Bayern-Krise: Effenberg zieht brisanten Vergleich – und ein Experte zerlegt Tuchel

Thomas Tuchel kommt nach der Niederlage des FC Bayern gegen den BVB im „Doppelpass“ nicht gut weg. Ein Experte analysiert die Arbeit des Münchner Trainers schonungslos.

München – Er sei eine „Lame Duck“, eine sogenannte „lahme Ente“, befürchteten Kritiker, nachdem der FC Bayern schon vor Wochen die Trennung von Cheftrainer Thomas Tuchel zum Saisonende bekannt gegeben hatte.

FC Bayern in der Krise: Stefan Effenberg kritisiert die Münchner Spieler

Der Begriff stammt eigentlich aus der Politik und beschreibt Regierungschefs, die gemäß Verfassung die Anzahl an Legislaturperioden aufgebraucht haben und nicht mehr wiedergewählt werden können. Meistens bringen sie dann ihre Politik nicht mehr durch, also ihre Taktik, weil sich sowohl parteiintern als auch bei Koalitionspartnern Widerstände auftun.

Die Koalition zwischen Trainer und Mannschaft ist in München längst am Ende, manifestiert durch das 0:2 (0:1) der Bayern gegen Borussia Dortmund am Samstagabend (30. März) in der Allianz Arena. Tags darauf musste sich Tuchel aus dem Kult-Fußball-Talk „Doppelpass“ bei Sport1 teils heftige Kritik an seiner Arbeit in der Isar-Metropole gefallen lassen. Die Experten Stefan Effenberg und Robin Dutt kritisierten aber auch die Münchner Spieler für eine erneut schwache Leistung deutlich.

Trainer des FC Bayern: Thomas Tuchel muss sich reichlich Kritik anhören

In München heiße es immer, der Trainer müsse sich zurücknehmen, „der Spieler ist das Besondere. Dann muss er (der Spieler, d. Red.) es eben auch zeigen, dass er was Besonderes ist. Jetzt kann er sich nicht auf Tuchel zurückziehen. Dann muss er eben zeigen, dass er ein Bayern-Spieler ist“, meinte der frühere Bundesliga-Trainer (SC Freiburg) und -Funktionär (VfB Stuttgart) Dutt in der Sendung vom Sonntag (31. März).

Stefan Effenberg zog einen brisanten Vergleich mit dem Sportclub aus dem Breisgau: „Ich nehme eine andere Mannschaft, aber genau dieselbe Situation: Freiburg. Christian Streich hat gesagt: ‚Ich beende meine Karriere in ein paar Wochen im Sommer in Freiburg.‘ Wie reagieren die Spieler darauf? ‚Wir müssen dem Trainer jetzt alles zurückgeben, was er für diesen Verein und für uns getan hat.‘ Und sie haben es gestern gezeigt im Spiel gegen Gladbach (3:0). Das ist die eine Antwort.“

Thomas Tuchel und der FC Bayern: Experte bezeichnet Projekt als „gescheitert“

Die andere Antwort sei jene der Bayern-Spieler gewesen, meinte der einstige deutsche Nationalspieler bei Sport1: „Man weiß: Tuchel geht. Das sehe ich aber nicht auf dem Platz. Und das ist der große Unterschied. Deswegen glaube ich, dass das keine Einheit mehr ist. Deswegen haben sie auch die Probleme, die sie haben.“ Ein Experte ging mit Blick auf Tuchel noch deutlich weiter. Die Rede ist vom Chefredakteur des Kult-Magazins „11Freunde“.

„Der Riss zwischen Tuchel und der Mannschaft ist nicht mehr zu kitten. Ich fand Tuchel gestern auch nicht souverän. Er hat quasi alles in Grund und Boden geredet. Man hatte eigentlich das Gefühl, das ist die schlimmste Niederlage, die man jemals kassiert hat. Ich glaube, dass gestern auch die Illusion kaputt gegangen ist, dass die Demission von Tuchel irgendwie der Mannschaft einen Push geben kann“, meinte Sportjournalist Philipp Köster. Und weiter: „Man sieht, dass dieses Projekt gescheitert ist. Und Tuchel hat sich auch keine Mühe gegeben. Aber so kennt man ihn auch.“ (pm)

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