Spielerberater Pini Zahavi macht im Poker um Jonathan Tah Druck auf Bayer Leverkusen. Profitiert kurz vor der Transfer-Deadline der FC Bayern?
Update vom 29. August 2024, 18.36 Uhr: Mittlerweile berichten auch die Bild-Zeitung und Sky Sport über den geplatzten Transfer von Jonathan Tah zum FC Bayern. Alle involvierten Parteien - auch der FC Barcelona - seien über die Entscheidung der Verantwortlichen von Bayer Leverkusen informiert worden. Der Grund sei die mangelnde Zeit, um einen Ersatz zu finden. Laut Sky soll nach gegenwärtigem Stand ein ablösefreier Transfer von Tah im Sommer 2025 zu erwarten sein.
Wirbel um Jonathan Tah
Erstmeldung vom 29. August 2024: München – Es wird ernst, wenn Pini Zahavi sich an die Öffentlichkeit wendet. Der berüchtigte Spielerberater wurde einst von Uli Hoeneß während der komplizierten Vertragsverhandlungen mit David Alaba als „geldgieriger Piranha“ bezeichnet. Aktuell vertritt Zahavi Jonathan Tah und hat am Donnerstag klare Worte in Richtung der Verantwortlichen von Bayer Leverkusen geäußert.
Tah-Berater erhöht Druck auf Leverkusen
Zahavi äußerte gegenüber der Bild-Zeitung deutlich, dass Tah bis zum Deadline Day am Freitag den Verein wechseln möchte: „Es gab in den vergangenen Wochen mehrere Angebote, die trotz seines ausdrücklichen Wunsches alle abgelehnt wurden. Wir wollen es vermeiden, dass ein so verdienter Spieler wie Jona im kommenden Sommer ablösefrei den Verein verlässt. Deswegen hoffen wir, dass wir kurzfristig eine Lösung finden, mit der am Ende alle Seiten zufrieden sein können.“
Tah hatte „die Entscheidung, Bayer Leverkusen in diesem Sommer zu verlassen, früh in diesem Sommer getroffen und diese dem Verein in mehreren persönlichen Gesprächen kommuniziert“, so Zahavi, doch bisher wurde ihm dieser Wunsch verweigert.
Profitiert der FC Bayern von der Zahavi-Ansage?
Vor zwei Jahren musste sich auch der FC Bayern harte Kritik von Zahavi gefallen lassen, als der Verein sich gegen den - später doch abgesegneten - Transfer von Robert Lewandowski zum FC Barcelona wehrte. Nun erhöht Zahavi den Druck auf Leverkusen, und ausgerechnet der FC Bayern könnte davon profitieren.
Laut Berichten der Bild-Zeitung und Sky Sport soll ein Deal zwischen den beiden deutschen Top-Klubs immer noch möglich sein. Der FC Bayern habe nach einer Aufsichtsratssitzung am Mittwoch die Leverkusener darüber informiert, dass sie den Innenverteidiger verpflichten wollen. Der Haken: Zuvor müsste Kingsley Coman verkauft werden.
Bayerns Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund stehen laut dem Bezahlsender in Kontakt mit Zahavi. Die vor Wochen berichtete Einigung mit der Spielerseite scheint weiterhin zu bestehen.
Geht der Coman-Deal rechtzeitig über die Bühne?
Es bleibt jedoch unklar, ob es gelingen wird, Coman rechtzeitig zu verkaufen. Für den Flügelspieler soll ein Angebot von Al-Hilal (Saudi-Arabien) vorliegen. Comans Berater hat jedoch erste Gerüchte über eine Einigung zwischen Spieler und Verein dementiert.
Seit Wochenbeginn steht ein Abschied des Franzosen im Raum, da Coman beschlossen haben soll, den FC Bayern zu verlassen. Möglicherweise wird er bis zum Ende des Transferfensters in Europa warten, bevor er eine Entscheidung über das vermeintliche Angebot aus Saudi-Arabien trifft.
Leverkusen müsste dann kurzfristig einen Ersatz für Tah finden, dessen Vertrag in einem Jahr ausläuft. Die Werkself soll - wie im Zusammenhang mit dem Interesse des FC Barcelona berichtet - 30 Millionen Euro Ablöse verlangen. Laut Bild-Zeitung löst diese Summe beim Tah-Management aufgrund der Vertragslage Unverständnis aus. Ob der Preis gesenkt werden kann, bleibt abzuwarten.
Leverkusen trifft offenbar Tah-Entscheidung
Der kicker berichtet indes Gegensätzliches. Wie das Fachmagazin erfahren haben will, sollen die Verantwortlichen von Bayer Leverkusen entschieden haben, Tah unter keinen Umständen zu verkaufen. Der deutsche Nationalspieler gelte als unersetzlich, und da in der Kürze der Zeit keine sportlich adäquate Alternative zu finden sein dürfte, werde auch ein 30-Millionen-Angebot nichts an diesem Standpunkt ändern.
Eine Hintertür gebe es zwar, da „eine deutlich höhere, unmoralische Offerte“ die Gemengelage noch einmal umkehren würde. Allerdings sei diese weder vom FC Bayern, der angeblich weniger als 30 Millionen Euro zahlen wollte, noch der finanziell seit Jahren angeschlagene FC Barcelona zu erwarten. Insofern wäre nach aktuellem Stand nicht von einem Deal auszugehen - doch auf dem Transfermarkt kann bis zur letzten Minute alles passieren.