der jeweils acht Vorrunden-Gegner im Ligaformat einschätzen sollte. Klar war aus Münchner Sicht, dass der FCB mit CL-Rückkehrer Aston Villa den wohl mit Abstand unangenehmsten Gegner aus dem vermeintlich schwächsten Lostopf zugeteilt bekommen hat - und das ausgerechnet noch auswärts.
Dass diese Einschätzung richtig war, beweist nicht nur der Sieg des Endspielgegners von 1982 im direkten Duell des 2. Spieltags, sondern auch die Tatsache, dass der Premier-League-Klub als derzeit Erster von nur zwei Teams verlustpunktfrei von der Tabellenspitze der 36er-Liga grüßt. Die zweite Mannschaft ist der FC Liverpool.
Überhaupt war die FCB-Auslosung mit den beiden Top-Auswärtsspielen am 2. und 3. Spieltag in Birmingham (Villa) und Barcelona - eingebettet in die Bundesliga-Spitzenspiele gegen Leverkusen, Frankfurt und Stuttgart - schon mit der Gefahr verbunden, dass man zu Beginn der CL-Ligaphase zurückliegen könnte. Zwei Pleiten waren dennoch nicht unbedingt einkalkuliert - ohne nun weiter auf das Wie einzugehen.
Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf Servus Bayernfans! - FC Bayern Total
Aktueller Tabellenplatz (noch) kein Grund zur Sorge
Der deutsche Rekordmeister befindet sich doch aktuell tatsächlich auf dem 23. Tabellenplatz, welcher gerade noch für die Play-Offs für die AF-Qualifikation ausreichen würde - und das, obwohl man nach der ersten Partie (9:2 gegen Zagreb) gefeierter Tabellenführer war. Ein Grund zur großen Besorgnis? Nein, keineswegs. Ein Indiz, wie schräg die Tabelle derzeit ist, ist nicht zuletzt, dass der in München vernichtend geschlagene kroatische Meister mit nun vier Punkten auf der Habenseite sogar einen Platz vor dem FCB liegt.
Was dabei zusätzliche Hoffnung gibt: In den noch auszutragenden fünf Liga-Spielen hat der FCB nur noch ein einziges echtes Auswärtsspiel. Im Januar, am 7. Spieltag, bei Feyenoord Rotterdam, welches am ersten CL-Spieltag im heimischen Stadion mit 0:4 gegen Bayer Leverkusen untergegangen war. Danach gewannen die Niederländer jedoch zweimal, zuletzt mit 3:1 bei Benfica Lissabon, welches zuvor zweimal siegreich gewesen war und in zwei Wochen in München nächster Bayern-Kontrahent sein wird.
Das Restprogram des FCB in der Ligaphase
Der nominell stärkste noch zu spielende Gegner ist PSG, welches am 5. Spieltag nach München kommt, am 6. Spieltag spielt man beim ukrainischen Meister Shaktar Donetzk auf Schalke und am letzten Spieltag Ende Januar 2025 läuft der aktuelle Tabellenletzte Slovan Bratislava in München auf. Der FC Bayern sollte aus diesen Partien mindestens zwölf Punkte holen (können), auch die optimale Ausbeute von 15 ist realistisch.
Sollten noch fünf Siege gelingen, müsste es mit dem Teufel zugehen, wenn sich Kompanys Truppe nicht sogar als einer der ersten Acht direkt für das Achtelfinale qualifizieren würde. Die aktuell führenden Teams in der Tabelle werden sich alle noch gegenseitig viele Punkte abnehmen.
Finale dahoam reloaded bleibt das Ziel
Selbst wenn sich der FC Bayern über die Zwischenrunde für das CL-Achtelfinale qualifizieren müsste, sagt dies wenig über die Chancen aus, Ende Mai 2025 doch noch im so heiß ersehnten Finale dahoam reloaded stehen zu können. Im nächsten Kalenderjahr werden die Karten noch einmal völlig neu gemischt. Nach dem CL-Sieg 2020 war der deutsche Rekordmeister jedes Jahr das beste Team der Gruppenphase, zu einem weiteren Henkelpott-Triumph hat es dennoch nicht gereicht.