Der Mannschaftsrat des FC Bayern bangte offenbar um die Einhaltung der sportlichen Ziele für 2020/21 - und wurde bei der Führung mit einer Forderung vorstellig.
- Äußerten fünf wortführende Profis des FC Bayern kürzlich ihre Unzufriedenheit mit der Kaderplanung?
- Ein Medienbericht besagt: Der Mannschaftsrat der Münchner habe bei der Führungsetage vor Ablauf der Transferfrist Alarm geschlagen.
- Der Bitte wurde Folge geleistet: Wenig später hat der deutsche Rekordmeister weitere Neuzugänge fixiert.
München - Kurz vor Ende der (wegen Corona verlängerten) jüngsten Wechselperiode schlug der FC Bayern gleich fünfmal auf dem Transfermarkt zu und verstärkte den Kader des Triple-Siegers* umfassend. Offenbar erachtete nicht ausschließlich die sportliche Führung um Sportvorstand Hasan Salihamidzic diese Wechsel als extrem wichtig.
FC Bayern: Mannschaftsrat schlägt Alarm? Vereinsführung reagiert mit Transferoffensive
Vielmehr soll sich zuvor der Mannschaftsrat des Serienmeisters dazu gezwungen gesehen haben, aufgrund des zu dünnen Kaders Alarm zu schlagen und das Gespräch mit den Verantwortlichen zu suchen. So seien die fünf Akteure Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Robert Lewandowski, David Alaba und Thomas Müller laut SportBild vorstellig geworden, um in einer „Elefantenrunde“ das Anliegen vorzutragen.
Neben „Brazzo“ seien auch Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, Vorstand Oliver Kahn und Präsident Herbert Hainer an dem gemeinsamen Treffen beteiligt gewesen. Der Kernpunkt wurde demnach von Vize-Kapitän Lewandowski kommuniziert: Die gut besetzte Bank des FC Bayern München sei am Ende der vergangenen Spielzeit der Schlüssel zum Erfolg gewesen. Und genau das sei mit dem Kader, wie er sich Anfang Oktober 2020 darstellte, für die ambitionierten sportlichen Ziele nicht ausreichend gewesen. Das Anliegen der Führungsspieler fand Gehör: Der FCB schlug gleich fünf weitere Mal* auf dem Transfermarkt zu, nachdem ursprünglich lediglich Leroy Sané, Tanguy Nianzou und Alexander Nübel verpflichtet wurden.
Bayern München: „Kaderplanung ist nicht Sache der Mannschaft“
Stimmt der SportBild-Bericht? Ein bisschen pikant wirken in diesem Zusammenhang Äußerungen, die Salihamidzic nach dem Leihgeschäft von Rückkehrer Douglas Costa im Kicker kommunizierte: „Bei Bayern sind die Aufgaben und Kompetenzen seit Jahrzehnten klar verteilt: Die Mannschaft spielt Fußball, die Vereinsführung kümmert sich um den Kader“, sagte der 43-Jährige. „Das ist nicht Sache der Mannschaft“, sagte er und sprach von einem „Märchen“.
Was in beiden Fällen für eine strukturierte Personalplanung spricht: Der FC Bayern verfügt über eine „Schattenliste“, auf der sich zahlreiche Profis anderer Vereine befinden, die man an der Säbener Straße* im Auge hat. Aus dieser habe man dann auch die fünf Neuzugänge herausgepickt, wenngleich nicht jeder Spieler die favorisierte Lösung gewesen sei. Als Beispiel wird Marc Roca angeführt, der sich schon länger im Visier von Bayern München befand.
FC Bayern hat Zakaria im Visier - Als Ersatz kamen zwei Neuzugänge für das Mittelfeld
Demnach war angeblich Denis Zakaria von Borussia Mönchengladbach ein begehrtes Transferziel. Zwei Dinge bewegten den FCB zum spanischen Mittelfeldspieler: Der Gladbacher laboriert seit Frühjahr 2020 an einer schweren Verletzung, darüber hinaus wäre der Schweizer wesentlich teurer gewesen als der Neuzugang von Absteiger Espanyol Barcelona (neun Millionen Euro). Als zweite Kaderergänzung für das Mittelfeld wurde auch gleich bei Tiago Dantas von Benfica Lissabon zugeschlagen.
Als weiteres Beispiel dieser „Schattenliste“ wird Bouna Sarr angeführt: Als sich Ajax-Star Sergino Dest für den FC Barcelona entschied, machte man bei dem 28-Jährigen von Olympique Marseille ernst.
Der amtierende Champions-League-Sieger startet am Mittwoch mit einem schweren Spiel gegen Atletico Madrid in die Gruppenphase der Königsklasse. Hier geht‘s zum Live-Ticker. (PF) *tz.de ist ein Angebot des Ippen Digital Netzwerks