Klopp hört bei Liverpool auf: Dürfen Bayern-Fans jetzt träumen?

Paukenschlag im Weltfußball: Jürgen Klopp hört als Liverpool-Coach zum Saisonende auf. Ist nun der Weg frei, um Trainer beim FC Bayern zu werden?

Liverpool/München – Paukenschlag am Freitag (26. Januar): Wie Jürgen Klopp in einem emotionalen Video auf X (ehemals Twitter) bekannt gab, verlässt er den FC Liverpool zum Saisonende als Chefcoach. Damit geht eine seit Oktober 2015 währende Ära zu Ende. Es wird bereits fleißig spekuliert, wie es für „Kloppo“ beruflich weitergehen könnte.

Führt eine Spur schlussendlich etwa zum FC Bayern München? Ein Blick auf den Traum vieler Anhänger vom deutschen Rekordmeister. Was dafür spricht, was dagegen spricht – und wie die Situation um den aktuellen Bayern-Coach Thomas Tuchel bestellt ist.

Jürgen Klopp hört zum Saisonende als Liverpool-Coach auf – wird er im Sommer neuer Bayern-Trainer?

Kaum, dass ein großer, erfolgreicher Trainer gefeuert wird oder sein Amt freiwillig aufgibt, brodelt die Gerüchteküche an der Säbener Straße unentwegt. Im Sommer 2024 ist für Jürgen Klopp Schluss beim FC Liverpool. Die „Reds“ führte der 56-Jährige in seiner dann fast neunjährigen Amtszeit zum Meistertitel und zum Sieg in der Champions League. Ein Trainer also, der weiß, wie ein Spitzenteam zu führen ist – und somit auch perfekt zum mal wieder von Verletzungen geplagten FC Bayern passen würde?

Fakt ist: In der Vergangenheit war „Kloppo“ nie verfügbar, wenn die Bayern einen Trainer von seinem Format gebraucht hätten. Wie die englische Tageszeitung The Telegraph im Mai 2022 berichtet hatte (Artikel hinter Paywall), soll der FC Bayern seit 2016 – und damit nach dem Abgang von Coach Pep Guardiola – immer wieder bei Klopp vorstellig geworden sein, wenn ein Trainerwechsel unmittelbar bevor stand. „Ich habe es nicht gemacht. Ich hatte einen Vertrag hier und habe es nie gemacht“, so Klopp gegenüber dem Medium. Gänzliches Desinteresse am Trainerposten bei den Bayern klingt anders.

„Hätte einige Male zu Bayern gehen können“: Klopp ab Sommer auf dem Markt – doch Tuchel hat Vertrag bis 2025

„Ich hätte einige Male zu Bayern gehen können, wo ich in meinem Leben mehr Titel gewonnen hätte – ziemlich sicher, würde ich sagen. Mit guten Chancen zumindest“, gab Jürgen Klopp damals zum Besten. Ob er wehmütig auf die verpasste Chance zurückblicke, wollte er aber nicht verraten. Fast schon diplomatisch ließ der 56-Jährige nur verlauten, dass es „komplett in Ordnung“ wäre, dass ein Wechsel zum deutschen Rekordmeister nie zustande kam – bis dato.

Klopp, der sich für seinen Liverpool-Abschied zum Saisonende bereits im November 2023 entschieden hätte, wäre ab diesem Sommer auf dem Markt. Der seit Neuestem auf Kuschelkurs agierende Thomas Tuchel wiederum, der aktuelle Bayern-Coach, hat einen bis Sommer 2025 datierten Vertrag. Ob er diesen auch erfüllt beziehungsweise erfüllen darf, ist offen.

Bayern glänzt unter Coach Tuchel nicht – muss es zukünftig Jürgen Klopp regeln?

Fakt ist: Von einem Triple mussten sich die Bayern in dieser Saison früh verabschieden. Nach dem blamablen Pokal-Aus in Saarbrücken bleiben noch zwei Titelchancen. In der Champions League trifft die Star-Truppe um Knipser Harry Kane Mitte Februar auf Lazio Rom, das Viertelfinale sollte unter normalen Umständen erreicht werden – was natürlich nicht das Maximum für den Rekordmeister in der Königsklasse darstellt.

In der Bundesliga reihen sich die taumelnden Bayern auf Platz zwei hinter den schier unbesiegbaren Leverkusenern ein. Womöglich wird die zwölfte Deutsche Meisterschaft in Folge im direkten Duell mit dem Team von Ex-Bayern-Kicker Xabi Alonso verspielt. Dann könnte der Stuhl von Thomas Tuchel gehörig ins Wackeln geraten – und Klopp seine Fühler vorausschauend nach dem frei werdenden Schreibtisch samt Sitzgelegenheit ausstrecken?

Völlig abwegig ist das nicht. Der Wertschätzung der (ehemaligen) Bayern-Bosse kann sich „Kloppo“ auf jeden Fall sicher sein. Karl-Heinz Rummenigge, bis zum Sommer 2021 Vorstandsvorsitzender der Bayern, wusste die Trainer-Grande erst im Oktober 2022 über den grünen Klee zu loben: „Jürgen Klopp hatte in Dortmund eine Schlüsselposition inne, er hat den Verein zusammengehalten und auf ein neues Niveau gehievt“, so Rummenigge gegenüber der Funke Mediengruppe.

Jürgen Klopp mit Sabbatjahr? Coach wäre dann ab Sommer 2025 für Trainerjob bei Bayern verfügbar

Jürgen Klopp gilt gemeinhin als Menschenfänger, der Mainz anno 2004 in die Bundesliga führte, Dortmund durch zwei deutsche Meisterschaften und den Einzug ins Champions-League Finale 2013 zu altem Glanz verhalf – und sich in Liverpool selbst ein Denkmal setzte. Denn nach einer entbehrungsreichen Zeit von 30 Jahren konnten die „Reds“ 2020 endlich wieder die englische Meisterschaft feiern. Im Sommer also zum nächsten Verein, der primär in roten Trikots aufläuft?

Klare Indizien gibt es dafür bislang nicht. Vielmehr hatte Klopp in jüngerer Vergangenheit immer wieder davon gesprochen, sich eine Auszeit in Form eines Sabbatjahrs nehmen zu wollen. Nach seinem Ausscheiden bei Dortmund zum Ende der Saison 2014/2015 war „Kloppo“ nur etwa fünf Monate ohne Job, ehe er an der Anfield Road anheuerte. Zeit, damit das Arbeitstier seinen Akku aufladen kann, war ihm nur wenig vergönnt. Gibt es womöglich nie mehr den Trainer Jürgen Klopp?

Nach der Video-Verkündung, Liverpool vorzeitig zu verlassen, hat sich der Coach erstmalig zu seiner Zukunft geäußert. „Wenn man mich fragt, ob ich jemals wieder als Trainer arbeiten werde, würde ich jetzt Nein sagen. Aber ich weiß ja nicht, wie sich das anfühlt“, schließt Klopp ein Karriereende alles andere als aus. Nach eigenen Angaben wolle der 56-Jährige zumindest ein Jahr lang „keinen Verein und keine Nationalmannschaft“ trainieren. Sollte er ab diesem Sommer tatsächlich ein volles Sabbatjahr nehmen, stünde Klopp im Sommer 2025 wieder zur Verfügung – wenn Tuchels Vertrag bei den Bayern ausläuft.

Bundes-„Kloppo“? Jürgen Klopp könnte Ex-Bayern-Coach Nagelsmann als DFB-Trainer beerben

Oder wird Klopp am Ende den Posten des Nationaltrainers Deutschlands übernehmen? Ein Amt, das aktuell Ex-Bayern-Coach Julian Nagelsmann innehat – jedoch nur bis zum Ende der Heim-EM. Dann muss ein neuer Mann her, dem Erfahrung, wie sie Klopp hat, mit Sicherheit nicht schaden dürfte. Gegenüber der Sportschau hatte Klopps Berater Marc Kosicke zuletzt im September 2023, als Hansi Flick als DFB-Trainer gehen musste, nur verlauten lassen: „Jürgen hat einen langfristigen Vertrag mit dem LFC und steht für das Bundestraineramt nicht zur Verfügung“.

Im Sommer liegt dann aber eine andere Ausgangslage vor. Klopp scheidet vorzeitig aus seinem Vertrag beim FC Liverpool aus, während Nagelsmanns Vertrag mit dem DFB ausläuft. Vorausgesetzt, Nagelsmann steht nicht länger zur Verfügung oder Klopp nimmt sich nicht die angekündigte Auszeit. Irgendwann wieder arbeiten, das wolle Klopp schon: „Ich weiß selbst, dass ich nicht einfach herumsitzen kann“. Nur ließ er offen, in welcher Funktion genau.

Übrigens: Auf der Bayern-PK vor dem Bundesliga-Spiel in Augsburg wurde Coach Tuchel direkt auf Klopps Entscheidung angesprochen. „Ich kann das nachvollziehen, aber trotzdem, ich muss mich erst daran gewöhnen“, so der Bayern-Coach zum Entschluss Klopps. Ob er damit über seinen Nachfolger bei den Bayern sprach – zu welchem Zeitpunkt auch immer? (han)

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