Nach dem Debakel des FC Bayern in Barcelona steht Kapitän Manuel Neuer unerwartet stark unter Beschuss. Die sportliche Führung versichert Rückhalt.
München – Nach dem 1:4 beim FC Barcelona weht rund um den FC Bayern ein rauerer Wind. Vor allem Torhüter Manuel Neuer steht dieser Tage heftig in der Kritik. Lothar Matthäus erkennt den Kapitän der Münchner derzeit kaum wieder, Trainerikone Fabio Capello legte ihm sogar einen möglichst würdevollen Rücktritt aus dem Profifußball nahe.
Neuer hatte in der Champions League sicherlich nicht seinen besten Abend und kassierte in der laufenden Saison laut Statistikern bei nur 20 Schüssen auf sein Tor bereits 14 Gegentreffer. Ein glasklares alleiniges Verschulden war dem Altmeister aber auch in Barcelona nicht anzulasten, wie auch Weltmeister-Kollege Roman Weidenfeller zur Verteidigung von Neuer eingeworfen hat. Auch die sportliche Leitung der Münchner hat nun Partei für den Starkeeper ergriffen.
Manuel Neuer steht beim FC Bayern vor einer Vertragsverlängerung
„Manu hat sicher Spiele gehabt, in denen er sich nicht so auszeichnen konnte. Das ist für einen Torwart sehr schwierig, wenn nicht so viel auf das Tor kommt und diese Chancen dann eiskalt genutzt werden“, schätzte Sportdirektor Christoph Freund vor dem Auswärtsspiel in der Bundesliga beim VfL Bochum ein. „Es werden wieder Spiele kommen, in denen wir anders über ihn sprechen werden, weil er sie für uns gewonnen hat. Da sind wir uns ganz sicher“, betonte der Österreicher.
Die Botschaft nach außen ist klar: Der FC Bayern steht hinter Neuer, dessen am Saisonende auslaufender Vertrag in Kürze verlängert werden dürfte. „Er ist nach wie vor ein sehr großer Rückhalt und eine sehr große Persönlichkeit, sehr präsent. Wir sind sehr froh, dass wir Manu bei uns haben“, stellte Freund klar.
Cheftrainer Vincent Kompany zeigte sich indes unbeeindruckt von der vielfältigen Kritik an seiner Nr. 1 zwischen den Pfosten. „Wenn wir verlieren, verlieren wir zusammen. Das ist nicht nur Manu. Vom Torwart zum Torwarttrainer, vom Stürmer zu den Verteidigern und den Coachs, ich auch – wir haben alle verloren. Das ist der einzige Punkt, der wichtig ist“, erklärte Kompany. Auch der Trainer selbst sah sich in diesen Tagen vielen Diskussionen um die angeblich naive Spielweise ausgesetzt.