Der FC Bayern scheitert im Halbfinale der Champions League an Real Madrid. Alle Stimmen und Reaktionen zum Halbfinal-Kracher.
Madrid – Der Wembley-Traum ist geplatzt. Der FC Bayern scheitert im Halbfinale der Champions League an Real Madrid. Die Bayern verlieren dramatisch trotz Führung mit 1:2 gegen die Königlichen.
FC Bayern gegen Real Madrid im Halbfinale der Champions League
Nach dem 2:2 im Hinspiel benötigen die Bayern im Bernabeu unbedingt einen Sieg zum Weiterkommen. Nach dem Führungstor durch Alphonso Davies (68.) sah alles nach dem Einzug ins Finale aus. Doch die Königlichen konterten durch zwei späte Treffer von Joker Joselu (88., 90.+1).
Trainer Thomas Tuchel, der sich für folgende Aufstellung entschieden hat, war nach der Niederlage tief enttäuscht. Vor allem eine Szene kurz vor Schluss, als dem FC Bayern per Abseitspfiff ein wohl reguläres Tor aberkannt wurde, brachte Tuchel auf die Palme.
Wir fassen alle Stimmen und Reaktionen zum CL-Halbfinale zwischen Real Madrid und dem FC Bayern auf DAZN zusammen:
Thomas Tuchel (Trainer FC Bayern) nach dem Spiel über...
...die Niederlage: „Das braucht eine Weile. Es ist eine Niederlage, wo wir alles auf dem Platz gelassen haben. Das ist auch Teil der Wahrheit, das ist schon mal gut. No regrets. Es kam eins zum anderen. Bissl zu viel Verletzte und Auswechslungen. Manu, der bis dahin überragend gehalten hat, macht einen Fehler, den er in hundert Jahren nicht macht. Und am Ende die Kirsche auf der Torte.“
...die Schiedsrichter-Entscheidung kurz vor Schluss: „Das ist ein Desaster. Das Bein von Toni (Antonio Rüdiger; Anm.d.Red.) ist wahrscheinlich tiefer als von Mazraoui. Bei Real Madrid lassen sie auch weiterspielen. Es muss weiterlaufen, vor allem wenn es so knapp vor dem Tor ist. Den ersten Fehler macht der Linienrichter, den zweiten der Schiedsrichter, er muss ja nicht pfeifen. Es ist ein Regelverstoß.“
...die Stimmung in der Kabine: „Die sind jetzt natürlich sehr enttäuscht, wir waren schon fast durch. Es war ein toller Fight. Wir haben alles auf dem Platz geglassen, es gibt keine Vorwürfe. Alle sind sauer, wegen dieser Entscheidung. Ganz bitter.“
...die Auswechslung von Harry Kane: „Es ging nicht mehr. Die vorderen Vier haben alle gesagt, sie müssen raus. Der Rücken war zu bei Kane.“
...die Verletzung von Serge Gnabry: „Wieder Hamstring. Wieder die gleiche Verletzung, der hintere Oberschenkel, das dauert schon eine Weile.“
...seinen Abschied am Saisonende: „Jetzt erstmal noch nicht, erst in zwei Wochen. Meine Gedanken sind noch beim Spiel. Das Tor fällt in einer Phase, als Pavlovic mit einem Krampf rausmuss. Da ist alles zusammen gekommen.“
Manuel Neuer (Torwart FC Bayern) nach dem Spiel über...
... seine Gefühlslage: „Jeder, der Fußball gespielt, der weiß, wie es einem jetzt geht. Dass man hier so ausscheidet, ist extrem bitter. Wir waren mit einem Schritt in London, haben uns in London gesehen. Da fehlen einem die Worte.“
... seinen Fehler vor dem 1:1: „Das ist extrem bitter für mich. Ich habe den Ball anders erwartet, Richtung Brustkorb. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ein minimaler Maulwurf in dem Platz war und dass er dann so hoch kommt. Das ist brutal.“
... den möglichen Ausgleich in der 13. Minute der Nachspielzeit: „Wir sind hier in einem CL-Halbfinale. Auf der anderen Seite hätte das schon abgepfiffen werden können. Aber wird nicht gepfiffen, ist klar. Ich denke, das weiß er (der Schiedsrichter, Anm. d. Red.) selbst, dass er da nicht abpfeifen darf.“
Thomas Müller (Spieler FC Bayern) nach dem Spiel bei DAZN über....
... das Spiel: „Kurz bevor das 1:1 gefallen ist, war immer noch eine Viertelstunde zu spielen. Da müssen wir ehrlich sein. Aber klar, wir waren gut in diesem Verteidigungsblock. Klar, kannst du jetzt die Tore analysieren, Konterchancen oder die letzte Aktion vom Schiedsrichter, die absolut wild war.“
... die Fehler im Spiel und den Aufreger um Matthijs de Ligt am Ende: „Fehler entscheiden meistens Fußballspiele. Das ist ein Zufallssport, bei der Ecke, du kannst nicht alles kontrollieren. Aber es ist schon unglaublich, gerade in der letzten Situation: Es gibt gar keinen Grund, so schnell, so früh in so einer Situation zu pfeifen. Natürlich ist es umso bitterer, wenn ohne eine Unterbrechung das Spiel gleich weiter geht, klack, klack. Die Madrilenen sagen zwar jetzt, sie haben aufgehört zu spielen. Aber das war eine Millisekunde, ich glaube nicht, dass sich etwas verändert hätte. Am Ende des Tages steht es dann 2:2 und wir spielen Verlängerung. Man kann sich richtig reinsteigern, man kann auch versuchen, das nüchtern zu sehen. Aber die Enttäuschung, der Stachel sitzt, auch wenn wir sehr viel auf dem Platz gelassen und investiert haben. Aber das ist schon hart.“
Toni Kroos (Spieler Real Madrid) nach dem Spiel bei DAZN über...
... die Möglichkeit auf den sechsten Champions-League-Finalsieg seiner Karriere: „Wahnsinn. Wenn mir das zu Beginn der Karriere jemand gesagt hätte, dem hätte ich es nicht geglaubt. Vor der Saison hätte ich es geglaubt. Aber der Weg dahin ist natürlich immer brutal. Wir mussten uns in den Spielen immer durchbeißen, aber haben es getan.“
... die Atmosphäre und das sensationelle Comeback von Real Madrid: „Gefühlt war es die ganze Zeit eine heiße Phase. Das sind unsere unkontrollierbaren Minuten, für die wir hier bekannt sind. Ich glaube, dass wir heute die deutlich bessere Mannschaft waren.“
... die Passivität beider Mannschaften in Phasen des Spiels: „Die Bayern waren sehr passiv und haben uns bis 30, 40 Meter vor das Tor machen lassen. Ich hatte das Gefühl, dass wir das Spiel im Griff hatten. Aber Bayern ist natürlich über Konter immer gefährlich. Natürlich machen wir uns einen Plan, der auch auf Erkenntnissen auf dem Hinspiel basiert. Wir wollten aktiver angreifen. Du brauchst aber immer auch eine vernünftige Absicherung.“
... das anstehende Finale gegen Borussia Dortmund und die Favoritenrolle Reals: „Die nehmen wir an, damit haben wir auch kein Problem. Ich bin auch überzeugt, dass wir der gerecht werden. Dortmund hat noch nicht viele Finals gespielt, die Atmosphäre in Wembley ist auch nochmal anders. Ich hoffe aber, dass wir das mit unserer Erfahrung ruhig angehen werden.“
Matthijs de Ligt (Spieler FC Bayern) nach dem Spiel über...
...das Spiel: „Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht, sehr erwachsen, sehr gut verteidigt. Wir hatten auch große Chancen. Wenn du so lange so spielst gegen Real Madrid, dann ist es schade, dass du so das Spiel weggibst.“
...den Fehler von Manuel Neuer: „Ich habe auch die Weltklasse-Paraden gesehen. Das kann manchmal passieren, das ist auch Fußball. Das ist schon unglücklich am Ende.!
...die Abseits-Entscheidung kurz vor Schluss: „Ich finde das unglaublich. Wir machen jetzt die Regeln, dass man immer durchspielen muss. Ich kann das nicht verstehen. Er hat auch Entschuldigung gesagt. Das ist Real Madrid, das macht mal wieder den Unterschied.“
Thomas Tuchel (Trainer FC Bayern) vor dem Spiel über...
...den letzten Schritt bis Wembley: „Ich fühle mich sehr lebendig. Das sind die Tage, von denen man träumt, perfekter Tag, perfekter Rahmen. Schwieriger geht es nicht, wir sind heute gefordert.“
...Spaß und Freude für das Duell gegen Real: „Es sind die falschen Worte, Freude und Spaß. Wir müssen einfach fokussiert und ruhig sein. Wir brauchen eine Top-Leistung.“
...den Unterschied zum Hinspiel: „Ein Tag mehr Vorbereitung macht einen Riesen-Unterschied. Wir hatten in der Taktik-Besprechung nur eine kleine Wiederholung. Wir fühlen uns sehr gut vorbereitet. Kleinigkeiten. Zwei Bewegungen von Vinicius haben uns wehgetan. In Madrid musst du die ein oder andere Welle aushalten. Das geht vorbei, wenn wir zusammenhalten.“
...die Rückkehr von Matthijs de Ligt neben Eric Dier: „Die beiden haben es super gegen Arsenal gemacht. Wir hoffen, dass sie es heute genauso machen.“
...den Einsatz von Aleksandar Pavlovic: „Ich glaube, dass Pavlo sein Selbstvertrauen aus seiner Art zu spielen zieht. Wir brauchen heute viel Mut in den Zwischenräumen im zentralen Mittelfeld. Wir müssen auch mal zweite Bälle gewinnen und das Zentrum dominieren.“
...die Entscheidung für Serge Gnabry und gegen Thomas Müller: „Wir wollen über die Flügel nochmal aggressiver sein und gewinnen Jamal fürs Halbfeld. Es kann auch über 120 Minuten gehen und ins Elfmeterschießen, Thomas ist ganz klar Schütze unter den ersten fünf.“
...das Spiel: „Ich glaube nicht, dass eine Mannschaft 90 Minuten dominiert. Manchmal verteidigen sie auch tief im Block. Wir brauchen alles über 90 Minuten plus x.“
Max Eberl (Sportvorstand FC Bayern) vor dem Spiel über...
...die Partie: „Ich war kein großer Fußballer, aber das ist auch egal, die Jungs stehen auf dem Platz und haben genug Erfahrung. Wir sind hier, um eines der größten Spiele zu spielen, man genießt das. Ich freue mich auf die Mannschaft. Ich bin gespannt, ob sie das umsetzen kann. Wenn ja, dann bringt sie, das hier zur Ruhe.“
...die Trainersuche: „Ich glaube, wir sollten alle mal etwas ruhiger werden. Ich weiß, es bewegt die Welt, aber heute geht es ums Champions-League-Finale, das kommt mir manchmal zu kurz.“
...das Hinspiel: „Wir haben uns gut gewehrt, der Elfmeter hat uns wehgetan. Wenn wir so spielen wie im Hinspiel ohne die Fehler, dann können wir hier gewinnen.“
...die bisherige Saison: „Wir stehen im CL-Finale und sind Zweiter in der Bundesliga. Wir können heute einen großen Schritt Richtung Titel machen. Thomas Tuchel und ich waren heute sehr entspannt.“
...eine Gratualtion an BVB-Boss Aki Watzke, der mit Dortmund bereits im CL-Finale steht: „Ich werde ihm morgen gratulieren, dann kann er mir vielleicht die Glückwünsche zurückschicken. Ich habe ein Date in Wembley mit Sebastian Kehl, er hat seine Abmachung gehalten, heute sind wir dran.“
Carlo Ancelotti (Trainer Real Madrid) vor dem Spiel über...
...seine Nervosität: „Ich bin etwas nervöser als gestern. Es wird ein aufregendes Spiel, bei einer fantastischen Atmosphäre. Es wird schwierig, aber wir kennen das und wollen unsere beste Leistung zeigen. Die brauchen wir auch, um zu gewinnen.“
...die Unterstützung durch die Madrider Fans: „Die Fans sind fantastisch, sie unterstützen uns immer, hier im Bernabéu, auch heute wieder.“
...die Rückkehr von Dani Carvajal in die Real-Aufstellung: „Es war eine einfache Entscheidung. Er war gelbgesperrt (im Hinspiel, d. Red.). Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Das einzige, was ich sagen kann, ist: Wir haben das Glück, fünf Auswechslungen zu haben, sodass wir heute viel wechseln können.“
...das, was es für einen Finaleinzug braucht: „Ich denke, du musst deinen Verstand und dein Herz benutzen.“