Die serbische Nationalelf buhlt um Aleksandar Pavlovic. Ein erstes Treffen gab es bereits. Doch der Bayern-Shootingstar hofft wohl auf Nagelsmann.
Belgrad/München – Aleksandar Pavlovic ist der Mann der Stunde beim FC Bayern. Der Youngster geht trotz seiner erst 19 Jahre bereits voran und überzeugte auch beim 3:0-Erfolg gegen Lazio Rom in der Champions League. Das weckt das Interesse des serbischen Verbands. Dieser möchte Pavlovic jetzt unbedingt für die Nationalmannschaft gewinnen. Doch der Shootingstar der Bayern zögert mit einer Entscheidung.
Offizielle Stellungnahme: Serbischer Verband kämpft um Bayern-Youngster Pavlovic
Im November debütierte Pavlovic für die U20-Auswahl des DFB. Doch weil seine Eltern aus Serbien stammen, könnte der Mittelfeldmann, auf den Bayern-Routinier Thomas Müller große Stücke hält, auch für die serbische A-Nationalmannschaft spielen.
Eine Delegation des Verbandes war jetzt deswegen in München. Wie aus einer offiziellen Stellungnahme hervorgeht, traf sich der Tross um den Direktor der Nationalelf, Stevan Stojanovic, dort mit Pavlovics Eltern. Ziel der Unterredung war, ihnen einen Verbandswechsel ihres Sohnes schmackhaft zu machen.
Serbiens Verband traf sich mit bereits mit den Eltern von FCB-Star Pavlovic
„Das Gespräch verlief für beide Seiten konstruktiv und direkt“, sagte Stojanovic über das Treffen. Der Verband sei bereits „seit mehreren Monate“ mit den Eltern Pavlovics in Kontakt, hieß es in dem Statement.
Serbiens Nationaltrainer Dragan Stojkovic sei von den Fähigkeiten des 19-Jährigen überzeugt. Es bestehe daher „kein Zweifel, dass wir ihn in der A-Mannschaft sehen und der Plan war, ihn im März einzuberufen“, betonte der Direktor der „weißen Adler“ mit Blick auf die anstehenden Länderspiele gegen Russland und Zypern. Allerdings werde es dazu nicht kommen – zumindest vorerst.
Pavlovic zögert: Münchner Youngster träumt von Heim-EM im DFB-Trikot
So haben die Eltern des Bayern-Youngsters kommuniziert, dass Pavlovic derzeit noch keine Entscheidung fällen möchte. Dafür möchte sich dieser, so Stojanovic, bis „nach Ende der EM in Deutschland“ Zeit lassen. Kürzlich sagte Pavlovic selbst, dass die Heim-EM im DFB-Trikot „ein Traum“ sei. Hofft er also womöglich auf eine zeitnahe Nominierung von Bundestrainer Julian Nagelsmann und sagt dem serbischen Verband deshalb noch nicht zu?
„Wenn er so weitermacht, wird er sicherlich seine Chance kriegen“, äußerte sich Bayern-Präsident Herbert Hainer zuletzt bei Sky überzeugt davon, dass Pavlovic mittelfristig für die DFB-Elf debütieren werde. „Ob das jetzt schon zur EM der Fall sein wird, wird sich zeigen. Das muss auch wachsen“, so Hainer weiter.
Was macht Nagelsmann? Serbischer Verband will Bayerns Pavlovic überzeugen
Der serbische Verband hoffe indes jedoch weiterhin, dass Pavlovic „ab Herbst das serbische Trikot tragen wird“, sagte Stojanovic in der Stellungnahme. Er verstehe das Zögern des Bayern-Stars „absolut“ und werde mit ihm und seinen Eltern „in Kontakt bleiben“, zeigte sich der Direktor zuversichtlich.
Dieser Vorstoß Serbiens verdeutlicht: Der DFB ist jetzt angehalten, seine Bemühungen um den Münchner zu intensivieren. Die Berufung für die U20-Nationalmannschaft durch Hannes Wolf im vergangenen Herbst war bereits ein erstes Signal. Ende März soll Pavlovic für die deutsche U21-Auswahl debütieren. Nach Sky-Informationen freut sich der 19-Jährige sehr darüber.
Doch auch Julian Nagelsmann sollte den Bayern-Regisseur auf der Rechnung haben, ansonsten droht Deutschland womöglich der Verlust des nächsten Toptalents. Erst vor kurzem entschied sich der vielversprechende Can Uzun gegen den DFB. (wuc)