Weil die Vertragsverhandlungen mit Robert Lewandowski stocken, kritisiert Lothar Matthäus die Bosse des FC Bayern. Jetzt schaltet sich Trainer Julian Nagelsmann ein.
München - Der FC Bayern* und Sky-Experte Lothar Matthäus: Immer wieder gibt es sachliche Diskussionen zwischen beiden Parteien, die sich schließlich bestens kennen. So auch jetzt wieder, da der Vertrag von Robert Lewandowski in München noch immer nicht verlängert ist.
„Wenn man bis jetzt nicht mit Lewandowskis Seite Kontakt aufgenommen hat, finde ich das respektlos. Das wäre unter Uli Hoeneß oder Kalle Rummenigge undenkbar gewesen“, sagte der Rekordnationalspieler zuletzt der Sport Bild: „Ich wundere mich, dass nichts vorangeht. Man sollte nicht alles in die Schublade stecken und abwarten.“
Wegen Robert Lewandowski: Seitenhiebe zwischen Lothar Matthäus und FC Bayern
Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn reagierte prompt, erklärte im Interview mit dem „Münchner Merkur“ und der „tz“*: „Wir lassen uns dabei nicht von außen unter Druck setzen.“ Zu Matthäus meinte der einstige Torwart des deutschen Bundesliga-Rekordmeisters*: „Lothar hat nach seiner Spieler- und Trainer-Karriere noch nie einen Verein geführt. Leider interpretiert er seine Rolle als guter Fußballexperte zuletzt immer mehr als Schlagzeilenlieferant. Er wäre gut beraten, nicht über Themen zu sprechen, für die ihm jede Innensicht fehlt.“
Nach den Ratschlägen des 60-jährigen Franken schaltete sich nun auch FCB-Trainer Julian Nagelsmann in die Debatte ein. Er tat dies recht unvermittelt auf der Pressekonferenz zum Heimspiel der Bayern gegen Union Berlin (Samstag, 18.30 Uhr, hier im Live-Ticker“.
„Jeder Experte hat seine Meinung. Am Ende habe ich zu Lothar Matthäus schon oft was gesagt. Ich finde es grundsätzlich gut, dass er seine Meinung äußert. Es ist ja sein Job. Er bekommt ja ein paar Euro von Sky. Ich glaube jetzt nicht, dass er das für 1500 Euro brutto macht. Er hat seinen Job, seine Meinung kund zu tun. Das ist auch gut so“, meinte der 34-jährige Oberbayer: „Am Ende ist aber immer die Frage, wie behutsam man das macht und wie viele Internas man kennt. Ich höre immer, dass er einige kennt. Er hat ja auch einige Jahre hier gespielt, er kennt den einen oder anderen, ist sicherlich gut vernetzt. Aber: Es ist natürlich von außen immer etwas einfacher zu bewerten und einfacher zu beschreiben.“
Im Video: Nagelsmann äußert sich zu Verträgen von Lewandowski, Neuer und Müller
Wenn man stattdessen mit am Tisch sitze „und die Gespräche mit den Spielern und den Beratern führt, dann ist das leider nicht so leicht wie bei Monopoly. Sich mal die Königsallee zu kaufen. Das ist schon ein bisschen schwieriger“, erklärte der junge Bundesliga*-Coach: „Auch, wenn wir gerne die Königsspieler behalten würden. Aber ich bin ganz guter Dinge, dass uns das auch in Zukunft gelingt.“ Neben Lewandowski* haben auch die Weltmeister Manuel Neuer und Thomas Müller sowie Außenangreifer Serge Gnabry ihre bis Sommer 2023 datierenden Verträge an der Säbener Straße in München* noch nicht verlängert. (pm) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA