Das steckt hinter dem Zoff zwischen Carro und Eberl

Bei Leverkusen liegen die Nerven offenbar blank. Das sind die Hintergründe für den Zoff um Abwehrchef Jonathan Tah, der bei Bayern auf der Liste steht.

München – Der angedachte Wechsel von Jonathan Tah von Bayer Leverkusen zum FC Bayern sorgt für blanke Nerven beim deutschen Meister. Nur so lässt sich die verbale Entgleisung von Leverkusen-Geschäftsführer Fernando Carro erklären. Der Bayer-Boss hatte sich am Dienstagabend auf einem Fan-Treffen in der BayArena zu folgenden Aussagen über Bayern-Sportvorstand Max Eberl hinreißen lassen: „Also, ich halte von Max Eberl nichts, absolut nichts. Und ich würde nicht mit ihm verhandeln.“

Druck von Bayer verleitete Carro wohl zur Entgleisung gegen Eberl

Mittlerweile hat sich Carro für seine verbale Entgleisung öffentlich entschuldigt. Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen konnte und wollte die Attacke auf Vorstandskollege Eberl trotzdem nicht auf sich sitzen lassen und ließ sich in einer offiziellen Mitteilung auf der Vereinshomepage wie folgt zitieren: „Uns hat die persönliche Attacke von Fernando Carro auf Max Eberl enorm irritiert. Das habe ich Fernando Carro in einem persönlichen Gespräch auch mitgeteilt, denn wir können und werden solche unsachlichen Angriffe auf den FC Bayern niemals dulden, geschweige denn akzeptieren.“ Darüber hinaus ruft Dreesen bei aller sportlichen Konkurrenz zu gegenseitigem Respekt auf.

Aber weshalb schlug Carro solch unangemessene Töne an, die in der Branche für einhelliges Kopfschütteln sorgen? Wie die tz erfuhr, ist Leverkusen vom Bayer-Konzern angehalten, Spieler zu verkaufen, weil deren Marktwerte nach der Meisterschaft höher als sonst sind. Tah gilt als Verkaufskandidat Nummer eins, die Bayern zögern jedoch und der Transfer ist bereits ein Kaugummi-Wechsel – daher hat Carro die Nerven verloren.

Wiedersprüchliche Aussagen zu Bayern-Transferziel Tah

Nächster Akt im Transfer-Theater: Erst am Dienstag dementierte Sportdirektor Christoph Freund eine angebliche Deadline, die Leverkusen den Münchnern bei Tah gesetzt haben soll. „Die Transferphase geht ja noch länger, aber es gab auch nie eine Deadline“, stellte der Österreicher klar: „Da wurde extrem viel spekuliert. Aber das ist in den Transferphasen ja immer so.“

Die kolportierte Ablöse für Tah lag zwischen 25 und 30 Millionen Euro. Vor allem im Aufsichtsrat wurde diese hohe Summe kritisch beäugt, immerhin hatte der deutsche Nationalspieler in den Jahren zuvor eine Ausstiegsklausel in Höhe von ca. 18 Millionen Euro in seinem Vertrag verankert. Tenor: Weshalb soll der FC Bayern deutlich tiefer in die Tasche greifen, obwohl die Arbeitspapiere von Tah in Leverkusen 2025 auslaufen – und er dann ablösefrei zu haben wäre?

Transfer-Ansage von Bayern-Boss Max Eberl

Auf Nachfrage, ob man nach der Verletzung von Hiroki Ito (Mittelfußbruch) und den beiden Abgängen von Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui (beide Manchester United) die Bemühungen um Tah doch intensivieren müsse, stellte Freund klar: „Wir sind sehr zufrieden. Ito kommt in einigen Wochen zurück. Wir haben einige Spieler, die auf mehreren Positionen spielen können, unter anderem der Josip Stanisic, der rechts und innen spielen kann. Wir sind sehr gut aufgestellt.“

Auch Eberl sagte auf der Pressekonferenz am Donnerstag: „Wenn nichts Außergewöhnliches mehr passiert, dann haben wir den Kader für die neue Saison beisammen.“ Nach tz-Informationen sieht es aktuell daher ganz danach aus, als sei der Wechsel von Tah nach München hinfällig. Carro muss die eingeplanten Millionen daher anders auftreiben – und ließ seinen Frust darüber unangemessen an Eberl aus. Manuel Bonke, Philipp Kessler

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