Thomas Tuchel bricht beim FC Bayern sein Versprechen. Der Trainer hatte Uli Hoeneß versichert, auf dessen Verein aufzupassen.
München – Nicht einmal ein Jahr ist es her, als Thomas Tuchel vom FC Bayern als neuer Trainer vorgestellt wurde. Der Champions-League-Sieger von 2021 wurde als Heilsbringer präsentiert. Am Saisonende trennen sich die Wege nach dann nur 14 Monaten schon wieder. Sein Versprechen an Vereinspatron Uli Hoeneß zum Amtsantritt konnte Tuchel nicht halten.
Tuchel nach gut einem Jahr entlassen: Hoeneß-Versprechen wirft Fragen auf
Tuchel wurden drei Pleiten am Stück zum Verhängnis. Der FC Bayern reagierte und einigte sich mit dem Star-Trainer auf ein Ende der Zusammenarbeit im Sommer.
Als Tuchel vor gut einem Jahr im März 2023 als Nachfolger von Julian Nagelsmann installiert wurde, holte er sich zuvor den Segen von Ehrenpräsident Uli Hoeneß. Der gebürtige Krumbacher erklärte zudem, dass er Hoeneß versprochen hat, auf seinen Verein aufzupassen. Davon kann angesichts der Krisen-Situation beim FC Bayern aktuell keine Rede sein.
Tuchel bricht Hoeneß-Versprechen: Bayern-Trainer widerspricht
Der Verein befindet sich in extrem unruhigem Fahrwasser. Erstmals seit 2012 droht eine titellose Saison. Im DFB-Pokal sind die Bayern schon in der 2. Runde an Saarbrücken gescheitert, in der Bundesliga beträgt der Rückstand nach 23 Spielen acht Punkte auf Leverkusen und in der Champions League droht nach dem 0:1 im Achtelfinal-Hinspiel bei Lazio Rom das Ausscheiden.
Nun müssen sich die Münchner nach einem neuen Trainer für die kommende Saison umsehen. Uli Hoeneß, der seit letzten Sommer gemeinsam mit Karl-Heinz Rummenigge beim FC Bayern wieder die Strippen zieht, hatte eigentlich gehofft, dass endlich wieder Ruhe einkehrt. Im Endeffekt muss man festhalten, dass Tuchel sein Versprechen an Hoeneß gebrochen hat.
Tuchel bricht Hoeneß-Versprechen – und ist vom Gegenteil überzeugt
Tuchel, der sich nach seinem Bayern-Aus nicht als „das einzige Problem“ sieht, hat jedoch eine andere Sicht der Dinge und widerspricht. Angesprochen auf sein nicht gehaltenes Versprechen an Hoeneß, reagierte der 50-Jährige mit einer überraschenden Antwort.
„Ich habe mein Versprechen bis zum heutigen Tag eingehalten“, meinte Tuchel auf Nachfrage vor dem Leipzig-Spiel bei Sky. „Wir haben immer Kontakt und ein sehr gutes Verhältnis“, erklärte der FCB-Coach auf die Frage, ob es im Zuge der Entscheidung, sich im Sommer zu trennen, Kontakt mit Hoeneß gegeben habe.
Selbst Hoeneß konnte Tuchel nicht mehr helfen
Hoeneß und auch Rummenigge galten gemeinhin als große Befürworter von Tuchel. Die gute Beziehung zu den Bossen konnte ihm dennoch nicht seinen Job retten. Ein ähnliches Schicksal ereilte zuvor Tuchels Vorgänger Julian Nagelsmann, als Kahn und Salihamidzic ihre Abmachung nicht hielten. (ck)