Matthijs De Ligt soll den FC Bayern München sofort verlassen. Dies sorgte auf dem Markt für große Überraschung - auch bei Manchester United.
München - Der FC Bayern München will sich in dieser Sommerpause von Matthijs De Ligt trennen. Es ist nicht mehr davon auszugehen, dass er nach dem Ende der Europameisterschaft noch einmal auf dem Trainingsplatz des deutschen Rekordmeisters auftaucht. Alles deutet auf einen Wechsel zu Manchester United hin. Der englische Traditionsklub und der Spieler sind sich weitestgehend einig, inzwischen geht es nur noch um die Höhe der Ablösesumme.
FC Bayern will De Ligt abgeben und überrascht nicht nur Manchester
Da sich der FC Bayern in der Causa De Ligt dermaßen offensiv in Richtung Verkauf positioniert hat, ist eine Ablösesumme im Bereich des geschätzten Marktwertes von 65 Millionen Euro nicht mehr realistisch. Nicht nur in Manchester waren sie überrascht darüber, wie der Innenverteidiger förmlich auf den Markt gedrückt wurde. Dies macht sich auch in den Verhandlungen um die Ablöse bemerkbar. Die Münchner wollen mindestens 50 Millionen Euro für den 24-Jährigen kassieren, Manchester zeigt zwar Bereitschaft, diese Summe zu zahlen - allerdings zusammengesetzt aus einem Sockelbetrag und Boni.
Ist De Ligt eine Art „Bauernopfer“ bei den Münchnern? Der Niederländer, der aktuell bei der EM noch keine Minute mitgewirkt hat, agierte in der vergangenen Saison sehr solide. De Ligt hat sicherlich Defizite in Sachen Geschwindigkeit und er bringt eine gewisse Verletzungsanfälligkeit mit. Wenn er allerdings auf dem Platz stand, dann machte er nur wenige Fehler. Bei den Fans des FC Bayern war der kantige Innenverteidiger jedenfalls anerkannt, sie haben kein Verständnis für den Abgang.
Bayern-Fans haben wenig Verständnis
Die Petition „Wir wollen De Ligt“ haben bereits über 66.000 Fans unterschrieben. Der Schritt, ihn abzugeben und dafür möglicherweise Jonathan Tah von Bayer Leverkusen zu holen, sorgt bei Teilen des Anhangs für Fragezeichen. De Ligt brachte stets Siegermentalität auf den Platz, er hat eine starke Pass- (97 Prozent) und Zweikampfquote (66 Prozent). Das größte Problem für Sportvorstand Max Eberl liegt wohl im Gehalt.
De Ligt soll zwischen 15 bis 16 Millionen Euro verdienen. Manchester machte in den Verhandlungen schnell klar, dass sie diese Summe nicht bezahlen werden. Der Abwehrspieler zeigt Bereitschaft, auf einen Teil zu verzichten, er wird im Falle eines Wechsels bei United knapp unter einer Million Euro brutto monatlich verdienen. Eberl muss bei den Aufräumarbeiten die Gehaltsstruktur verstärkt in den Blick nehmen. De Ligt also „Bauernopfer“ zu bezeichnen ist möglicherweise eine Spur zu hart.
Eberl nimmt das Gehaltsgefüge in den Blick
Doch die Mischung aus fehlendem Tempo, einer gewissen Verletzungsanfälligkeit und einem sehr hohen Verdienst machen ihn zum Verkaufskandidaten Nummer eins. Eberl will in diesem Bereich wieder für ein gesundes Maß beim FC Bayern sorgen. Vorgänger Hasan Salihamidzic hat das Gehaltsgefüge gesprengt. Ein Abgang von De Ligt soll dabei der Anfang sein, die Summen Stück für Stück nach unten zu drücken.