Die Verpflichtung von Bryan Zaragoza wurde im Winter vorgezogen, doch der Spanier spielt beim FC Bayern noch gar keine Rolle. Thomas Tuchel liefert die Begründung.
München – Ein Transfer nicht ohne Risiko: Erst eineinhalb Jahre spielte Bryan Zaragoza auf höchstem Niveau für den akut abstiegsbedrohten FC Granada. Doch Christoph Freund wollte den 1,64 Meter großen Dribbler haben. Und zwar sofort.
Bryan Zaragoza | |
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Geboren: | 9. September 2001 (Alter 22 Jahre), Málaga, Spanien |
Verein: | FC Bayern München |
Position: | Angriff/Flügel |
Marktwert (laut transfermarkt.de): | 12 Millionen Euro |
Bryan Zaragoza scheitert beim FC Bayern bisher an der Sprachbarriere
Nach den Ausfällen von Kingsley Coman und Serge Gnabry zog der FC Bayern den Wechsel schon im Winter durch und zahlte dafür drauf. Bislang lohnte sich diese Investition nicht – Zaragoza stand erst 20 Minuten auf dem Platz. Trainer Thomas Tuchel erklärte auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Mainz, warum der Spanier noch keine Rolle spielt.
„Bryan fehlt in erster Linie einfach die Sprache“, sagte Tuchel. „Es ist schwer in Englisch und schwer in Deutsch. Das ist ein elementarer Bestandteil. Wir haben den Transfer vorgezogen, um einfach ein bisschen mehr Zeit zu gewinnen. Und, weil wir nicht genau wussten, wie lange die Ausfallzeiten von Kingsley und Serge sind.“
Schwere Verständigung und Krankheit: Zaragozas schwieriger Start beim FC Bayern
Vor allem die Integration auf dem Trainingsgelände fällt Zaragoza schwer, weil sich in den Reihen der Münchner momentan keine Spieler befinden, die Spanisch sprechen. Hinzu kommt: Wenn der 22-Jährige Tuchels Anweisungen nicht versteht, kann er sich auch nicht ins taktische Gefüge des Teams einbringen.
Schon in der ersten Woche beim FC Bayern lief es nicht rund: „Er hatte einen bitteren Start, war direkt zu Beginn über eine Woche mit einer Grippe krank, das hat ihn zurückgeworfen. Er kommt immer besser rein. Aber er braucht noch ein bisschen“, erklärte Sportdirektor Freund zuletzt.
Tuchel fordert Geduld mit Zaragoza: „Integration nicht abgeschlossen“
Tuchel fordert Geduld mit dem Neuzugang: „Es war mir schon klar, dass der Schritt für ihn sehr, sehr groß ist. Das spüren wir jetzt auch. Wir sehen seine Qualität, aber wir merken auch, dass die Integration nicht abgeschlossen ist von der sprachlichen Seite. Deshalb bekommt er Zeit von uns.“
Dass Zaragoza in dieser Saison noch ein entscheidender Faktor für den FC Bayern wird, ist eher unwahrscheinlich. Serge Gnabry durfte gegen Lazio bereits wieder Einsatzminuten schnuppern, Kingsley Coman soll nach der Länderspielpause wieder einsatzbereit sein. (epp)