Ausgerechnet Stanisic: Tuchel hadert nach Bayern-Pleite – und wünscht sich Regeländerung

Bei der 0:3-Pleite gegen Leverkusen trifft ausgerechnet Bayern-Leihprofi Josip Stanisic zur Führung für die Werkself. Thomas Tuchel wünscht sich deshalb eine Regeländerung.

Leverkusen – Die deftige 0:3-Niederlage im Topspiel bei Bayer Leverkusen hat beim FC Bayern tiefe Wunden hinterlassen. Nicht nur liegt der Rekordmeister im Meisterschaftsrennen nun fünf Punkte hinter der Werkself zurück, sondern muss sich nach einer der schwächsten Leistungen der letzten Jahre in einem Topspiel auch spielerisch hinterfragen.

Während sich Bayern-Trainer Thomas Tuchel im Spitzenspiel zur Unzeit vercoachte, ging der Plan von Bayer-Coach Xabi Alonso voll auf – und mittendrin war ausgerechnet Bayern-Leihprofi Josip Stanisic.

Bayern-Leihspieler Stanisic trifft zur Führung für Leverkusen

In der 18. Minute verwertete der Außenverteidiger eine flache Hereingabe von Robert Andrich von der linken Seite am langen Pfosten und eröffnete so den Torreigen gegen seinen Stammverein. Statt Jubel und Freudenlauf über den wichtigen Führungstreffer streckte der 23-Jährige zwar entschuldigend seine Arme nach oben, für Tuchel dürfte das aber wohl ein schwacher Trost gewesen sein.

Der Bayern-Übungsleiter monierte nach dem Spiel: „Es gibt in England so eine schöne Regel: Wenn du Spieler ausleihst, dann können die nicht gegen dich spielen. Ich finde, das macht am meisten Sinn. Ich habe es einfach zu oft erlebt, dass ausgerechnet der Spieler daran beteiligt ist“, so Tuchel. „Diese Regel gibt es in Deutschland leider nicht. Deshalb sind wir diejenigen, die heute darunter leiden“, fügte Tuchel an.

Bayern-Coach Tuchel kristisiert Leihspieler-Regelung in der Bundesliga

Tatsächlich gilt in der englischen Premier-League bei Leihen automatisch die Regelung, dass jene Leihspieler nicht gegen ihren Stammverein antreten dürfen. Tuchel selbst war in der Premier League von Januar 2021 bis September 2022 Trainer des FC Chelsea, kassierte dort also keine Gegentreffer von ausgeliehenen Spielern. In der Bundesliga jedoch gibt es solch eine Regelung nicht. Lediglich in seltenen Fällen verankert der abgebende Klub eine entsprechende Klausel im Leih-Vertrag.

Besonders bitter für die Bayern: Am Anfang der Saison verlieh man Stanisic in der Hoffnung, der Youngster könne bei der Werkself mehr Spielzeit sammeln und anschließend zum Rekordmeister zurückkehren. Doch auch in Leverkusen sitzt der kroatische Nationalspieler oft nur auf der Bank. Sein Startelfeinsatz im Topspiel kam lediglich zustande, weil Odilon Kossounou mit der Elfenbeinküste beim Afrika-Cup im Einsatz ist. Ausgerechnet gegen den FC Bayern nutzte Stanisic nun seine Chance von Beginn an.

Leihgabe Stanisic trifft – Tuchel und Bayern-Teamkollegen hadern

„Ich bin einfach reingelaufen, da war kein Plan dahinter. Aber als der Ball durchgekommen ist, habe ich gedacht: Jetzt haust du ihn auch rein“, sagte Stanisic zu seinem Treffer. Thomas Tuchel haderte hingegen: „Das Tor kannst du in einer Fünferkette nicht kassieren. Das geht nicht. Es schlafen einfach alle.“ Bayern-Urgestein Thomas Müller kritisierte indes in einem denkwürdigen Interview nicht nur die Abwehrleistung.

Für Stanisic war es in seiner Karriere erst der zweite Bundesliga-Treffer überhaupt – ganz zum Missfallen seiner Münchner-Teamkollegen. „Seit wann kannst du ein Tor schießen?“, fragte ihn Leroy Sané nach Abpfiff im Kabinengang fast schon vorwurfsvoll. „Das ist eben so eine typische Fußballgeschichte, dass ausgerechnet Josip das 1:0 erzielt“, ergänzte Bayerns Vorstandboss Jan-Christian Dreesen.

Stanisic war jedoch nicht die einzige Personalie, die nach dem Schlusspfiff für Gesprächsstoff sorgte. Joshua Kimmich zeigte sich tief enttäuscht von der Entscheidung Tuchels, ihn nicht von Beginn an spielen zu lassen. (LuHa)

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