Hasan Salihamidzic steht nach verpassten Saisonzielen und wegen seiner Transfers beim FC Bayern München in der Kritik. Jetzt meldet sich Vorstandschef Oliver Kahn dazu - und zwar sehr deutlich.
München - DFB-Pokal? Aus in der zweiten Runde*, durch ein blamables 0:5 bei Borussia Mönchengladbach. Champions League? K.o. im Viertelfinale*, gegen den krassen Außenseiter FC Villarreal. Der FC Bayern München hat in dieser Saison sowohl das Double als auch das Triple verpasst und läuft - trotz der sehr wahrscheinlichen zehnten Bundesliga-Meisterschaft* in Folge - seinen Zielen weit hinterher. In dieser Gemengelage gerät die Arbeit von Sportvorstand Hasan Salihamidzic verstärkt in den Fokus.
FC Bayern München: Oliver Kahn verteidigt Arbeit von Hasan Salihamidzic
In der Berichterstattung deutscher (Sport-) Medien wurde zuletzt vermehrt Kritik an Transfers, Kaderplanung und stockenden Vertragsverhandlungen laut. In die Debatte hat sich Vorstandschef Oliver Kahn* eingeschaltet - und zwar sehr deutlich. Der einstige Torwart hielt in der Sendung „Doppelpass“ bei Sport1 eine regelrechte Brandrede für seinen Vorstandskollegen. Dabei gab Kahn zum Beispiel öffentlich zu verstehen, dass Spieler Bouna Sarr unter den Erwartungen bleibe.
„Hasan und Bouna Sarr - glaubst du, das gab es in der Vergangenheit beim FC Bayern nicht. Das ist doch ganz normal. Es gibt einfach auch Spieler, die schlagen eben nicht so ein. Es gibt immer auch mal Spieler, die einfach die Erwartungen nicht erfüllen“, sagte der Bayern-Boss im „Doppelpass“ und meinte mit Blick auf die Arbeit Salihamidzics‘: „Auf der anderen Seite gibt es aber auch sehr, sehr viele gute Dinge, die funktioniert haben. Die Vertragsverlängerungen mit Kingsley Coman, mit Joshua Kimmich und Leon Goretzka zu machen, die Säulen dieses Klubs sind. Oder Alphonso Davies. In dieser Position, in der Hasan ist, gibt es immer Dinge, die eben auch mal nicht funktionieren. Das ist Teil dieses Jobs. Zeigt mir mal irgendeinen Sportdirektor auf der Welt, bei dem immer alles funktioniert und jeder Spieler einschlägt. Also sorry, ich kenn da keinen.“
FC Bayern München: Hasan Salihamidzic gerät öffentlich unter Druck
Der Vorstand würde immer über alle Positionen sprechen, wenn es um Kaderplanung gehe, referierte der 52-Jährige weiter und versprach: „Der FC Bayern* wird immer, übrigens auch in Zukunft, eine Mannschaft haben mit 14, 15 absoluten Top-Spielern, mit denen wir jederzeit jedes Jahr die Champions League gewinnen können. Was die Breite des Kaders anbelangt, ja, da müssen wir kreativ sein. Da müssen wir andere Wege als englische Klubs gehen, die auch diese Positionen mit Spielern besetzen können, die 30, 40, 80 Millionen kosten.“ Kahn verteidigte die Arbeit von Salihamidzic nachdrücklich.
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„Wenn wir beim Thema Kaderplanung sind: Das ist heute so ein komplexes und diffiziles Thema“, sagte er und erklärte: „Und zum Schluss sind es Menschen, die da auf diesen Tafeln stehen, die da im Computer stehen, die man nicht einfach so von links nach rechts im Computer schieben kann. Das ist ein Aspekt, der bei Kaderplanung eine Rolle spielt. Wer sind die Menschen und wie gehen wir mit diesen Menschen um.“ Salihamidzic bekommt verstärkt Kritik ab, das will sich der FC Bayern* in Person seines Vorstandschefs offenbar nicht gefallen lassen. (pm) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA