Vincent Kompany wird wohl neuer Trainer des FC Bayern. Dies könnte Auswirkungen auf den Transfermarkt haben, auch auf den BVB.
Dortmund/München – Die bevorstehende Verpflichtung von Vincent Kompany birgt für den FC Bayern München ein gewisses Risiko. Der 38-Jährige ist als Cheftrainer auf höchstem Niveau noch recht grün hinter den Ohren. Mit dem FC Burnley musste er den Abstieg aus der Premier League verkraften. Doch angesichts der wirtschaftlichen Machtverhältnisse auf der Insel ist dies kein Grund zur Scham.
Es hätte wohl viele überrascht, wenn Kompany es geschafft hätte, sein Team in der Premier League zu halten. Schließlich mussten alle drei Aufsteiger den direkten Wiederabstieg hinnehmen, neben Burnley waren dies Luton Town und Sheffield United. Trotz des Abstiegs zeigte Kompanys Team attraktiven Fußball, musste aber auch Lehrgeld für mangelnde Erfahrung und eine gewisse Naivität zahlen.
Aufstieg mit FC Burnley bewies Qualitäten von Vincent Kompany
In München dürfte Kompany ein solches Schicksal wohl kaum ereilen, da er eine deutlich erfahrene und reife Mannschaft übernehmen wird. Ein titelloses Jahr kann die vorangegangene Ära der absoluten Dominanz des FC Bayern in der Bundesliga nicht auslöschen. Dass Kompany in der Lage ist, Top-Teams zu trainieren, die Woche für Woche Siege einfahren wollen, hat er auch in Burnley unter Beweis gestellt.
In der Saison 2022/23 führte der Belgier die Clarets in Rekordzeit zurück in die Premier League. Nach 46 Spieltagen standen nur drei Niederlagen zu Buche, bei 101 Punkten betrug der Vorsprung auf den dritten Platz, der in England den Einzug in die Playoffs bedeutet, beachtliche 21 Punkte. Mit dieser herausragenden Saison hat sich Kompany auch in die Notizbücher der Topklubs gearbeitet.
Ian Maatsen reifte in Burnley unter Kompany
Ein Schlüsselfaktor in der Aufstiegssaison war Ian Maatsen. Die damalige Leihgabe des FC Chelsea an Burnley war unter Kompany sofort gesetzt und entwickelte sich zum Schlüsselspieler. Der Verein bemühte sich erfolglos, Maatsen über den Sommer 2023 hinaus zu halten. „Er hatte eine großartige Saison für uns und war einer der Spieler, die wir gerne bei uns behalten hätten“, bestätigte Kompany im Oktober.
Burnley versuchte wohl auch im Januar, Maatsen erneut auszuleihen. Doch Borussia Dortmund erhielt den Zuschlag. Bei den Schwarzgelben hat sich der Linksverteidiger sofort zum Leistungsträger entwickelt und hat einen großen Anteil am Einzug des BVB ins Champions-League-Finale gegen Real Madrid.
Maatsen für den BVB eine wichtige Transferpriorität
Es ist daher nicht verwunderlich, dass der BVB Maatsen unbedingt fest verpflichten möchte. Allerdings gibt es in der Leihvereinbarung mit Chelsea keine Kaufoption für den BVB. Dortmund könnte zwar eine Ausstiegsklausel für Maatsen nutzen, die jedoch zwischen 35 und 40 Millionen Euro betragen soll und somit das Budget des BVB übersteigen würde. Vor diesem Hintergrund wollen die Verantwortlichen versuchen, mit Chelsea einen neuen Deal auszuhandeln.
Die Verpflichtung von Kompany als Trainer des FC Bayern könnte den BVB zu schnellerem Handeln zwingen. Schließlich sind auch die Münchner auf der Suche nach einem Linksverteidiger. Der Vertrag von Alphonso Davies läuft 2025 aus und ein Wechsel zu Real Madrid wird seit Monaten diskutiert.
Theo Hernández würde gewaltige Ablöse verschlingen
Ein möglicher Toptransfer von Theo Hernández steht im Raum. Der Franzose, der derzeit für die AC Mailand spielt, soll jedoch zwischen 60 und 70 Millionen Euro kosten. Es ist durchaus denkbar, dass Kompany sich an die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Maatsen erinnert und den Verantwortlichen des FC Bayern eine kostengünstigere Verpflichtung für die linke Seite vorschlägt.
Die Münchner könnten damit nicht nur einen Spieler verpflichten, der seine Fähigkeiten in der Bundesliga und der Champions League bereits unter Beweis gestellt hat, sondern auch einen Konkurrenten schwächen. Dies ist sicherlich kein Argument gegen ein mögliches Transferinteresse. Bislang soll Maatsen den Wunsch geäußert haben, beim BVB zu bleiben. Es bleibt abzuwarten, ob ein Anruf seines früheren Mentors Kompany daran etwas ändern könnte.