Ist dieser Deal der Auslöser für FC Bayerns verfehlte Transferpolitik?

Der FC Bayern blickt auf eine titellose Saison zurück. Kritiker sehen die Ursache in der Transferpolitik und einem schwindenden „Mia san Mia“-Gefühl. Geht dies auf einen bestimmten Deal zurück?

München – Nach einer Saison ohne Titelgewinn, der ersten seit 2011/12, steht der FC Bayern unter kritischer Beobachtung. Die Frage, ob die Finanz- und Transferpolitik der letzten Jahre fehlgeschlagen ist, wird diskutiert. TV-Experte Lothar Matthäus äußerte zuletzt Kritik, der Konter des ehemaligen FCB-CEO Oliver Kahn ließ nicht lange auf sich warten. Die Strategie des Rekordmeisters bleibt von besonderem Interesse.

In der Sendung „Skillers Spotlight“ von fussball.news wird die Vorgehensweise des FC Bayern ebenfalls thematisiert. Besonders das vereinseigene Motto „Mia san Mia“ steht im Fokus der Kritik. Matthias Strohmaier, Gründer der Skillers.Academy und ehemaliger Spieler des FC Bayern, sagt: „Das Mia san Mia geht verloren. Auch durch den Spieler, wenn du nur noch extern einkaufst.“

Transfer von Hernández sorgt weiter für Kritik

Lucas Hernández, der 2019 für 80 Millionen Euro von Atlético Madrid zum FC Bayern wechselte, ist ein Beispiel, das Strohmaier aufgreift. Er fragt: „Wie willst du als Spieler wie Lucas Hernández das Mia san Mia-Gefühl vermitteln wie ein David Alaba, der die Jugend und die Amateure durchlaufen und (Ex-Bayern-Jugendtrainer; Anm. d. Red.) Hermann Gerland überlebt hat?“

Nicht nur avancierte Hernández zum Zeitpunkt seiner Ankunft beim FC Bayern zum Rekordtransfer, er soll auch direkt einer der Top-Verdiener gewesen sein. Im Februar 2024 schrieb der kicker: „Mit dem Transfer von Lucas Hernández (80 Millionen Euro Ablösesumme plus rund 24 Millionen Euro Gehalt) wurde die Geldvernichtungsmaschine angeworfen – die Folgen sind bis heute fatal.“ Matthäus monierte kürzlich, dass der Hernández-Transfer „der Auslöser dafür gewesen“ sei, „dass die Gehälter explodiert sind“.

Nach vier Jahren beim FC Bayern verabschiedete sich Hernández 2023 für 45 Millionen Euro in Richtung Paris Saint-Germain. Einige Bayern-Fans nahmen Hernández den Abgang übel und warfen ihm mangelnde Identifikation vor. Im Gegensatz dazu steht der Fall von Fiete Arp, der 2019 für „nur“ drei Millionen Euro vom Hamburger SV zum FC Bayern wechselte.

Pavlović eines der wenigen Talente, die beim FC Bayern den Durchbruch schaffen

Billy-Bob Bracher, Torwart der U19 der SpVgg Unterhaching, stellt fest: „Er hat beim FC Bayern dann Regionalliga und 3. Liga gespielt. Jetzt ist er zwar mit Holstein Kiel wieder aufgestiegen, aber bei Bayern hat er wirklich kein Land gesehen“. Gregor von Westphalen, „Head of Marketing“ der in München ansässigen Skillers.Academy, stellt die Frage, ob der Druck für junge Talente beim FC Bayern nicht zu hoch sei.

Fabian Dingler, Berater bei der Agentur CN-Sports von Ex-Bayern-Manager Christian Nerlinger, sieht das differenziert und meint, „dass das unterschiedlich“ zu betrachten sei. Er meint: „Es gibt manche Jungs, bei denen du sagst, es reicht nicht. Aber anderen könntest du schon mehr die Plattform geben.“ Er lobt Aleksandar Pavlović, der es „überragend gemacht“ habe. „Chapeau, wie er sich in seinen jungen Jahren adaptiert.“

Pavlović ist eines der wenigen Talente, die beim FC Bayern den Durchbruch geschafft haben. Der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler profitierte auch davon, dass der Transfer von João Palhinha im letzten Sommer scheiterte und die von Trainer Thomas Tuchel gewünschte „Holding Six“ ausblieb. Nach der Europameisterschaft soll Palhinha jedoch vom FC Fulham zum FC Bayern wechseln.

Wildert der FC Bayern gezielt im Ausland?

Dingler stellt fest: „Ich finde, bei Bayern merkst du generell einfach, dass sie mittlerweile eine andere Philosophie haben“. Der FC Bayern, der einst Spieler wie David Alaba, Toni Kroos, Bastian Schweinsteiger oder Mario Gómez hatte, richtet seinen Blick nun verstärkt ins Ausland. Neben Palhinha soll auch Michael Olise von Crystal Palace aus der Premier League nach München wechseln. Im letzten Jahr gelang es dem FC Bayern bereits, Harry Kane aus England an die Säbener Straße zu locken. Ein Bundesliga-Transfer könnte aber auch in diesem Sommer stattfinden: Jonathan Tah von Bayer Leverkusen wird weiterhin mit einem Wechsel zum FC Bayern in Verbindung gebracht.

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