Vom FC Bayern geflüchtet, von Italienern verehrt

Vier Jahre lang war Benjamin Pavard einer der Dauerbrenner des FC Bayern. Im Sommer wechselte der Franzose zu Inter Mailand – und überzeugt dort mit einem anderen Ex-FCB-Star.

München / Mailand – Das Winter-Transferfenster des FC Bayern war geprägt von der Suche nach einem neuen Innen- und Rechtsverteidiger. Am Ende stellte der deutsche Rekordmeister Eric Dier und Sacha Boey als neue Hoffnungsträger vor. Etwa 500 Kilometer von der bayerischen Landeshauptstadt entfernt spielt gerade ein anderer Defensivspezialist stark auf, mit dem es die Sorgen der Münchener wohl erst gar nicht gegeben hätte.

Benjamin Pavard und Yann Sommer überzeugen bei Inter Mailand

Die Rede ist von Benjamin Pavard. Der jahrelange Rechtsverteidiger des FC Bayern scheint nach seinem Sommer-Wechsel zu Inter Mailand in der italienischen Modehauptstadt mittlerweile so richtig angekommen zu sein. In den letzten vier Pflichtspielen blieben die Nerazzurri gegen Lazio Rom, den SSC Neapel, die AC Florenz und Juventus Turin jeweils ohne Gegentor – dabei zumeist im Mittelpunkt: Pavard und auch Keeper Yann Sommer.

Der Schweizer flüchtete im Sommer vor dem zurückkehrenden Manuel Neuer aus München und ist in Mailand die unangefochtene Nummer eins. In 22 Liga-Spielen musste Sommer erst zehnmal hinter sich greifen. Ganze 13-mal bewahrte der 35-Jährige eine weiße Weste. Beides Liga-Bestwert!

Nach anfänglichen – auch verletzungsbedingten – Anpassungsschwierigkeiten stand auch Pavard in den letzten vier Pflichtspielen immer in der Startelf und überragte vor allem im Spitzenspiel gegen Juventus Turin am Sonntag. Pavard wurde von den Fans zum ‚Man of the match‘ gewählt, die italienischen Medien überhäuften den Weltmeister mit Lob.

Italienische Medien feiern Pavard

„Möge der Tag gesegnet sein, an dem Inzaghi (Inter-Trainer, Anm. d. Red.) darum bat, alles auf ihn zu setzen“, schrieb Tuttsport am Montag. Die Corriere dello Sport bezeichnete Pavard als „neues Idol der Inter-Fans“, während die La Republicca zusammenfasste: „Er hat sich innerhalb von vier Monaten zu einer tragenden Säule von Inter entwickelt.“ Auch der Serie-A-Experte Gauillaume Maillard-Pacini von Eurosport lobte: „Die 30 Millionen Euro an den FC Bayern waren ein Schnäppchen.“

Für eben jene Summe war Pavard im Sommer von der Isar nach Norditalien gewechselt und ist nicht mehr aus der Inter-Startelf wegzudenken. Der letztjährige Champions-League-Finalist führt die Serie A nach 22 Spieltagen mit vier Punkten Vorsprung an – auch dank Sommer und Pavard. In Mailand kommt der Franzose zudem auf seiner Wunschposition in einer Dreierkette als rechter Innenverteidiger zum Einsatz.

FC Bayern holt Sacha Boey als Pavard-Ersatz

Der Wunsch, dauerhaft in der Mitte zu spielen, war für den Ex-Bayern-Star mitunter auch ein Grund, den FC Bayern nach vier Jahren zu verlassen. In München kam der Rechtsfuß vorwiegend als Außenverteidiger zum Einsatz. Ob das auch in der aktuellen Saison der Fall gewesen wäre?

Die Münchener litten in der Hinrunde bekanntlich unter massiven Personalproblemen – gerade in der Innenverteidigung. Zum Teil mussten sogar Leon Goretzka oder Noussair Mazraoui im Defensivzentrum aushelfen. Auf der Position des Rechtsverteidigers holte der deutsche Rekordmeister mit einem halben Jahr Verspätung Landsmann Sacha Boey als Ersatz – für eben jene 30 Millionen Euro, die Pavard im Sommer einbrachte.

Ob den Bayern damit ein wirkliches Upgrade gelungen ist, muss sich erst noch zeigen … (kk)

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