Der FC Bayern treibt seine Personalplanungen voran. Josip Stanišić hat sich langfristig an den Rekordmeister gebunden. Er hat das Potenzial zur Identifikationsfigur.
München – Die Leihe von Josip Stanišić vom FC Bayern an Bayer Leverkusen hat hervorragend funktioniert. Manch einer in München würde vielleicht gar sagen, dass sie zu gut funktioniert hat, schließlich wuchs in der Rückrunde die Bedeutung des Abwehrallrounders beim späteren Doublesieger beträchtlich an. Dass der Jungstar ausgerechnet im direkten Aufeinandertreffen beider Klubs in der Bundesliga im Februar traf, schmerzte die Bayern besonders.
Der damalige Cheftrainer Thomas Tuchel regte sogar an, die Bundesliga solle sich an der englischen Premier League orientieren und einen Einsatz von Leihspielern gegen ihre Stammvereine verbieten. Für Stanišić war dies eine Art Ritterschlag. Der kroatische EM-Teilnehmer hat in der Folge zeitweise offen gelassen, ob er seine Zukunft nicht womöglich sogar dauerhaft in Leverkusen sieht.
Freund kündigt an: Stanišić „wird ein wichtiger Bestandteil werden“
Entsprechende Medienberichte konnte fussball.news bereits im Mai exklusiv entkräften. Seit Donnerstag herrscht endgültig Gewissheit: Der FC Bayern verkündete eine Vertragsverlängerung mit Stanišić bis 2029. Der Rückkehrer soll dabei eine tragende Rolle einnehmen, wie die Verantwortlichen betonten.
„Er gibt nie auf, ist ein richtiger Kämpfer, ein richtiger Arbeiter. Und er ist auch universell einsetzbar. Er ist ein gestandener Profi geworden und wird ein wichtiger Bestandteil werden“, kündigte Sportdirektor Christoph Freund an gegenüber Vereinsmedien an, der vor allem den Charakter von Stanišić lobte. CEO Jan-Christian Dreesen stellte derweil das Potenzial des Defensivspielers zur Identifikationsfigur heraus.
Klubchef Dreesen: „Josip lebt den Traum“
„Das zeichnet die Identität des FC Bayern aus: Josip lebt den Traum, den ganz viele Spieler neben ihm auch erreichen wollen. Wer beim FC Bayern im Campus anfängt, möchte irgendwann in der ersten Mannschaft spielen“, sagte Dreesen. Diese Bedeutung der Verlängerung mit Stanišić sollte nicht unterschätzt werden. Gerade nach der ersten titellosen Saison des FC Bayern seit 2012 sind Diskussionen über das Mia san Mia im Verein stark im Trend. Nebst dem krankheitsbedingt verhinderten DFB-EM-Fahrer Aleksandar Pavlović soll vor allem Stanišić genau für dieses Motto stehen.
Nicht von ungefähr haben beide aus dem Campus hervorgebrachten Talente binnen weniger Tage jeweils bis 2029 unterschrieben. Im Kader des Rekordmeisters haben ansonsten nur die Offensivspieler Mathys Tel und Bryan Zaragoza dermaßen lange Planungssicherheit, wobei der ein oder andere Sommereinkauf hinzukommen könnte.
Stanišić hätte dem FC Bayern in der abgelaufenen Saison sehr geholfen
Die Verlängerungen mit den Eigengewächsen setzen dabei ein klares Statement. Pavlović und Stanišić gelten nicht zuletzt als Spieler, die mit herausragender Mentalität den Sprung bis zu den Profis des FC Bayern geschafft haben. Dass die Münchner Stanišić in der abgelaufenen Saison sehr gut hätten gebrauchen können, ist keine gewagte These.
Während der Rekordmeister zahlreiche Abwehrvarianten ausprobierte, entwickelte sich die Leihgabe in Leverkusen zum Stabilitätsfaktor und hatte sie immer wieder auch mit wichtigen Toren Anteil an der nahezu perfekten Saison der Werkself. Einen ähnlichen Impact erhofft sich der FC Bayern von der Rückkehr des potenziellen Fanlieblings.