Bislang konnte Bryan Zaragoza beim FC Bayern noch nicht durchstarten. Sein Verhältnis zu Thomas Tuchel soll angespannt sein. Der Bayern-Coach will davon allerdings nichts wissen.
München – Bryan Zaragoza kam erst im Winter zum FC Bayern und wird bereits jetzt als mögliches Transfer-Missverständnis gehandelt. Unter Thomas Tuchel spielt der Spanier bislang überhaupt keine Rolle und kommt auf gerade mal 35 Einsatzminuten. Zuletzt wurde dem Bayern-Coach und Zaragoza ein belastetes Verhältnis nachgesagt. Auf der Pressekonferenz vor dem Top-Spiel gegen Dortmund reagierte Tuchel nun mit deutlichen Worten.
Tuchel reagiert genervt auf Frage zu Bayern-Neuzugang Zaragoza
„Ich weiß gar nicht, ob es wert ist, darauf zu antworten“, begann Tuchel in der Medienrunde sichtlich genervt auf die Frage zu antworten, wonach er ein schlechtes Verhältnis zum 22-jährigen Neuzugang habe. „Ich würde mal mit einer gewissen Unbescheidenheit behaupten, dass ich nicht unbeteiligt war bei der Entscheidung, dass er überhaupt bei Bayern unterschrieben hat.“
Eigentlich war der Wechsel Zaragozas nach München erst für kommenden Sommer vorgesehen. Die akute Personalnot in der Bayern-Offensive mit den Langzeitverletzten Serge Gnabry und Kingsley Coman ließ die Bayern jedoch die Möglichkeiten ausloten, den Wechsel des Spaniers nach vorne zu ziehen.
Tuchel über Zaragoza: „Haben ihn aus einem gewohnten Umfeld herausgerissen“
Schlussendlich einigten sich die Bayern und der abgebende Verein FC Granada auf einen vorzeitigen Leih-Transfer – die Münchner mussten dafür eine Gebühr in Höhe von rund vier Millionen auf den Tisch legen.
Tuchel dürfte bei dem Prozess ebenfalls Überzeugungsarbeit geleistet haben. „Das geht nicht ohne Verhältnis und das geht auch nicht ohne Gespräche. Wir haben ihn aus einem gewohnten Umfeld herausgerissen. Das war uns auch bewusst. Wir haben ihn rausgerissen aus seinen Deutsch-Stunden dort“, erklärte der FCB-Trainer auf der PK am Karfreitag.
Sprachbarriere erschwert Integration Zaragozas bei den Bayern
Vor allem die Sprachbarriere scheint die Integration Zaragozas beim deutschen Rekordmeister aktuell noch zu bremsen. Daraus machte Tuchel bereits vor wenigen Wochen keinen Hehl draus. „Bryan fehlt in erster Linie einfach die Sprache“, erklärte er damals die schwere Anfangszeit des Spaniers bei den Bayern. „Es ist schwer in Englisch und schwer in Deutsch. Das ist ein elementarer Bestandteil.“
Noch scheint es jedenfalls keine großen Fortschritte zu geben bezüglich der erschwerten Kommunikation zwischen Spieler und Trainer. „Unsere Besprechungen laufen in Deutsch und Englisch und auch mit Dolmetscher. Ich kann nach wie vor kein Spanisch. Mein Assistenzcoach Nico Maier kann das und daher ist Nico sein Hauptansprechpartner“, berichtet Tuchel auf der PK vor dem BVB-Kracher (hier gibt es alle TV-Infos).
Eberl soll von Zaragoza überzeugt sein
Von einem schlechten Verhältnis, wie in der spanischen Fernsehsendung „El chiringuito“ behauptet wurde, will der im Sommer scheidende Bayern-Coach jedoch nichts wissen. „Wenn man daraus schließen will, dass ich nicht mit ihm spreche oder kein Verhältnis habe, dann ist das einfach nur Quatsch“, wird Tuchel deutlich.
Wichtige Befürworter im Verein soll Zaragoza jedenfalls trotzdem haben, darunter auch Sportvorstand Max Eberl. Im Sommer wird zudem ein neuer Trainer an die Säbener Straße kommen. Aus Sicht von Zaragoza kann es also nur besser werden. (kus)