Nachdem der DFB die Verlängerung mit Julian Nagelsmann verkündet hatte, berichteten spanische Medien von einer Fast-Einigung der Bayern mit Zinédine Zidane.
München – Dass der Profi-Fußball ein schnelllebiges Geschäft ist, wurde am Freitag mal wieder deutlich. Nachdem der Deutsche Fußball-Bund gegen 10.55 Uhr verkündet hatte, dass Julian Nagelsmann seinen Vertrag als Bundestrainer verlängert und somit dem FC Bayern indirekt eine Absage erteilt hat, titelte die spanische Zeitung Mundo Deportivo nur eine Stunde später: „Zidane nur einen Schritt von Bayern entfernt“. Demnach sei „eine Vereinbarung praktisch abgeschlossen“ worden, auch wenn der Vertrag zwischen Zinédine Zidane und den Münchnern noch nicht unterzeichnet wurde. Es gehe nur noch um Kleinigkeiten, so habe der Franzose die sportliche Leitung um Verstärkungen für die Defensive gebeten.
Ist Zidane die Antwort auf die Trainerfrage beim FC Bayern?
Dass es mit Zidane als Nachfolger von Thomas Tuchel so schnell und so konkret geht, wäre durchaus verwunderlich – zumal sich Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund bis vor wenigen Tagen noch mit Nagelsmann über eine mögliche Bayern-Rückkehr austauschten und nicht zwingend mit der Absage gerechnet haben sollen. Daher sollte man in Zeiten, in denen sich das bayerische Trainerkarussell doch recht wild dreht, nicht alles für bare Münze nehmen. Gleichzeitig sollte man einen Namen mit Strahlkraft, wie es bei Zidane zweifelsohne der Fall ist, auch nicht im ersten Moment kategorisch ausschließen.
Bereits am Freitag berichtete die Marca als Haus-und-Hof-Blatt von Real Madrid, dass die Münchner in den vergangenen Tagen den Agenten des ehemaligen Erfolgstrainers der Königlichen kontaktiert haben sollen. Die Bayern hätten dabei ihr Interesse an einer Verpflichtung Zidanes bekundet. Aktuell spricht vor allem aber die Sprachbarriere gegen ein Engagement des ehemaligen Ausnahmefußballers in München. Der 51-Jährige spricht kein Wort Deutsch und auch seine Englisch-Kenntnisse sind überschaubar. Nur mit Französisch und Spanisch würde er an der Säbener Straße nicht weit kommen.
Uli Hoeneß bedauert, dass sich Nagelsmann gegen eine Rückkehr zum FC Bayern entschieden hat. „Ich finde es schade, aber die Welt geht beim FC Bayern deswegen nicht unter“, sagte der Ehrenpräsident am Freitag BR24 Sport. „Es war immer so, dass er einer von mehreren Kandidaten war und beide Seiten sich die Möglichkeit eröffnen, ja oder nein zu sagen. Jetzt hat er sich für die deutsche Nationalmannschaft entschieden. Das ist eine Entscheidung, die man respektieren muss.“
Absage um Absage: Keine leichte Trainersuche für den FC Bayern
Die Trainersuche des Rekordmeisters gestaltet sich komplizierter als ursprünglich gedacht. Nachdem Xabi Alonso seinen Vertrag in Leverkusen über die Saison hinaus erfüllen wird, Sebastian Hoeneß kürzlich beim VfB Suttgart verlängert hat und Nagelsmann lieber als Bundestrainer weitermacht, mussten Eberl und Freund die Top-Kandidaten bereits von ihrer Liste streichen. Auch Roberto De Zerbi wird wohl bei Brighton & Hove Albion bleiben. Die Namen von Unai Emery vom Premier-League-Club Aston Villa und Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick stehen hingegen weiterhin hoch im Kurs.
Angesichts der verzwickten Situation wurde sogar Noch-Coach Tuchel am Freitag gefragt, ob er denn eventuell doch in München weitermachen würde. „So viel Konjunktiv. Ich habe eine Vereinbarung mit dem Verein, die ist kommuniziert und die steht“, antwortete der Trainer kopfschüttelnd. Dabei wäre es aus Vereinssicht eine charmante Übergangslösung, mit Tuchel für ein Jahr weiterzumachen und dessen Vertrag bis Sommer 2025 doch zu erfüllen. Dann dürfte auch Jürgen Klopp wieder genug Energie für eine neue Herausforderung verspüren. Der Teammanager des FC Liverpool wird nach der Saison eine Pause einlegen. „Der wird in einem Jahr spätestens wieder irgendwo auf der Bank sitzen“, prophezeite Bayern-Aufsichtsrat Karl-Heinz Rummenigge Anfang März. In München?
Rummenigge glaubt an Klopp-Comeback 2025
Dabei wäre es aus Vereinssicht eine charmante Übergangslösung, mit Tuchel für ein Jahr weiterzumachen und dessen Vertrag bis Sommer 2025 doch zu erfüllen. Dann dürfte auch Jürgen Klopp wieder genug Energie für eine neue Herausforderung verspüren. Der Teammanager des FC Liverpool wird nach der Saison eine Pause einlegen – und auch ein zeitnahes Engagement als Bundestrainer scheint angesichts der Nagelsmann-Verlängerung bis 2026 unrealistisch. „Der wird in einem Jahr spätestens wieder irgendwo auf der Bank sitzen“, prophezeite Bayern-Aufsichtsrat Karl-Heinz Rummenigge Anfang März. Dann vielleicht doch in München? Manuel Bonke, Philipp Kessler