Beckenbauer-Trauerfeier: Uli Hoeneß hält ergreifende Rede – und nennt des Kaisers „Meisterstück“

Rund 50.000 Menschen in der Allianz Arena trauerten am Freitag um den verstorbenen Franz Beckenbauer. Trauerreden hielten Herbert Hainer, Frank-Walter Steinmeier, Markus Söder und Uli Hoeneß.

16.18 Uhr: Die Trauerfeier für Franz Beckenbauer ist beendet.

16.17 Uhr: Stadionsprecher Stephan Lehmann verabschiedet die rund 50.000 Gäste bei der Gedenkfeier. „Franz Beckenbauer wird immer in unseren Herzen bleiben. Ich wünsche Ihnen einen guten Heimweg. Die Allianz Arena wird ihnen leuchten – im Namen von Franz Beckenbauer.“

16.11 Uhr: Tenor Jonas Kaufmann betritt wieder die Bühne und liefert seinen letzten Beitrag für die Trauerfeier: „Nessun dorma“.

16.08 Uhr: Kardinal Reinhard Marx ist der nächste Redner. Er bittet um einen Moment der Stille und betet für den „Kaiser“.

Uli Hoeneß hält ergreifende Rede – und adelt Beckenbauer für sein „Meisterstück“

16.02 Uhr: Hoeneß kämpft mit seinen Emotionen und verabschiedet sich mit den ergreifenden Worten: „Lieber Franz, jetzt bist du zwölf Tage tot. Um ehrlich zu sein, du fehlst mir sehr. Ruhe in Frieden. Einem Frieden, den du leider in den letzten Jahren nicht in der Form genießen konntest, wie du ihn dir verdient hast. Vielen Dank.“

15.59 Uhr: Hoeneß bezeichnet die WM 2006 als „Meisterstück“ von Beckenbauer und teilt eine Anekdote: Als der FC Bayern im dramatischen Finale von Unterhaching doch noch Meister wurde, befand sich Beckenbauer bei einer FIFA-Veranstaltung auf den Fidschi-Inseln. „Franz ist morgens um vier Uhr in Unterhosen durch das Hotel gelaufen und hat vor dem Zimmer von Sepp Blatter ‚Steht auf, wenn ihr Bayern seid‘ gesungen.“ Er würdigt Beckenbauer außerdem für den Bau des Stadions, in dem heute seine Trauerfeier stattfindet. „Die Allianz Arena wäre nie gebaut worden, wenn Franz nicht die WM nach Deutschland geholt hätte.“

15.56 Uhr: Der Ehrenpräsident des FC Bayern adelt seinen verstorbenen Freund: „Wenn man ein Problem hatte, ging man zum Franz. Er hat sich für uns eingesetzt. Das war eine seiner wichtigsten Eigenschaften, dass er sich um andere gekümmert hat. Er war immer für andere da.“

15.53 Uhr: Uli Hoeneß, der ein besonders enges Verhältnis mit Franz Beckenbauer pflegte, hält die nächste Rede. „Liebe Heidi, liebe Familie von Franz Beckenbauer, liebe Ehrengäste, liebe Freunde des FC Bayern München. Vor 58 Jahren war ich als Austauschschüler in Newton, Birmingham. Da hat die deutsche Nationalmannschaft während der WM gegen Spanien und gegen Argentinien gespielt. Da habe ich den Franz zum ersten Mal richtig live als Spieler erlebt. Da hab ich mir gedacht, Mann, ich war immerhin Kapitän der Schülernationalmannschaft, wenn du mal mit dem zusammenspielen kannst, das wäre Allerhöchste.
Vier Jahre später, 1970, hatte ich beim FC Bayern einen Vertrag unterschrieben, zusammen mit Paul Breitner. Franz, Sepp und Gerd Müller, sie kamen direkt von der Fußball-WM in Mexiko und ich habe mir gedacht: Sagst du jetzt Herr Beckenbauer? Sagst du jetzt: Wie war das bei dieser WM? Nein, er kam auf mich zu und sagte: Ich bin der Franz. Und so war er immer.“

15.45 Uhr: Söder teilt seine Erinnerungen an die WM 1990: „Mein Gefühl war: Alle haben gespielt, um nicht für sich, sondern für ihn Weltmeister zu werden.“ Die Sonne scheint für Franz Beckenbauer in die Allianz Arena. „Es ist ein Zeichen des Himmels, dass heute Kaiserwetter ist“, sagt Söder und spricht über seine erste Begegnung mit dem „Kaiser“: „Ich kannte ihn nicht so eng wie andere. Ich habe ihn einmal kennengelernt. Ich stand höflich, freundlich etwas weiter hinten. Er ist aber trotzdem zu mir gekommen und hat mich gefragt: ‚Hallo, und wer sind sie?‘ Er war ein freundlicher Mensch. Franz Beckenbauer wird nie allein sein. Gott schütze Franz Beckenbauer“, schließt der Ministerpräsident seine Rede.

15.39 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder erklimmt die Treppe zum Rednerpult. „Franz Beckenbauer ist tot. War das für Sie auch so ein Schock?“, fragt der CSU-Politiker zu Beginn. „Jeder von uns verbindet die Geschichte von Franz Beckenbauer mit persönlichen Erinnerungen. Die Geschichte des FC Bayern und die von Franz Beckenbauer sind untrennbar verbunden.“ Söder ehrt Beckenbauer als „einen der allergrößten Bayern“.

Bundespräsident ehrt Beckenbauer: Steinmeier verneigt sich vor „diplomatischem Naturtalent“

15.28 Uhr: Steinmeier weiter: „Er war Libero auch außerhalb des Platzes. Er nahm sich die Freiheit, nicht so zu sein wie alle anderen. Unvergesslich, sein ‚Schau mer mal‘. Er blieb dankbar für seine Gaben. Seine Franz-Beckenbauer-Stiftung hat vielen Menschen in Not geholfen. Ich bin wirklich viel um die Welt gereist. Überall kannte, überall schätzte man Franz Beckenbauer. Er war ein diplomatisches Naturtalent. Er hat sich um unser Land verdient gemacht. Er hat diesem Land nicht nur ein Sommermärchen geschenkt, sondern auch einen freundlichen Blick auf die Welt. Im Moment des größten Erfolges war er bescheiden. Der Weltstar wusste immer, wo seine Heimat ist. Wir trauern mit Heidi Beckenbauer und seiner Familie. Danke, Franz Beckenbauer.“ Unter Applaus verlässt Steinmeier die Bühne nach gelungenen und würdigen Abschiedsworten.

15.25 Uhr: „Auf der ganzen Welt hat man Franz Beckenbauer gekannt, auf der ganzen Welt hat man ihn bewundert. Wir nehmen nicht nur Abschied von einem großen Fußballer, sondern auch von einem großartigen Menschen. Wir nehmen Abschied von einem großen Deutschen. Darum sage ich als Bundespräsident: Danke Franz Beckenbauer, danke für alles“, sagt Steinmeier.

15.23 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betritt das Rednerpult in der Allianz Arena.

15.21 Uhr: Tenor Jonas Kaufmann singt „E più ti penso“. Franz Beckenbauer hatte eine Vorliebe für italienische Opernmusik.

15.15 Uhr: Der Bayern-Präsident sagt über seinen verstorbenen Freund: „Der FC Bayern wird immer ein Kaiserreich bleiben – und das auf ewig. Die Welt hat immer zu ihm aufgeschaut. Franz hat aber nie auf die Menschen herabgeschaut. Man musste diesen Mann einfach bewundern. Ich hatte die Ehre, sein Freund zu sein. Er hat den Menschen so viele Glücksmomente geschenkt – und die werden für immer bleiben. Du bleibst für immer in unserem Herzen. Danke“, schließt Hainer seinen Beitrag.

15.12 Uhr: Hainer findet bewegende Worte für den verstorbenen Beckenbauer: „Franz war ein Freund für jeden. Das hat ihn zu dieser einzigartigen Persönlichkeit gemacht. Ich bin sicher, er hätte sich gefreut, alle hier zu sehen. Er hätte aber auch gesagt: ‚Was? Ihr seid alle wegen mir hier? Das hätte es aber nicht gebraucht‘. Franz hat nie vergessen, wo er hergekommen ist. Jeder Mensch ist gleich – das wurde ihm von klein auf gelehrt. Er lebte diese Werte. Er war ein Vorbild für alle Generationen. Ein ewiger Freigeist, für den die Kreidelinien des Felds keine Grenzen waren.“

15.09 Uhr: Bayern-Präsident Herbert Hainer hält die erste Trauerrede. Er begrüßt die prominentesten Gäste um Bundeskanzler Scholz, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und den Münchner OB Dieter Reiter.

Beckenbauer-Trauerfeier: Star-Tenor singt, Paul Breitner weint

15.03 Uhr: Star-Tenor Jonas Kaufmann singt eine italienische Arie. Einige der wichtigsten Wegbegleiter betreten die Arena mit einer roten Rose – unter anderem Paul Breitner, Bastian Schweinsteiger. Lothar Matthäus und Berti Vogts. Beckenbauers Freund Breitner hat Tränen in den Augen.

15 Uhr: Die Trauerfeier für Franz Beckenbauer beginnt. Stadionsprecher Stephan Lehmann begrüßt die Gäste mit einer kurzen Einführung.

14.58 Uhr: Wenige Minuten vor Beginn der offiziellen Trauerfeier hat auch Bundeskanzler Olaf Scholz die Arena betreten. Weltmeister-Trainer Jogi Löw ist auch da – genauso wie die gechassten Ex-Verantwortungsträger beim FC Bayern: Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic begrüßen sich mit einem lockeren Handshake. Das Publikum nimmt allmählich Platz, die Arena ist voll. Gleich beginnt die Trauerfeier.

Update, 14.50 Uhr: Der Tölzer Knabenchor singt Franz Beckenbauers Lied „Gute Freunde kann niemand trennen“. Zu Beginn des Festakts werden nun Kränze zu Ehren des Kaisers auf dem Rasen niedergelegt. In zehn Minuten beginnt der offizielle Teil der Zeremonie.

Update, 14.38 Uhr: Auch FIFA-Präsident Gianni Infantino und Trainer-Ikone Arsene Wenger betreten die Rolltreppe in der Arena. Der höchste bayerische Amtsträger steigt aus dem Auto: Markus Söder wird später auch eine Rede halten. Natürlich werden auch die aktuellen Protagonisten rund um die Profis der ersten Mannschaft im Stadion sein.

Update, 14.29 Uhr: In der Allianz Arena wird ein Film namens „Spieler, Kaiser, Mensch“ eingespielt, der das Leben von Franz Beckenbauer Revue passieren lässt. Aufnahmen, die keinen deutschen Fußball-Fan kaltlassen.

Beckenbauer-Gedenkfeier live: Erste Promis trudeln ein

Update, 14.21 Uhr: Die Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn liefert drei Stücke zur weiteren Einstimmung auf das Event. Die Arena füllt sich langsam, aber beständig. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin und DFB-Präsident Bernd Neuendorf haben die Arena bereits betreten. Viele weitere Promis wie Bastian Schweinsteiger, Gerhard Schröder und Maria Höfl-Riesch trudeln ebenfalls ein.

Update vom 19. Januar, 14.06 Uhr: Der offizielle Teil der Trauerfeier für Franz Beckenbauer beginnt zwar erst um 15 Uhr, der FC Bayern hat seine Pforten allerdings schon mehrere Stunden davor geöffnet. Der inoffizielle Teil der Feier hat bereits begonnen, der Saxophonist Noah Fischer sorgt für den ersten Musikbeitrag, dann singt der Tölzer Knabenchor – ein erster Gänsehaut-Moment.

Auch für Stadionsprecher Stephan Lehmann ist der Abschied vom „Kaiser“ nicht einfach. Immer wieder bricht seine Stimme leicht weg.

Update vom 19. Januar, 13.15 Uhr: Um 15 Uhr beginnt die offizielle Trauerfeier für Franz Beckenbauer. Neben geballter Prominenz wird natürlich auch seine Familie anwesend sein. Nicht dabei sind allerdings wohl seine Schwiegereltern. Wie die Bild berichtet, werden Margret und Gerhard Burmester nicht an der Zeremonie teilnehmen.

Gerhard Burmester sagte der Bild: „Wir sind nicht mehr die Jüngsten. Ich habe mir die Kniescheibe gebrochen und kann nach der OP noch nicht wieder richtig laufen. Meine Tochter Heidrun hat gesagt, wir bräuchten nicht kommen, das sei zu anstrengend. Das ist uns sehr schwergefallen, aber es ging nicht anders.“

Große Trauerfeier für den großen Franz Beckenbauer in „seiner“ Allianz Arena

Erstmeldung vom 19. Januar: München – Große Persönlichkeit, große Anteilnahme: Schnell war klar, dass eine „normale“ Trauerfeier nicht ausreicht, um dem verstorbenen Franz Beckenbauer zu gedenken.

Einer der ersten Vorschläge kam von Karl-Heinz Rummenigge: „Der FC Bayern sollte ihm zum Dank und Andenken eine Trauerfeier im Stadion ausrichten, das es ohne ihn nie gegeben hätte.“ Gesagt, getan: Am Freitag (19. Januar) findet die groß angelegte Trauerfeier für den „Kaiser“ in der Allianz Arena statt.

Breitner ehrt Beckenbauer: „War eine Ehre, an seiner Seite zu spielen“

Ergreifende Momente kommen beim Abschied von Franz Beckenbauer auf Weggefährten und Fans des „Kaisers“ zu. Bei der Gedenkfeier werden Zehntausende dabei sein, noch mehr Menschen schauen am Fernsehen zu.

„Es war eine große Freude und große Ehre, an seiner Seite zu spielen“, sagte Paul Breitner, der als einer von vielen Wegbegleitern an der Trauerfeier teilnehmen wird. Von den Fußball-Weltmeistern von 1974 sind neben Breitner und Ehrenpräsident Uli Hoeneß unter anderem Günter Netzer, Wolfgang Overath und Rainer Bonhof im Stadion. Hoeneß‘ letzten Gruß an Beckenbauer lesen Sie hier.

Beckenbauer-Trauerfeier: Hoeneß, Steinmeier, Söder und Co. sprechen

Hoeneß wird über das Leben und Wirken des „Kaisers“ sprechen. Ebenso wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der bayerische Ministerpräsident Markus Söder und Club-Präsident Herbert Hainer. „Franz war nicht nur für den FC Bayern München, sondern auch für den deutschen Fußball und den Weltfußball so bedeutend wie kaum ein anderer“, sagte Hainer.

Eine Stunde vor dem Beginn der Gedenkfeier, zu der sich viel Fußball-Prominenz und auch Vertreter aus dem Ausland angesagt haben, spielen Blaskapellen, der Tölzer Knabenchor singt. Dazu gibt es zum Gedenken an den am 7. Januar im Alter von 78 Jahren gestorbenen Beckenbauer Kranzniederlegungen.

„Zeit der Trauer“ um Franz Beckenbauer: „Werden ihn vermissen“

„Wir haben jetzt die Zeit der Trauer“, sagte der langjährige Münchner Vorstandschef und einstige Mitspieler Karl-Heinz Rummenigge. „Wir werden ihn sehr vermissen und wir werden ihn nie vergessen“, bekundete Söder. Rund 50 000 Besucher finden in der Arena Platz. Wegen spezieller Aufbauten für die Veranstaltung reduziert sich das normale Fassungsvermögen von 75 000 Zuschauern.

Auch die Menschen, die kurzfristig zur Arena kommen, sollen Gelegenheit bekommen, sich vom „Kaiser“ zu verabschieden. Die Trauerfeier wird im Fernsehen von mehreren Sendern übertragen. Auch ein Star-Tenor wird singen. (epp/dpa)

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