Der FC Bayern will nach der Vorstellung von Vincent Kompany seine Kaderplanung vorantreiben. Ein heißes Thema war zuletzt Jonathan Tah. Der vermeidet ein Bekenntnis zu Bayer Leverkusen.
Blankenhain – Der FC Bayern hat seine lange Trainersuche mit der Verpflichtung von Vincent Kompany abgeschlossen. Der ehemalige Bundesligaprofi des Hamburger SV soll die Münchner nach der ersten titellosen Saison seit 2012 wieder zum Erfolg führen. Auf der Hand liegt, dass sich am Kader des Rekordmeisters etwas verändern wird, wobei Max Eberl den Umfang des Umbruchs beim FC Bayern noch offen lässt.
„Wir haben in den letzten Tagen und Wochen intensiv über unseren Kader gesprochen. Christoph Freund und ich haben in den letzten Wochen nicht nur die Trainersuche vorangetrieben“, erklärte Eberl am Donnerstag im Rahmen der Vorstellung von Kompany beim FC Bayern. Der Sportvorstand ließ durchblicken, die Münchner seien mit ihren Gedanken bereits weiter, als es die Öffentlichkeit vermuten mag.
Abwehrchef von Bayer Leverkusen seit Wochen auf dem Zettel des FC Bayern
Längst gilt dabei Jonathan Tah als ein Wunschspieler des entthronten Meisters. Der Nationalspieler hat sich bei Bayer Leverkusen zum Abwehrchef entwickelt, trägt großen Anteil an der Double-Saison der Werkself. Dass sich ein ehemaliger Abwehrstar wie Kompany mit der Verpflichtung von Tah anfreunden könnte, darf wohl vorausgesetzt werden. Der 28-Jährige selbst vermeidet ein Bekenntnis zu Bayer Leverkusen.
„Es gab immer wieder Spekulationen, was verständlich ist durch meine Vertragssituation. Ich kann das nachvollziehen. Jetzt bin ich gerade bei der Nationalmannschaft angekommen und fokussiere mich voll und ganz auf das, was uns jetzt bevorsteht“, erklärte Tah am Donnerstag in einer Pressekonferenz während des DFB-Trainingslagers in Thüringen. Die EM sei „etwas ganz Besonderes“, so Tah, weshalb er keine Ablenkungen zulassen will.
Jonathan Tah nur noch bis 2025 in Leverkusen unter Vertrag
Er wolle versuchen, alle Nebengeräusche auszublenden, betonte Tah, sagte aber auch: „Ich kann die Fragen nachvollziehen.“ Ein deutliches Dementi gegenüber den Spekulationen über einen Wechsel zum FC Bayern stellen diese Worte kaum dar. Nicht zu vergessen ist, dass Tah bereits in vergangenen Jahren über einen Abschied aus Leverkusen nachgedacht hat und nur noch 13 Monate unter Vertrag steht.
Bis zum Transfersommer 2023 hatte Tah dabei dem Vernehmen nach eine moderate Ausstiegsklausel in seinem Kontrakt bei den Rheinländern. In Ermangelung einer festgeschriebenen Ablöse könnte Bayer Leverkusen dem Verteidiger schwere Hindernisse in den Weg legen – zumal für den Fall, dass es ihn ausgerechnet in Richtung des FC Bayern ziehen sollte. Die Bild-Zeitung berichtet von einer Ablöseforderung im Bereich der 40 Millionen Euro.
Schaffen Minjae Kim oder Dayot Upamecano Platz beim FC Bayern?
Dem Boulevardblatt zufolge will der FC Bayern ohnehin erst einen Abwehrmann verkaufen, ehe eine Topverpflichtung wie Tah angegangen werden könnte. Immerhin haben die Münchner in den vergangenen Jahren bereits gewaltige Summen in die Defensivzentrale investiert, mit bestenfalls durchwachsenem Erfolg. Alleine Matthijs de Ligt, Minjae Kim und Dayot Upamecano haben kolportierte 170 Millionen Euro gekostet. Kim und Upamecano sollen laut Medienberichten die Anwärter sein, den FC Bayern zu verlassen.
Bei Bayer Leverkusen haben sich die Verantwortlichen bis dato durchaus optimistisch gezeigt, Tah vom Verbleib überzeugen zu können. Geschäftsführer Fernando Carro kündigte Gespräche für die Zeit nach der Saison von Bayer 04 an. Wegen der Europameisterschaft dürften sich konkrete Verhandlungen, sei es über eine Verlängerung oder einen Transfer zum FC Bayern, allerdings noch hinziehen.