Die kleinen Bundesliga-Klubs planen die Revolution. Sie wollen mehr Geld aus der Vermarktung. Rummenigge warnt vor einer Spaltung der Liga.
München - Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) fasst alle 36 Klubs der 1. Bundesliga und 2. Bundesliga zusammen. Eine der wichtigsten Aufgaben der DFL ist die „Vermarktung“. Also die Vergabe der Übertragungsrechte in Fernsehen, Hörfunk und Internet. Die sogenannten TV-Gelder, die somit generiert werden, werden an die 36 Vereine verteilt. Wie die Klubs in den letzten Jahren abgeschnitten haben und in welcher Liga sie spielen, entscheidet darüber wie viel sie bekommen. In der Saison 2019/2020 bekommt laut Kicker der Aufsteiger Paderborn am wenigsten (7,410 Millionen Euro), Meister Bayern München bekommt ein vielfaches davon (65,400 Millionen Euro).
Bundesliga: Kleine Klubs wollen mehr TV-Gelder von der DFL
Ab 2021 werden die Übertragungsrechte neu vergeben. Die TV-Gelder sollen nochmals steigen, damit man den Abstand zu der Premier League verkürzen kann. Jedoch wollen alle Vereine etwas vom Kuchen abhaben. Viele Klubs kritisieren, dass die Top-Vereine wie Bayern und Dortmund zu viel bekommen im Verhältnis zu den anderen. Christian Seifert ist neuer Sprecher des Präsidiums der DFL und Nachfolger des zurückgetretenen Präsidenten Reinhard Rauball. Vor ihm liegt nun die schwierige Aufgabe, den Streit der kleinen gegen die Großen zu moderieren.
Denn kürzlich haben sich 16 Vereine (acht Bundesligisten und acht Zweitligisten) zusammengeschlossen zu dem „Team Mittelstand“ zusammengeschlossen (u.a. Eintracht Frankfurt, Hamburger SV, Hertha Berlin, Werder Bremen, 1. FC Köln, VfB Stuttgart), darüber berichtet dieBild. Sie wollen einen ausgewogeneren Verteilungsschlüssel bei der Vergabe der TV-Gelder, auf Kosten der großen Klubs. Die Teams haben sich schon zweimal getroffen, um bei der Neuwahl des DFL-Präsidiums eine Mehrheit zu erreichen.
Das ist ihnen auch gelungen. Neben Seifert, Ansgar Schwenken (Mitglied im Präsidium und der Geschäftsführung) und dem 1. Stellvertreter Peter Peters (Schalke), gehören jetzt Oliver Leki (Freiburg), Steffen Schneekloth (Kiel), Jan-Christian Dreesen (Bayern), Alexander Wehrle (Köln), Rüdiger Fritsch (Darmstadt) und Oke Göttlich (FC St. Pauli) dem Präsidium an.
Rummenigge ist sauer und warnt vor Spaltung der Liga
Bayern-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge missfällt das: „Uns allen ist auf die Nerven gegangen, dass sich 16 Klubs getroffen haben. Das habe ich noch nie erlebt seit Gründung der DFL, dass es eine Separierung der Interessenlage gab. Das Fell des Bären sollte vorzeitig zerteilt werden, das ist absolut nicht okay.“
Rummenigge warnt die Klubs: „Ich rate Ihnen, schnellstens in den Kreis aller Vereine zurückzukehren und sich nicht zu separieren. Es gab natürlich auch Überlegungen großer Klubs, sich mal zu treffen und darüber zu befinden. Das haben wir dann ganz zielbewusst nicht gemacht, weil wir keine Gegenposition beziehen wollten.“
md