Als junger Spieler war er beim FC Bayern auf dem Sprung zum Star, doch er wählte einen anderen Weg und wechselte den Verein.
- Emre Can verließ den FC Bayern München 2013 gen Leverkusen.
- Heute spielt der 25-Jährige bei Juventus Turin und in der deutschen Nationalmannschaft.
- Jupp Heynckes und Hermann Gerland prägten ihn in jungen Jahren.
München - Emre Can wechselte in jungen Jahren, als B-Jugendlicher, von der Frankfurter Eintracht zum FC Bayern München. Als einer der wenigen Nachwuchsspieler kratze er bei den Bayern-Profis am Durchbruch. Trotzdem verließ er den Rekordmeister nach insgesamt nur drei Jahren. Es war seine eigene Entscheidung.
Abgang vom FC Bayern: Emre Can „wurde nicht weggeschickt“
„Ich hätte damals auch in München bleiben können“, verrät der Nationalspieler im Interview mit dem Kicker, „ich wurde nicht weggeschickt“. Trotzdem entschied er sich 2013 für den Wechsel zu Bayer 04 Leverkusen. Bei der Werkself sah Can mehr Einsatzchancen: „Ich wollte spielen, immer“, erläutert der heute 25-Jährige seine Ambitionen.
Nach guten Leistungen im Rheinland schraubte er die auch keineswegs zurück und wagte den Sprung zum großen FC Liverpool. Es war die Herausforderung, die Can auf die Insel lockte. Unter Jürgen Klopp erreichte er mit den Blues das Finale der Champions League, ehe er sich im vergangenen Sommer dem italienischen Dauermeister Juventus Turin anschloss. Als die alte Dame für den Mittelfeldmotor keinen Platz im Champions-League-Kader fand, schien dieses Kapitel jäh zu enden. Sogar eine Rückkehr zum FC Bayern stand im Raum. Doch langsam aber sicher scheint sich Emre Can nun nach überstandener Krankheit bei den Italienern zu etablieren.
Emre Can kritisiert Einstellung der neuen Generation
Der Wille, sich durchzusetzen, brachte den Allrounder in seiner Karriere stets voran. Diese wichtige Eigenschaft vermisst er bei der neuen Generation allerdings komplett. „Ich finde es schade, wie manche Jungs heutzutage mit ihrem riesigen Talent umgehen. Ich kann es auch nicht verstehen. Sie haben die Chance ihres Lebens, wenn sie bei den Profis mittrainieren dürfen. Dennoch legen manche teilweise eine Körpersprache an den Tag, die mich fast schon wütend macht“, schimpft er.
Jupp Heynckes und Hermann Gerland prägten Emre Can: „Gemeckert und mich angeschrien“
Für ihn sind die hohen Gehälter der Hauptgrund für diesen Motivationsmangel. Die Nachwuchsspieler hätten keinen Ansporn mehr, sich zu quälen und zu beweisen. Dass sich so etwas bei ihm nicht einschleichen konnte, verdankt er zwei Ikonen des FC Bayern: „Als ich ein junger Spieler beim FC Bayern war, habe ich immer alles gegeben. Ich hatte aber zum Glück auch einen Förderer wie Jupp Heynckes, der immer mit mir gemeckert und mich angeschrien hat. Ich musste ans Kopfballpendel mit Hermann Gerland, musste stundenlang Pässe gegen die Wand spielen.“
Erst viel später habe er verstanden, warum er das machen musste und sieht in Heynckes und Gerland, der ein neuerliches Comeback in München feiert, offenbar die prägendsten Trainer seiner Laufbahn.
Auch Brasiliens Legende Zico ist nicht immer mit Jupp Heynckes einverstanden. So kritisierte er ihn wegen des „Finale dahoam“ und gab ihm die Schuld am verlorenen Finale.
moe