Der FC Bayern findet auf dem Transfermarkt keinen neuen Abwehrspieler. Die Münchner haben sich offensichtlich verzockt. Ein Transfer-Flop könnte in die Bresche springen.
München – Aus, Schluss, Vorbei! Das Transferfenster ist in Deutschland seit Freitag, 18 Uhr, geschlossen. Nichts geht mehr – auch für den FC Bayern nicht.
Bouna Sarr | |
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Geboren: | 31. Januar 1992 (Alter 31 Jahre), Lyon, Frankreich |
Position: | Rechtsverteidiger |
Vertrag bis: | 30.06.2024 |
Spiele für den FC Bayern: | 28 (ein Tore, drei Vorlagen) |
FC Bayern zwischen Kane-Euphorie und Transfer-Pleite
Der FC Bayern hat einen Transfersommer erlebt, der wohl nicht so schnell in Vergessenheit geraten wird. Nach langem Poker wurde am 12. August Mittelstürmer Harry Kane für eine Rekordablöse verpflichtet, zuvor kam bereits mit Minjae Kim der Wunschspieler für die Innenverteidigung.
Zu diesem Zeitpunkt lief für die Münchner auf dem Transfermarkt alles nach Plan. Was jedoch am Deadline Day am 31. August passieren sollte, hätten sich die Bayern wohl nicht einmal in ihren schlimmsten Albträumen vorstellen können.
FC Bayern erlebt Transfer-Debakel am Deadline Day
Der Wechsel von Mittelfeldspieler Joao Palhinha platzte buchstäblich in letzter Sekunde. Der Portugiese war bereits in München und hatte den Medizincheck absolviert. Der Vertrag lag bereits zur Unterschrift auf dem Tisch. Fulham ließ den Transfer, der dem Premier-League-Club dem Vernehmen nach rund 65 Millionen Euro einbringen sollte, jedoch scheitern.
Angeblich war die Zeit zu knapp, rechtzeitig Ersatz zu finden. Für Palhinha ging es im Flugzeug wieder zurück nach London. Und die Bayern dürften sich auf dem Transfermarkt vorgeführt vorgekommen sein.
FC Bayern gräbt sich Abwehr-Loch
Damit nicht genug: Auch im Defensivbereich kam kein Transfer mehr zustande. Armel Bella-Kotchap oder Trevoh Chalobah, die als Kandidaten gehandelt wurden, fanden nicht den Weg nach München. Mit Minjae Kim, Matthijs de Ligt und Dayot Upamecano stehen nur drei gestandene Innenverteidiger im Kader.
Gerade auf der rechten Abwehrseite mangelt es nach den Abgängen von Josip Stanisic und Benjamin Pavard nun an Alternativen. „Das ist eine große Lücke, die da klafft“, sagte Tuchel.
FC Bayern verzockt sich am Deadline Day: Transfer-Flop Sarr könnte plötzlich wieder wichtig werden
Noussair Mazroui ist konkurrenzlos gesetzt. Ersatz? Fehlanzeige! Im Notfall müsste Mittelfeldläufer Konrad Laimer hinten rechts aushelfen. Eine riskante Konstellation. Allerdings hätten die Bayern noch eine weitere Option zur Verfügung, die fast in Vergessenheit geraten ist.
Bouna Sarr! Richtig gehört. Der Rechtsverteidiger, der seit Jahren keine Rolle mehr spielt, will seinen Vertrag in München bis 2024 aussitzen. Heißt: In der kommenden Saison könnte der Senegalese aufgrund der prekären Personalsituation plötzlich doch nochmal wichtig werden und die Back-up-Rolle einnehmen, für die er einst vor drei Jahren am Deadline Day für acht Millionen Euro Ablöse von Olympique Marseille geholt wurde.
Bouna Sarr stand letzte Saison zwei Minuten auf dem Platz
Sarr verdient in München rund drei Millionen Euro im Jahr. Der 31-Jährige brachte es bislang nur auf 28 Einsätze, in der vergangenen Saison stand er gerade mal zwei Minuten auf dem Platz.
In der aktuellen Saison könnte Sarr auf mehr Spielzeit kommen, allerdings scheint FCB-Coach Tuchel kein großer Fan des offensivfreudigen Außenverteidigers zu sein. Deshalb spielte Sarr auch für die Bayern-Aufstellung gegen Gladbach keine große Rolle. (ck)